Du bist wach!

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PoV Lara

Weinend saß ich an Marlons Bett. Noch immer war er bewusstlos und die Ärzte sind am überlegen Marlon in ein künstliches Koma zu versetzen. Die Ärzte untersuchten Marlon Gott sei Dank schnell, nachdem er eingeliefert wurde. Anscheind brach Alex ihm das Genick, durchtrennte jedoch nicht das Rückenmark, was vom großen Vorteil war!
Schon seit einigen Stunden saß ich nun in Marlons Zimmer, ich wollte da sein wenn er aufwacht. Marlon sollte nicht denken, dass er allein gelassen wurde, wenn er seine Augen öffnete. Das wollte ich alles nicht, weshalb ich lange neben seinem Bett saß.

Minuten fühlten sich an wie Stunden und Stunden fühlten sich an wie Tage. Ab und zu kamen Schwestern rein, um nach meinem besten Freund zu sehen und seine Werte zu kontrollieren.
Nun war es bereits 19.36 Uhr und noch immer verließ ich Marlons Krankenzimmer nur selten, höchstens um auf Toilette zu gehen oder um mir etwas zu Trinken oder Essen aus der Cafeteria zu holen.
Ich wusste einfach nicht weiter.. ,,Es tut mir so leid Marlon..! Ich hätte dazwischen gehen sollen, ich hätte dir helfen sollen..." schluchzte ich und legte mich weinend mit verschränkten Armen auf das Bein meines besten Freundes.

~~~ Einige Wochen später ~~~

PoV Marlon

Ich sah schwarz. Alles war schwarz, leer, kalt und irgendwie.. tot. Weder konnte ich meine eigene Hand oder sonst etwas erkennen. Hier war nichts außer vollkommende Dunkelheit.
Ich versuchte zu rennen, ich wollte weg. Egal wie schnell ich rannte, es war, als wäre ich nicht von der Stelle gekommen. Ich fing an zu schreien ,,ich will hier weg!!" , doch niemand hörte es.
Niemand kam um mir zu helfen. Es tauchte kein Licht auf, welches mir helfte. Nichts.
Nachdem mein Schrei verstummt war,  hörte ich zwei mir bekannte Stimmen.

,,Lara du kannst nichts dafür, gib dir selbst nicht die Schuld." , die Stimme hörte sich an wie meine Mutter, dann müssen meine Mutter und Lara hier sein! Wieso helfen sie mir nicht?! Sie sollen mir helfen!. ,,Aber ich hätte ihm helfen sollen! Ich hätte Alex von ihm holen sollen..!!" hörte ich meine beste Freundin schluchzen. Nein, sie soll nicht weinen...! Ich will nicht das sie weint!
Erneut versuchte ich der Dunkelheit zu entkommen, erneut rannte ich los und schrie verzweifelt nach Hilfe, meiner Mutter und Lara. Doch wie zuvor auch, brachte es nichts... Irgendwie muss ich dieser schwärze doch entkommen!

,,Ich geh mir einen Kaffee holen, möchtest du auch irgendwas aus der Cafeteria?" wollte meine Mutter wissen und es kam ein verneinendes Geräusch zu hören. Kurz darauf  entfernten sich Schritte und eine Tür wurde geöffnet, sowie geschlossen.
Auf einmal spürte ich einen Druck auf meinem Bein und eine angenehme Wärme, die von diesem Druck ausging.
Ich vernahm ein leises weinen, Lara weinte erneut... ,,Irgendwas muss es doch geben, um diesem grauen zu entgehen. Um wieder bei meiner Familie und Lara zu sein. Um wieder trainieren und die Welt sehen zu können.
Mein Kopf fing an zu schmerzen, vom ganzen nachdenken. Er fing an höllisch zu schmerzen und meine Ohren piepten. ,,Was passiert hier?" fragte ich mich, als nun auch mein Körper zu schmerzen begann.

Das Gewicht auf meinem Körper verschwand. Erneut öffnete sich die Tür und schnelle Schritte näherten sich dem Bett. ,,Lara, was ist los?" hörte ich meine Mum panisch fragen. ,,I-ich weiß es nicht, e-es sein Herzschlag erhöhte sich plötzlich und sein Sauerstoffgehalt fiel." antwortete Lara ebenfalls panisch. Kaum nachdem meine beste Freundin ausgesprochen hat, kamen mehrere Leute gleichzeitig ins Zimmer. ,,Wir müssen Sie bitten, aus dem Weg zu gehen." ertönte eine Frauenstimme und kurz danach bewegte sich mein Untergrund.
,,Was?! Wohin bringen Sie ihn?" wurde panisch gefragt. Ich konnte nicht zuordnen wer es war, alles drehte sich. So viele Stimmen auf einmal.

,,Wir bringen Ihren Sohn zum CT (Computertomografie) um abzuchecken, ob er Innereblutungen hat." gab es knapp als Antwort, womöglich von meinen Arzt.
Eine Rückantwort gab es nicht, man schob mich einfach weiter und fing an zu rennen. Ich konnte das klingeln eines Fahrstuhls vermerken und danach der Druck, den man bekam, wenn man nach oben fuhr. Als der Fahrstuhl ganz oben ankam, wurde ich direkt weiter geschoben und an andere Ärzte übergeben, die mich für den CT zurecht machen.
Ohne realisieren zu können, was eben alles passiert ist, wurde auf eine kalte, Eisenplatte abgelegt.
Die anwesenden Personen verließen den Raum und kaum nachdem die Tür geschlossen war, bewegte sich die Platte und ein piepen, wie beim Barcode scannen ertönte mehrfach. Viel bekam ich nicht mehr mit, da ich komplett in der Dunkelheit um mich herum versank.

~~~ Kurze Zeit später ~~~

,,Es tut mir leid, wenn wir euch beiden vorhin so einen Schrecken eingejagt haben. Doch seine Werte vielen so schnell, wir mussten sofort den Grund dafür suchen, falls es etwas schlimmeres gewesen wäre." war das erste was ich hörte, nachdem ich wieder zu Bewusstsein kam.
,,Und was war jetzt mit meinem Sohn? Hatte er Innereblutungen?" meine Mutter klang besorgt.
,,Nein, da kann ich Sie beruhigen. Wie es aussah scheint er bei Bewusstsein zu sein, kann sich jedoch nicht bewegen. Beim Bruch ist zwar das Rückenmark verschont geblieben, jedoch scheint er sich selbst Stress zugefügt haben, dass seine Vitalwerte so gefallen sind. Es könnte zur Folge haben, dass er sein Gedächtnis verliert." erklärte womöglich mein Arzt.

Erneut vernahm ich das schluchzen von von Lara. ,,Lara, bleib stark. Marlon braucht dich jetzt!" versuchte meine Mutter meine beste Freundin zu beruhigen und nahm sie wahrscheinlich in den Arm. Meine Mutter bedankte sich noch beim Arzt, welcher kurz danach das Zimmer verließ.
,,Okay, ich muss jetzt leider auch los... Soll ich dich nach Hause fahren?" fragte meine Mutter Lara fürsorglich. ,,Nein danke, ich werde bald abgeholt. Kommen Sie gut nach Hause Miss Smith." verabschiedet sich Lara. Meine Mutter erwiderte und danach war sie verschwunden.

Noch einmal spürte ich den Druck auf meinem Oberschenkel. ,,Marlon du musst aufwachen... Ich schaff das nicht mehr... In der Schule wird alles schlimmer, seit dem du nicht mehr da bist. Unsere lustigen Abende fehlen mir, du fehlst mir. Marlon, du darfst mich nicht vergessen oder deine Familie. Ich wüsste nicht, wie ich das verkraften soll..." weinte meine beste Freundin in die Krankenhausdecke.
Ein letztes mal versuchte ich zu kämpfen, ich musste es! Ich kann meine Familie und Lara nicht km Stich lassen. Erneut rannte ich los. Ein kleines Licht leuchtete vor mir auf. Zielsicher verfolgte ich es. Mit jedem weinen, mit jedem Gedanken daran meine Kindheit, meine Familie und Freunde vergessen zu können, vergrößerte sich das Licht.
,,Ich kann es schaffen, ich kann es schaffen!" redete ich mir Mut zu und Laras weinen gab mir den letzten Kick den ich benötigte, um dieser Dunkelheit zu entfliehen.

Mit blinzeln öffnete ich meine Augen. Es benötigte einige Zeit, bis ich mich an das grelle gelb/weiße Licht gewöhnte. Schmerzerfüllt atmete ich aus und legte meine Hand auf Laras Kopf.
Erschrocken schnellte meine beste Freundin hoch und schaute mir unglaubwürdig in die Augen. ,,D-Du bist wach.." murmelte das Mädchen neben mir. Man konnte ihr ansehen, wie Lara versuchte alles zu realisieren und plötzlich fiel sie mir lachend und weinend um den Hals. ,,Du bist wach!" schrie meine beste Freundin förmlich und versteckte ihren Kopf in meiner Halsbeuge.
,,Natürlich, ich lasse doch meine beste Freundin nicht alleine." lächelte ich und streichelte meiner besten Freundin durchs Haar.

тнε пεш σпεWo Geschichten leben. Entdecke jetzt