Kapitel 2

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Gleich nach dem ich gefrühstückt hatte, steuerte ich auf meinen unaufgeräumten Schreibtisch zu.

Dort schnappte ich mir einen Kugelschreiber und ein Stück liniertes Papier. Ich setzte mich schwungvoll auf das weiche Samtkissen, meines dunkelgrauen Drehstuhls und begann zu schreiben.

Anfangs fiel es mir schwer, die richtigen Worte zu finden, obwohl ich mir gestern in Gedanken, eigentlich einige Zeilen zurecht gelegt hatte; doch jetzt überlegte ich, ob es auch tatsächlich die richtigen waren.

Letztendlich erschien doch alles zu überflüssig und ich schrieb einfach genau das auf, was ich dachte; das, was ich schon im Kopf gehabt hatte, als ich ihn das erste mal sah.

Denn ich wollte dem fremden Jungen, der nun schon des Öfteren hier gewesen war, eine Nachricht "senden" und da ich nicht glaubte, dass er ein Handy besaß und ich selbst wenn dies der Fall war, auch wahrscheinlich nicht an seine Nummer kommen würde, musste wohl ein altmodischer Brief herhalten.

Denn es interessierte mich wirklich, was es mit ihm auf sich und etwas besseres hatte ich ja eh nicht zu tun. Irgendwie lächerlich.

Nachdem ich die zwei kurze Sätze geschrieben hatte, wiederholte ich sie noch mehrmals in meine Gedanken.

"Warum tust du das? Du machst dich doch nur kaputt."

Ich tippte mit dem Stift auf meine Lippe und entfaltete anschließend den Zettel mit zittrigen Händen .

Ich war kurz vorm verzweifeln, aber das brachte jetzt nicht mehr viel, die Entscheidung stand fest.

Es war schon ziemlich spät. Ich musste bald aus dem Haus um pünktlich zur Schule zu kommen; also zog ich mir etwas alltagstaugliches an, versuchte meine Haare noch irgendwie zu bändigen,was mir nur halbwegs gelang, schulterte meinen Rucksack und verließ das Haus.

Frische Morgenluft umgab mich.Ich sah den feinen Tau, welcher sich auf den Blättern gebildet hatte und atmete tief ein.

Ich ging die etwa 15 Meter zur Straßenlaterne, bückte mich und klebte meinen Brief, mit einem etwas unordentlich abgetrennten Stück Klebeband, links unten an den Metallpfosten. Hier würden normale Fußgänger ihn nicht sehen, wenn der Junge jedoch wiederkommen würde, müsste er ihn entdecken.

Aber was wäre, wenn er nicht mehr kommen würde, oder er gar nicht wüsste für wen der Brief bestimmt sei oder wenn in den nächsten 5 Minuten ein Hund vorbei kam und auf das Papier pinkelte? Und auch wenn der Typ meine Nachricht lesen würde, wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit, dass er mir antwortet?

Wie gesagt, diese Aktion war absolut lächerlich. Aber es war doch einen Versuch wert.

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Das letzte Kapitel ist schon soo lange her; ich habe dieses versucht, gefühlt tausende Male zu überarbeiten, bin aber ehrlich gesagt immer noch nicht zufrieden. Wie findet ihr es?🙈

P.S. Folgt mal alle spixtie 😊❤️

 Folgt mal alle spixtie 😊❤️

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