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3. Kapitel

  "We're only young and naïve still

We require certain skills

The mood it changes like the wind

Hard to control when it begins"

Young Blood- The Naked And Famous

- Summer -

"Also der Typ war zwar ein Idiot, aber immerhin ein sehr gut aussehender Idiot. Wer ist er? Es kam so rüber, als ob ihr euch kennen würdet." Lola und ich hatten uns in den Schatten eines großen Baumes gesetzt und tranken jeweils eine Cola, um uns zumindest etwas abzukühlen. In Kalifornien war auch Ende August eine flirrende Hitze an der Tagesordnung.

Nachdenklich nahm ich einen Schluck aus der Flasche. "Nicht wirklich, ich habe ihn nur vorhin schon mal gesehen, da hat er mich angegrinst. Und er sieht wirklich gut aus, aber wie ein typischer Sportlerarsch. Kann jedes Mädchen haben und hat jedes Mädchen. So sah es jedenfalls aus, als ich ihn vorhin gesehen hab. Da war eine Schar von Frauen um ihn rum."

Lola nickte. "Ja, so welche kenn ich. Aber deine Reaktion war trotzdem ziemlich badass", grinste sie dann. Ich grinste zurück. "Hat wohl doch seine Vorteile mit zwei Brüdern aufzuwachsen. Die haben mir beigebracht, mich gegen Idioten zu wehren."

Lolas Augen leuchteten auf. "Du hast Brüder? Ich wollte immer so gerne Geschwister, aber nein, ich bin ein blödes Einzelkind. Zeig mal ein Bild von euch dreien!" Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und suchte ein Bild raus. "Das ist Liam, der ist zwei Jahre älter als ich. Und der andere ist Carter, vier Jahre älter", erzählte ich ihr, während ich auf die Gesichter meiner Brüder deutete.

Lola quiekte auf, woraufhin ich sie erschrocken und gleichzeitig etwas besorgt ansah. "Du hast zwei ältere Brüder? Und die sehen auch noch aus wie Supermodels? Willst du mich verarschen?", rief sie dann und ich lachte. "Ich richte ihnen deine Komplimente gerne aus."

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Am nächsten Morgen klingelte mein Handywecker relativ früh. Heute war der erste richtige Uni-Tag und ich wollte auf keinen Fall zu spät kommen, also zwang ich mich aus dem Bett und verschwand mit einem Handtuch und ein paar Klamotten unter dem Arm im Bad. Keine Stunde später verließen Lola und ich die Wohnung, wir wollten zusammen zum großen Hörsaalgebäude. Auch wenn Lola Psychologie und ich BWL studierte, mussten wir beide dennoch ins gleiche Gebäude.

Vor meinem Hörsaal angekommen verabschiedete ich mich von Lola und trat in den großen Raum, in dem sich schon eine ganze Menge Studenten eingefunden hatten. Da ich niemanden kannte, setzte ich mich auf einen freien Platz und vertrieb mir die Zeit bis zum Beginn der Einführungsveranstaltung am Handy.

Nur ein paar Minuten später betrat ein Mann mittleren Alters die Bühne. Als er sich räusperte und anfing zu sprechen, verstummten sofort alle Gespräche und jeder hörte aufgeregt zu.

"Herzlich willkommen liebe Studentinnen und Studenten an der Pacific Coast University! Mein Name ist Prof. Dr. Hugh Warren und ich bin Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. Ich freue mich sehr, sie hier begrüßen zu dürfen. Mich werden sie allerdings frühestens am Montag in meinem Modul Makroökonomie wiedersehen, denn die nächsten drei Tage sind bei uns als Einführungstage angedacht. So können Sie sich schon mal etwas mit der Universität und ihren Gebäuden und Angeboten bekannt machen, bevor der reguläre Betrieb losgeht. Die Einführungstage werden Sie in kleinen Gruppen verbringen, die von jeweils drei Betreuern beaufsichtigt werden. Die Betreuer sind Studenten aus höheren Semestern, sie sind also bereit für alle ihre Fragen und Sorgen. Gut, wenn ich Ihren Namen aufrufe kommen Sie bitte nach vorne und warten, bis ihre Gruppe vollständig ist. Draußen warten dann Ihre Betreuer auf Sie. Also gut, Gruppe eins..."