Heute bekam ich nicht viel vom Unterricht mit. Meine Konzentration wendete ich der freien Ausenwelt und der Uhr, die langsame Sekundenschritte lief. Ich beobachtete die Äste eines Baumes, die leicht hin und her schwankten. Alles fing an zu blühen und nahm farbe an. Nur noch zehn Minuten, dann läutete es zur Mittagspause. Dann konnte ich Hyunsu treffen. Mir wurde bei dem Gedanken gleich warm ums Herz. "Yunhee?" Verwirrt stand ich vom Stuhl auf, da mich unser Lehrer aufgerufen hat. Er hielt in der Hand eine Kreide und schaute mich auffordernd an. Zum Glück war es nicht eine Frage, die er gerade gestellt hat. Vorne an der Tafel sollte ich eine Gleichung lösen, die ich gekonnt löste. "Schön, dass du aus dem Fenster schauen kannst und gleichzeitig alles kannst, trotzdem fände ich es gut, wenn du meinem Unterricht verfolgen würdest." Ich nickte stumm und setzte mich auf meinen Platz. Vielleicht würde die Zeit auch schneller vergehen, wenn ich mitmachen würde. Er rief noch einen Schüler auf und danach sollten wie selbstständig Aufgaben lösen. Bevor es läutete war ich fertig. "Der Rest ist Hausaufgabe", meinte Herr Park und notierte es sich in seinem Buch. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und nahm meine zehntausend Tüten. Hesun war in einer anderen Klasse, da sie japanisch gewählt hatte und nicht chinesisch. Hyunsu war ebenfalls in ihrer Klasse. Ich war so in Gedanken bei denen, dass ich gar nicht merkte, wie ich in einen Typen reinlief. Aus Versehen ließ ich meine Tüten fallen. Ich hob meinen Kopf und..fuck. "Es tut mir so so so leid", stammelte ich und starrte mit rotem Kopf auf den Boden. Ich hörte ein böses Lachen. "Warum hast du so viel Kram dabei?" Hajoon hob die Tüten hoch und schaute hinein. Er hob seine linke Augenbraue. Er hob mein Kinn mit seinem Zeigefinger, doch sagte nichts. Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht breit. "Du hast meine Frage nicht beantwortet. Außerdem will ich, dass du mich ansiehst, wenn ich mit dir rede." "Die sind für meinen Freund, wir haben heute Jahrestag...", murmelte ich und meine Stimme wurde dabei immer leiser. "Hast du gehört, sie hat einen Freund", lachte er und wendete sich an Jaehyeong. "Und wie lange läuft das?", fragte er neckend. "..zwei Jahre.." Er lachte auf. "Dann bin ich heute mal nicht so." Er ließ die Tüten los, welche auf den Boden fielen und lief mit Jaehyeong weiter. Panisch hob ich schnell meine Sachen auf und untersuchte, ob auch nichts zu Bruch gegangen ist. Erleichert atmete ich aus und eilte zu unserem vereinbarten Treffpunkt. Es gab bei uns Räume, wo sich die Schüler zurückziehen konnten. Häufig werden die für das Erledigen der Hausaufgaben verwendet oder als Rückziehungsort in der Mittagspause, die nicht in die Cafeteria wollen. Als ich den Raum betrat, konnte ich schon Hyunsu erkennen, der sich hinten an einen Tisch, mit dem Rücken zu mir, gesetzt hat. So konnte er mich nicht gleich bemerken und leise schlich ich auf Zehenspitzen zu ihm. Als ich nah genug stand, verdeckte ich von hinten seine Augen mit meinen Händen. Ich spürte, wie er grinste. Er drehte sich um und stand auf. Währenddessen platzierte er seine Hände an meinen Hinterkopf und küsste mich. Seine warmen Lippen lächelten in den Kuss hinein. Da er so groß war, musste ich auf Zehenspitzen stehen und er sich sogar hinuter beugen.
Es ähnelte unserem ersten Kuss.
Mein Atem blieb stehen und ein schönes, unbeschreibliches Gefühl verteilte sich in meinem Körper. "Alles gute zum Jahrestag, Chagi!" Flüsterte er in mein Ohr, als sich unsere Lippen trennten. "Dir auch." Ich küsste ihn noch mal. "Was wollen wir heute machen?" "Was immer meine Prinzessin will." Plötzlich bemerkte ich ein paar Mädchen, die auf der anderen Seite des Raumes waren, tuscheln. Nur etwas zu laut und nichts nettes. Das waren dann wahrscheinlich die Art von Mädchen, die Hyunsu hinterher schwärmen und es nicht eingesehen haben, dass wir zusammen sind. Auch mein Freund schien es gehört zu haben und ging zu denen rüber. Ruhig klärte er es mit ihnen und kam nur nach kurzer Zeit zurück. "Alles gut, die werden jetzt nichts mehr sagen, zumindest nicht vor uns." Sein Lächeln ließ mein Herz schmelzen. "Wo waren wir, ach ja. Hast du einen Wunsch?" Ich schüttelte den Kopf: "Nein, nur, dass ich bei dir sein will." "Naww!" Er kraulte mich unter meinen Kinn, wie ich meine Katze manchmal. Wir hatten bereits uns hingesetzt und er legte einen Arm um mich. Man konnte wirklich von uns behaupten, wir seien unzertrennlich. Wir waren das Pärchen in der Schule, die man ständig kuscheln sah. Doch ich war nun mal sehr anhänglich und er eben auch. Während wir uns über frühere Ereignisse unterhielten, strich er mir über den Kopf. "Weißt du noch, wie ich dir meinen Freunden vorgestellt habe?", lachte er dann. Ich verfiel auch in ein Lachen. Es war damals sehr komisch gewesen. Jeder hat gedacht, dass er jemand anderen verfallen war, da das Mädchen, wie eine Klette an ihm klebte. Er war halt so höflich und hat sie nicht immer sofort zurückgewiesen. Der Gesichtsausdruck der Jungs war ja, sehr überrascht. Auf einmal klingelte es. Es war die erste Glocke, die fünf Minuten davor klingelte, damit man pünktlich zum Unterricht kam. "Nein..., ich will nicht gehen", rief ich in seine Brust hinein, da ich meinen Kopf in seinen Armen vergrub. "Wir sehen uns doch in 90 Minuten wieder." Er strich mir über den Rücken und hob mich dann auf seine Arme. "Ah, lass mich runter. Ich bin doch viel zu schwer!" "Pssht!" Irgendwie schaffte er es seine Tasche und meinen ganzen Kram nebenbei aufzuheben. "Du hast doch jetzt Musik?" Ich nickte und versuchte mich aus seinen muskulösen Armen zu befreien, was nicht klappte. Ich fand es zwar süß von ihm, aber musste es vor allen Schülern sein. Ich versuchte ihn noch mal zu überreden, doch er ließ nicht nach. Als wir etwas später und nach komischen Blicken vor meinem Klassenzimmer standen, ließ er mich endlich los. "Okay, ich sollte mich jetzt beeilen, sonst komm ich zu spät." "Was hab ich dir denn gesagt?" Wir lachten und ich küsste ihn noch mal zum Abschied. "Aww, ihr seid so süß", meinte Hesun, die plötzlich neben mir stand. Wir waren zwar in unterschiedlichen Klassen, aber man konnte sich in die Musikklassen einschreiben, da es ja eine Musikschule ist und es unterschiedliche Kurse dazu gab. "Irgendwann trägt er dich so vom Altar nach draußen." Ich schlug ihr spielerisch gegen die Schulter. "Just kidding." Der Lehrer kam und öffnete die Tür. Wir nahmen unsere Plätze ein und begrüßten Herr Choi.
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Under The Cherry Blossom Tree |Lee Jаенуеоng |FF.GER
Fanfiction"Jaehyeong und Yunhee." Scheiße! Ich blickte mich um und suchte den Raum nach ihm ab. Er war immer so ruhig, sodass ich ihn nie bemerkte. Durch sein ruhiges Handeln wirkte er immer so mysteriös, vielleicht ist es das der Grund, wieso er so viele Mäd...