Kapitel 1: Tenrou Jima

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(Zerefs Sicht)

Ich riss meine Augen auf. Schon wieder habe ich von diesem einen Tag geträumt. Das ging jetzt schon Jahrhunderte so. Reichte es nicht, dass ich mit dem Fluch des Wiederspruches belegt wurde? Langsam richtete ich mich auf. Ich befand mich auf einer Lichtung. Als ich hier angekommen bin, war das Gras noch grün und die Bäume waren mit Blättern geschmückt.  Doch jetzt war hier jede Pflanze tot. Das Gras war Braun, die Blumen verwelkt und die Bäume kahl.  Ich stand auf und wollte nach einem Fluss suchen. Diesen fand ich auch und trank dort etwas. Leider dann kamen Wölfe. Sie sahen mich als eine Bedrohung und wollten mich anspringen.

Doch, noch bevor sie mich erreichten waren sie tot. Immer das Gleiche. Ich wollte es nicht mehr, immer starben die Lebewesen in meiner Nähe. Und ich war selber Schuld an meiner Lage. Hätte ich damals nur akzeptiert das Natsu tot war, wäre ich jetzt zusammen mit ihm bei unseren Eltern. Doch nur wegen den Entscheidungen die ich damals getroffen habe, sind schon so viele Menschen, Tiere und Pflanzen durch meine Hand gestorben. Dieses Wissen machte mich fertig.

Jetzt wanderte ich durch die Wälder von Tenrou Jima, bis ich plötzlich zwei Menschen begegnet bin. „Ich wusste garnicht, dass es auf dieser Insel Menschen gibt." Dieser Satz rutschte mir raus und die beiden bemerkten mich. Der eine war ein Mann mit weißen Haaren und einer Narbe unterm Auge. Doch wenn ich ehrlich war, erinnerte er mich doch mehr an einen Gorilla als an einen Menschen. Die andere Person hingegen war eine Frau mit langen braunen gewellten Haaren und einer Brille. Der Mann fragte mich wer ich sei und die Frau sagte „Hier dürfen nur Mitglieder unserer Gilde hin."

„Gilde? Stimmt ja, die Insel steht irgendwie in Verbindung mit einer Gilde." flüsterte ich zu mir selbst. Als der Mann auf mich zustürmen wollte, schrie ich Halt und streckte meinen Arm aus. „Bitte, kommt nicht näher." sagte ich zu den beiden. Doch sie sagten nur verwirrt „Was redest du da." und wollten schon wieder näher kommen. „Halt, bitte. Ich gehe ja schon. Nur kommt nicht näher, bitte." Doch es war schon zu spät. Ich fühlte wie er kam „Der Zug des Todes." mehr konnte ich nicht sagen, als sich auch schon eine schwarze Kuppel um mich bildete. Sie wurde immer größer. Wieso jetzt? „Auf den Boden!" schrie jemand. Ich konnte erst nicht erkennen wer es war, doch als sich die schwarze Kuppel aufgelöst hatte sah ich ihn.

„Na...Natsu." Er drückte die beiden Personen auf den Boden und sah mich wütend an. Mir währenddessen liefen die Tränen über die Wangen. Endlich habe ich ihn wiedergesehen, doch er fragte nur „Wer bist du?!" Es traf mich wie ein Schlag. Warum konnte er sich nicht an mich erinnern? Doch Natsu schenkte seine Aufmerksamkeit lieber den anderen Anwesenden und der Umgebung. „Du bist groß geworden." diese Worte kamen mir über die Lippen. Er wird sie nicht verstehen, jedoch musste ich sie los werden. „Hä." sagte er nur. „Ich... wollte dich Wiedersehen Natsu." erwiderte ich.

Für einen kurzen Moment schien er verwirrt. Doch dann verengte er seine Augen und stürmte mit der Frage „Wer bist du, du komischer Vogel?!" auf mich zu. Sein Schlag traf mich mitten in den Magen. Mal wieder spürte ich keinen Schmerz. Dadurch wusste ich, dass er noch nicht soweit war. Er war noch nicht bereit dazu mich zu töten. Doch meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich es wieder fühlte. Weiter Tränen liefen meine Wange runter. Ich wollte es nicht, ich wollte nicht das sie sterben. „Flieht!" rief ich. Doch erst als mein Bruder die gleichen Worte aussprach setzten sie sich in Bewegung. Doch es war zu spät. Der Zug des Todes hat Natsu erwischt. Doch ich spürte, dass er immer noch leben würde. Deshalb floh ich von dem Platz. Wir würden uns wiedersehen. Das wusste ich.

(Natsus Sicht)

Seit ich den komischen Typen, der mich anscheinend kannte, getroffen habe ist viel passiert. Jetzt saß ich hier zusammen mit meinen Freunden und dachte über etwas nach. Als ich den Schwarzhaarigen gesehen habe, hatte ich so ein seltsames Gefühl. Es war so vertraut, doch ich wusste nicht weshalb. Als ich ihn geschlagen habe, wollte ich mich entschuldigen.

Doch wieso? Seine Stimme, seine ganze Präsenz war so vertraut. Ich war verwirrt. Was bedeuteten diese Gefühle? Warum hatte ich sie? Mich beschlich die Vorahnung, dass ich diesen Kerl nochmal treffen würde. Doch meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich etwas roch. Der Geruch erinnerte mich an einen Drachen. Ich wollte den anderen gerade Bescheid geben, als schon eine riesige Kralle durch die Wolkendecke brach. Kurz darauf erschien er auch schon. Ein riesiger schwarzer Drache.

Zeref und NatsuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt