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11. Kapitel

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"We're gonna have a good day

And all my homies gonna ride today

And all these mommies look fly today

And all we wanna do is get by today"

Good Day – Nappy Roots

- Summer -

"Du bist mit Luke García befreundet?" "Woher kennt ihr euch?" "Hast du schon mit ihm geschlafen?" "Wie hast du es hinbekommen, dass er dich beachtet hat?"

Kaum war Luke mit seinem Team in der Kabine verschwunden, löcherten mich die Mädels mit Fragen. Genervt zog ich mir mein Trikot über den Kopf und warf es auf die Bank neben mich. Offenbar waren die meisten hier im Team genau solche Mädchen, die Luke und seine Freunde umringten wie Tiere im Zoo. Selbst als ich unter der Dusche stand und mir beinahe schon aggressiv die Haare einschäumte, hörte die Fragerei nicht auf.

Kein Wunder also, dass besonders Alec so ein Selbstbewusstsein an den Tag legte. Klar, Luke und Phil waren normalerweise bestimmt auch so, aber Phil war momentan eher auf Maxi fokussiert. Und Luke auf...mich?

Unbewusst schüttelte ich den Kopf, als Antwort auf meine nicht ausgesprochene Frage. Obwohl, so sicher war ich mir da nicht, immerhin verbrachten wir wirklich viel Zeit zusammen. So viel Zeit, wie ich schon lange mit keinem Jungen mehr verbracht hatte.

In den ersten Tagen schien er mir wie der typische Sportleridiot: Genoss die Aufmerksamkeit der ganzen Mädchen und nutzte es aus, dass alle auf ihn stehen. Aber nachdem mir Luke am Pool erzählt hatte, dass er gar kein Interesse an inhaltslosem Sex hatte, da hatte ich ihm wirklich geglaubt.

Außerdem verhielt er sich nicht wie ein Arsch. Ich merkte plötzlich, wie alle Blicke erwartungsvoll auf mir ruhten. "Wir sind... Freunde", bekräftigte ich schließlich und und sofort ging das Gerede wieder von vorne los.

"Luke García hat keine weiblichen Freunde." "Ich hab gehört er hat seit Monaten nicht mehr als einen Satz mit einem weiblichen Wesen gewechselt." "Manche glauben er ist schwul geworden!"

Ich pustete leise Luft aus meinen Wangen, schnappte mir mein Handtuch und trocknete mich ab. Die Leute, die immer meinen am meisten über eine Person zu wissen, wissen meist am wenigsten. So schnell wie möglich zog ich mich an und verschwand aus der Kabine, um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen.

Langsam stieg ich die Treppen zur Tribüne hoch, wo mich Maxi und Lola bereits erwarteten. Maxi wollte natürlich Phil in Action sehen und Lola fand wohl auch irgendeinen Typen niedlich. Allerdings nicht Greg, denn der spielte erstens nicht Basketball und zweitens war der auch irgendwie abgeschrieben. Warum auch immer, Lola hatte keinen wirklichen Grund genannt.

Das Spiel begann und Maxi neben mir überraschte mich mit einigen Fachbegriffen und ziemlich qualifizierten Kommentaren, was ich verwundert zur Kenntnis nahm. Noch vor ein paar Tagen hatte sie nicht mal gewusst was ein Rebound ist.

Nach ein paar Minuten fiel mein Blick auf Lukes Rückennummer. Es war die elf, genau wie ich sie trug, was meine Mundwinkel wie von selbst nach oben wandern ließ.

Die Jungs putzten den Gegner nur so weg und gewannen schließlich mit über dreißig Punkten. Da wir mit den Jungs nach Hause laufen wollten, warteten wir noch eine Weile vor der Halle, bis sie endlich mit Duschen fertig waren.

Schließlich kamen Luke, Phil und Alec überaus gut gelaunt aus der Halle, sie redeten noch immer über einige der Körbe, die sie geworfen hatten. Dann kam Luke grinsend auf mich zu und gab mir, wie schon vorhin ein High Five.

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