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12. Kapitel

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"A moment, a love

A dream aloud

A moment, a love

A dream, aloud"

Sweet Disposition – The Temper Trap

- Luke -

"Okay, also raus damit: Wie würdest du den Gegner hier ausspielen?" Summer starrte mit grimmiger Miene auf den Bildschirm und erklärte mir widerwillig, wie die beste Tastenkombination wäre.

Ich grinste in mich hinein. Natürlich hatte sie es nicht geschafft, mal eine Woche nur nett zu mir zu sein, aber das war mir von vornherein klar gewesen. Naja, ich hatte es ja auch ein bisschen provoziert. Dann war ihr irgendwann wieder mal ein Idiot rausgerutscht.

"Tja Blondie, wer nicht nett sein will muss fühlen", kommentierte ich ihre Frustration, woraufhin ich mir einen gar nicht mal so schlecht geschlagenen Boxer gegen die Schulter einfing.

Lachend sah ich zu Summer, die mit grimmigem Blick auf die Tasten des Controllers einhämmerte. Nach einigen Minuten stand ich auf, um mir einen kleinen Snack zu holen, stellte aber mit einem Blick in den Schrank fest, dass wir absolut gar nichts mehr da hatten.

Etwas missmutig schnappte ich mir also einen Apfel und lief wieder zum Sofa zurück. Als Ersatz machte sie das Ding miserabel. Auf dem Sofa hatte sich Summer komplett ausgebreitet, sodass ich keine Chance mehr hatte, mich hinzusetzen. Auffordernd sah ich sie an, aber sie streckte mir nur die provokant Zunge raus. Kurz überlegte ich, mich auf sie zu setzen, verwarf den Gedanken aber aufgrund meines Gewichts ziemlich schnell. Pure Muskelmasse natürlich.

"Das wirst du bereuen, West." Mit diesen Worten sprang ich auf sie zu und packte sie an der Taille, wo ich sie erbarmungslos kitzelte. Sie schrie auf und versuchte sich verzweifelt aus meinem Griff zu winden, allerdings war sie wesentlich schwächer als ich.

Sie schrie und lachte wie am Spieß, unsere Nachbarn mussten schon sonst was denken, aber das war mir mehr als egal. Immerhin beschallten die uns auch ständig mit lauter Punkmusik. Außerdem war Summers Lachen so niedlich, dass ich bezweifelte, dass sich irgendjemand daran stören könnte.

Kurz hielt ich inne und sah Summer erwartungsvoll an, die schwer atmete. "Und entschuldigst du dich?" "Was? Wofür denn bitte?" Kopfschüttelnd schnalzte ich mit der Zunge, und betrachtete sie einen Moment ruhig, wie sie unter mir lag, während ich über ihr kniete. Mein Herz pumpte schneller, als mir die Nähe zwischen uns bewusst wurde. Bevor ich mich noch weiter in Gedanken darüber verlieren konnte, setzte ich lieber meine Kitzelattacke fort. Der Gedanke verschwand allerdings trotzdem nicht. Summer drehte und wendete sich, und dann kam es, wie es kommen musste: Ich verlor den Halt, als sie sich schnell drehte und mich mit sich zog, weil meine Hände sie an ihrer Taille hielten. Fast wäre ich auf sie gefallen, wenn ich mich nicht noch schnell hätte fangen und meine Hände links und rechts neben ihrem Kopf abstützen können.

Dennoch lag ich nur Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt über ihr. Schwer atmend sahen wir uns in die Augen, ihre Augen huschten ganz kurz hinunter zu meinen Lippen, aber dann wieder direkt zu meinen Augen. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben, denn keiner von uns bewegte nur einen Muskel. Auch ich starrte auf ihre Lippen, die leicht geöffnet waren und mich geradezu magnetisch anzogen. Als sie sich auf die Lippe biss, und ich bemerkte, dass ihre Augen ebenfalls auf meine Lippen gerichtet waren, schien der Magnetismus zwischen uns stärker zu werden. Viel stärker.

"Hey Luke, ich bin wieder da und ich hab Chips mitgebracht, ich hab gesehen, dass wir keine mehr ha..." Mitten im Satz stockte Alec und blickte irritiert zu mir und Summer. In der Sekunde, in der seine Stimme erklungen war, waren wir wie durch einen Stromschlag auseinander gestoben. Der Magnet hatte uns durch Alecs Stimme in zwei gegensätzliche Pole verwandelt.

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