Kapitel IV

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Geschockt starrten wir dem Mann hinterher, als der Polizist uns wegfuhr.

Ich wusste nicht, was die Anderen alle dachten, aber ich dachte nur darüber nach, wie weh die Handschellen taten.

Als mich gerade die Müdigkeit überkam und ich einschlafen wollte, hielt der Wagen an und ein anderer Polizist kam, um uns abzuführen.

Wir waren ca. drei Stunden gefahren. Wahrscheinlich war der Wagen eben schon in dem Dorf, da er eben ja schon nach 10 Minuten kam.

Sie brachten uns alle in eine dunkle Zelle. Dort blieben wir bis zum nächsten Morgen, als wir um ca. 6:00 geweckt wurden. Drei Polizisten kamen rein, nahmen uns mit, fuhren uns zurück in das kleine Dorf, da wir noch unsere Handys und unsere Kameras brauchten. Wir erzählten ihnen, dass dort jemand unsere Sachen geklaut hatte, und wir das selber regeln konnten, wenn sie uns dorthin fahren würden. Was sie auch taten.

Trotzdem war ich ziemlich genervt, dass wir uns genau in dieser ekligen Stadt aufhalten mussten. Es gab so viele schöne Orte auf dieser Welt und genau hier versteckt sich unser Dieb und vergnügt sich mit unseren Sachen.

Hoffentlich macht er unsere Akkus unserer Handys nicht leer. Könnte ja sein, dass wir hier Netz haben.

Ob er irgendjemanden aus unseren Kontakten anrufen würde?

Während wir durch dieses schmierige Dorf liefen dachte ich weiterhin darüber nach, was er wohl mit unseren Sachen machen würde.

Was er wohl mit meiner Kamera macht?

Ich wollte es mir nicht vorstellen. Ein Mensch, der in dieser Stadt wohnt und irgendwelche Dinge von schlafenden Leuten klaut, ist zu vielem fähig. Nicht zu allem, aber zu vielem.

"Alter, ich hab kein Bock mehr hier rumzulaufen.", meckerte Ardy. "Als ob der Dieb unserer Sachen hier hinter der Ecke sitzt und zu uns läuft, um sie uns wieder zu geben."

In Gedanken gab ich Ardy recht, aber ich wollte ihm nicht seine Motivation wegnehmen.

"Ja, aber wi-" wollte ich gerade ansetzen, doch Izzi schnitt mir das Wort ab: "Ja gut, dann lasst uns ein Café oder so suchen. Vielleicht kriegen wir auch etwas umsonst"

Ja, aber wir brauchen unsere Sachen, sonst kommen wir hier nicht weg. War das, was ich eigentlich sagen wollte.

Also machten wir uns auf die Suche nach einem Café oder ähnlichem.

Wir bogen nach rechts ab und kamen in eine sehr dunkle Gasse.

Von hier aus sah man nur fensterlose Rückseiten von kleinen, dreckigen Häusern.

Es war sehr still, dass man hätte die Flügelschläge eines Adlers hören können. Ok, eigentlich wäre das bei einem Adler unmöglich gewesen, aber es war wirklich sehr still. Die Stille machte mir Angst und deswegen fing ich an zu sprechen: "Eigentlich ist es gar nicht so schlimm. Besser, als wenn wir hier in einer Gegend wären, in der überall auf der Straße kriminelle Menschen unterwegs sind. Hier ist ja wenigstens niemand unterwegs."

Ich wusste, dass ich dummes Zeug redete, aber es schien die Anderen ein Wenig zu beruhigen, dass ich in so einer Situation noch leicht scherzen konnte.

"Ja, stimmt. Eigentlich sind wir richtige Glückspilze.", sagte Izzi in einem ironischen Ton.

Wir überqurten die einspürige Straße und kamen nun in einem Casino an. Über der Tür des Casinos war in gelber, greller Schrift geschrieben: "MoneyMaker", nur dass das Licht der Buchstaben "e", von "Money" und das "M", von "Maker" kaputt war, also konnte man von Weitem nur "Mony aker" lesen.

Die Tür des Casinos war kackbraun und vor dem Casino waren Fützen aus einer Mischung von Erbrochenem und Pisse.

Im Großen und Ganzen sah das Casino überhaupt nicht einladend aus.

In so ein Casino gehen bestimmt nur irgendwelche armen Leute hin, auf der Suche nach irgendetwas, womit man Glücksspiel betreiben kann, um ihrer Spielesucht nachzugehen.

Ardy und Izzi blieben beide abrupt vor dem Casino stehen.

"Leute,", fing ich meinen Satz an, "ihr wollt doch nicht ernsthaft hier rein gehen?! Wie tief seid ihr gesunken?"

"Taddl, wir hatten eine sehr schöne Zeit, bis uns ein kleines Unglück geschehen ist, weshalb wir in einem Nichts bestehend aus einer Wüste und Bäumen gelandet sind. Wir wurden beim Schlafen bestohlen und irren jetzt in einem ekligen Dorf rum, um unsere Sachen zu finden. Tiefer kann man nicht sinken...", erklärte mir Ardy ernst.

"Doch, wenn man -wie wir- kein Geld bei sich hat.", fügte Izzi hinzu.

Ardy schrie nur: "Das alles wäre nicht passiert, wenn wir Team Van treu geblieben wären!"

"Also sind wir jetzt ganz tief gesunken.", bemerkte ich und schaute Izzi dabei an. Izzi schaute schnell weg. In seinen Augen sah man leichte Tränen. Wahrscheinlich vor Panik.

"Wir werden hier nie weg kommen...", bemerkte er mit zittriger Stimme.

Wir blieben alle still und öffneten die Tür, um in das Casino zu gelangen.

Doch was wir da sahen, wunderte mich total und ich konnte es kaum glauben.

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Dankeschön, für jetzt schon über 100 Reads. <3 Herzii :'D

Verschwunden beim #Roadtr7pWo Geschichten leben. Entdecke jetzt