Kapitel 5

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Es kommen immer mehr Leute, die Pan und Gronkh in den Arm nehmen und ihnen Ihre Glückwünsche aussprechen. Der Raum wird von Minute zu Minute voller und zwischen den mir bekannten Gesichtern, waren auch ein paar unbekannten. Es dauert nicht lange, da haben sich bereits mehrere kleine Grüppchen gebildet. Zwischen all dem Sitze ich, ganz alleine, am Tisch. Ich habe keine Lust mich mit irgendjemandem zu unterhalten oder mich zu einer der Gruppen zu setzen. Ich war irgendwie froh allein zu sein. "Tobi kannst du mir einen Gefallen tun?", fragt Gronkh mich, als er sich über den Tisch beugt, damit ich ihn besser verstehe. "Klar, was gibt's?" - "Wenn du den Gang dort runter gehst, steht hinter der zweiten Tür links ein Kasten Cola. Kannst du den vielleicht herbringen? Ich würd's selber machen aber es kommen noch ein paar Gäste, die ich begrüßen will." - "Alles gut. Ist kein Ding, wirklich.", versichere ich ihm, während ich aufstehe. Ich folge dem mir beschriebenen Weg und hol den Kasten aus dem kleinen Raum. Es dauert nicht allzu lange, bis ich ihn an der kleinen Bar abstelle und mir selbst etwas zu trinken hole. "Sie haben das echt voll schön gemacht. Ich liebe Verlobungen und Hochzeiten und alles andere was mit Liebe zu tun hat. Ich bin halt hoffnungslos romantisch." Neben mir ertönt eine hohe Stimme und als ich zur Seite blicke, erkenne ich eine Blondine, die mich freundlich anlächelt. "Ich steh eigentlich nicht so auf dieses Liebes-Zeugs aber ich freu mich für die beiden." - "Ich hab vergessen mich vorzustellen. Veronica, aber du kannst mich V nennen, das tun sowieso alle." Sie hält mir die Hand und ich schüttelte diese: "Tobi." - "Nett dich kennenzulernen. Weißt du zufällig wo die Toiletten sind?", lacht sie mich an. "Da hinten." Ich zeige ihr den Weg und kurz daraufhin verschwindet sie, nachdem sie sich bei mir bedankt hat. Mit meinem Getränk in der Hand drehe ich mich wieder Richtung Tisch, an dem ich zuvor saß und mein Blick fiel auf etwas, mir sehr vertrautem. Direkt neben dem Stuhl, auf dem ich vorher saß, sitzt ein blonder Typ, der auf seinem Handy rumtippt. Panik steigt in mir auf und ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Ich kann mich doch unmöglich dort wieder hinsetzen. Wie wird er überhaupt reagieren, wenn er mich sieht. Weiß er, dass ich hier bin? Mein Herz schlägt schneller und anhand meines Glases erkenne ich, dass ich sogar zittere. Es folgt ein kurzer Augenblick, indem mein Gehirn quasi ausgeschalten ist und ich an nichts mehr denken kann.
Er steckt sein Handy in die Hosentasche und blickt auf. Suchend schaut er sich im Raum um, bis sein Blick auf mich fällt. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll oder ob ich überhaupt etwas tun soll. Er bemerkt meinen Blick auf ihm offensichtlich, denn er winkt mir kurz zu und schaut dann weiter. Für einen kurzen Moment höre ich auf zu Atmen, denn mir fehlt die Luft. Was war das? Er hat mir einfach zugewunken, ohne einen verachtenden Blick oder sonst etwas. Er war normal.
Der Rest des Abends vergeht normal und ich habe Curry kaum zu Gesicht bekommen. Erneut sitze ich auf meinem Platz, alleine. Entweder tanzen gerade alle zu irgendeinem Partylied oder sie unterhalten sich angeregt äber Gott und die Welt. Da ich aber immer noch keine Lust habe mich sportlich zu betätigen oder in einem Gespräch verwickelt zu werden, sitze ich hier ganz alleine und nippe hin und wieder an meinem Glas. Es ist mittlerweile dreiundzwanzig Uhr und das Ende der Party ist noch lange nicht in Sicht.
Ich vernehme das Geräusch, des Stuhles neben mir, der nach hinten gezogen wird. "Nice Party", die Stimme lässt mich aufschrecken und mein Herz beginnt erneut schneller zu schlagen. Mein Hals wird schlagartig trocken und mir fehlen die Worte. Auch wenn ich etwas sagen wollen würde, würde es nicht herauskommen. Mit großen Augen sehe ich ihn an und dabei muss ich etwas komisch wirken, denn er blickte nur verwirrt drein. "Alles klar bei dir?", fragt er mich, während er eine Augenbraue hochzieht. Ich nicke nur langsam und weiß immer noch nicht was ich sagen soll. "Warum bist du so nett zu mir?", bringe ich schließlich heraus. Curry seufzt: "Tobi wir sind erwachsen. Wir werden doch damit umgehen können und außerdem.." Er wird unterbrochen, denn Gronkh greift zum Mikrophon, um sich bei allen Gästen zu bedanken, die gekommen sind und er verliert noch ein paar Worte zu der Verlobung mit Pan. Curry ist zwischendrin aufgestanden und gegangen. Mir fiel ein ehrlich gesagt ein Stein vom Herzen, als er diese Worte sagte. Zum ersten Mal seit langem hatte ich wieder die Hoffnung, dass alles wieder wie vorher werden könnte. Wir könnten wieder Freunde werden.
Alle applaudieren und widmen sich dann wieder ihren Tätigkeiten zu. Es wird gerade ein Liebeslied gespielt und Pan ganz mit Gronkh eng umschlungen. Sie wirken so glücklich. Beide haben auch das größte Lächeln überhaupt drauf. Meine Augen folgen weiter über die Tanzfläche, die Völler verliebter Pärchen ist und ich sitze hier ganz alleine. Hätte ich jetzt auch da stehen können, wenn ich anders gehandelt hätte? Aber warum sollte ich mir Curry da stehen wollen, pff. Ich bin ja nicht verliebt oder so ich will einfach nur meinen Freund zurück, richtig?
Plötzlich fängt es ganz bestimmtes meine Aufmerksamkeit.
Kennt ihr das Gefühl, wenn euch etwas so verletzt, dass ihr den Schmerz förmlich spüren könnt?

(Jetzt geht's eigentlich erst richtig los, denn Curry und Tobi haben sich wieder getroffen. & schon 'ne Vermutung was passiert? :D)

What if? ~Fortsetzung (B)Romance?~CurrbiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt