Kapitel 30

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Kurze Info vorab: Ich weiß, dass ich schrecklich unregelmäßig poste, aber das hängt einfach mit der Schule zusammen. Es tut mir wirklich leid!! Zweite Sache: Ich merke so langsam, dass mein Buch ein halber Epos wird 😅. Ich habe natürlich ein Skript hierfür geschrieben und wir sind nicht einmal ansatzweise am Ende angelangt. Trotzdem hat es mich gerade wieder einmal selbst überrascht, wie viel ich geplant habe und dabei habe ich die sehr viel längere, ursprüngliche Version bereits gekürzt 😂. Naja, ihr seid vermutlich nicht traurig deswegen und ich bin ja auch noch nicht soweit, meine Charaktere gehen zu lassen. Genug geredet: Viel Spaß beim Lesen 😊
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Mit fest zugepressten Augen lag ich im Bett von Luan und versuchte durch pure Willenskraft meinen Körper zum Schlafen zu zwingen. Ich wusste nicht genau, wie ich Acacia kontaktieren konnte, aber ein Traum schien mir eine gute Möglichkeit zu sein. Schließlich waren wir uns dort auch das letzte Mal begegnet. Aber mein Körper wollte mir einfach nicht gehorchen. Egal, wie intensiv ich meinen Kopf zu leeren versuchte und mich auf die Dunkelheit hinter meinen Augenlidern zu fokussieren versuchte, desto wacher wurde ich. Frustriert schnaufte ich, sehr damenhaft und elegant natürlich, und riss meine Augen auf. Eine braune Holzdecke begrüßte mich, die an diversen Stellen schon Verfärbungen aufwies. War das etwa ...? Angeekelt verzog ich das Gesicht und setzte mich auf. Das mit dem Schlafen würde jetzt wohl nicht mehr funktionieren, was mich dazu zwang, nach einer anderen Kontaktmöglichkeit zu suchen. Aber wie zur Hölle sollte man ein göttliches Wesen erreichen? Ich bezweifelte irgendwie stark, dass sie einen Emailaccount oder ein Smartphone besaß.

Eine Idee schoss mir durch den Kopf, eine wahnsinnig dumme und peinliche Idee. Aber was blieb mir schon übrig? Wir mussten Aziz irgendwie besiegen und von selbst kam Acacia wohl nicht zu mir. Außerdem musste sie mir noch so viel erklären. Vorsichtig sah ich mich im Zimmer um, aber außer mir befand sich niemand hier.

"Acacia, Mom, kannst du mich hören?" Ich stockte kurz, auch weil es sich fremd anfühlte, sie Mom zu nennen. Sollte ich es nicht lieber lassen? Nachher kam jemand ins Zimmer und sah mich mit mir selbst reden. Nein, ich musste es weiter probieren. Es ging hier schließlich um die Zukunft aller Welten.

"Ich weiß nicht, ob ich gerade einfach nur mit mir selbst rede, aber wir brauchen deine Hilfe wirklich dringend. Alles, was du mir gesagt hast, ist, dass wir Aziz besiegen müssen. Aber wie? Ich meine, wie zum Teufel sollen wir einen Gott besiegen? Ich bin zur Hälfte menschlich und meine Freunde sind alles Menschen! Wir haben doch keine Chance gegen ihn!" Gegen Ende trat die Verzweiflung und die Angst, die in meinem Inneren tobten, in meiner Stimme zutage und offenbarte, wie sehr wir von Acacias Hilfe abhängig waren. Wir waren aufgeschmissen ohne sie und ich verstand einfach nicht, wieso sie uns nicht helfen wollte. Ich verstand, warum sie nicht ins Geschehen aktiv eingreifen konnte, aber warum konnte sie uns nicht wenigstens einen Vorteil verschaffen?

"Bitte, wir brauchen dich!", flehte ich und vergrub frustriert das Gesicht in den Händen. Ich hatte so furchtbare Angst. Vorhin mit Ray da hatte ich mich für eine kurze Zeit so entschlossen gefühlt, unbesiegbar. Aber das waren wir nicht, niemand von uns. Ich wollte so gern die selbstbewusste, unglaublich tolle Kämpferin sein und die Retterin allen Lebens. Niemand wollte einen Angsthasen, der beim Gedanken an den bevorstehenden Kampf am liebsten wegrennen würde. Die Angst hatte sich wie ein Parasit in meiner Brust festgesetzt und übte einen konstanten Druck in meinem Inneren aus. Jeder Atemzug trieb mir beinahe die Tränen in die Augen und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als mich zusammenzurollen und einfach für immer einzuschlafen. Aber das war egoistisch und niemand mochte einen Egoisten.

"Deine Angst zeigt nicht deine Schwäche, sondern deine Intelligenz", erklang auf einmal die liebliche Stimme von Acacia und ich riss meinen Kopf verblüfft hoch. Sie war hier, sie war tatsächlich hier. Wie in meinem Traum trug sie ein weißes, fast schon durchschimmerndes Kleid und ihre goldenen Haare fielen ihr in wunderschönen Locken den Rücken herab. Das Münzgold ihrer Augen wurde von einem Kranz tiefschwarzer Wimpern umrahmt und ihre Lippen wiesen einen satten Rotton auf. Ihre Schönheit war beinahe unwirklich und es fiel mir noch immer schwer zu glauben, dass sie meine leibliche Mutter war. Für mich würde Mom mit ihrem wunderbar duftenden Haar und den warmen braunen Augen immer meine Mutter sein. Ich glaube, wir hatten einfach zu viel gemeinsame Zeit verloren.

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