Ein Teufel braucht kein Herz

67 3 0
                                    


Der helle Klang gleichmässig fallender Tropfen, erfüllt das sonst totenstille, verwüstete Wohnzimmer der Familie Hiyori.
Der helle Klang, dunkler Bluttropfen die von einer monströsen, mit Stacheln besetzten Keule tropft.

In der Mitte des Raumes steht der berüchtigte lebende, urbane Mythos in Fleisch und Blut, von dem nun mehr als genug den Boden bedeckt. "...schwarze Teufel...", die junge Kagura Hiyori, Tochter des Professors Eijin Hiyori, welcher gerade Opfer des "Schwarzen Teufels" wurde, hält sich ihre zitternden, blutverschmierten Hände vor den Mund. Als das Tropfen verstummt, vernimmt sie nun groteske Schmatz-, Reiss- und Beissgeräusche, als ob ein wildes Tier über seine Beute herfiele.

"Der... schwarze Teufel...!?" beinahe fragend, wimmert sie diesen unheilvollen Namen, sich die Ereignisse der aktuellsten News ins Gedächtnis zurückrufend. "To me... Life only whispers..." erklingt eine Stimme aus der mitte des Raumes, den sie gerade mit dem Antlitz des Teufels zu teilen hat. "death is a cry, inside my chest is pain - do you know why? i hear death's noise, life just shy, so i ask myself the question why? Why do i still live? Why am i born? Am I useful enough to be worn? Just like a Sword on a Warriors hips, a bond just like relationships?" Der Teufel hält inne. Eine Stille, angespannt wie der Muskel eines Gewichthebers, erfüllt den Raum. Da das Wohnzimmer von Kaguras Familie sehr gross ist, konnte Kagura bis jetzt kaum was in der Dunkelheit erkennen, was ihr Herz nur lauter pochen liess.

Voll schrecken, atmet sie ruckartig durch ihre zusammengepressten Zähne aus. Nicht lange... Ihr bleibt der Atem weg. Leuchtet... leuchtet da etwas rot?!

Genau in Höhe vom Kopf dieses, des Teufels betitelten, Serien - nein - Massenmörders?! Ist der Mann der gerade ihre Familie willkürklich zerfleischt hat, tatsächlich kein Mensch?! Sie starrt verängstigt auf dieses kleine rote Lichtchen. Kein Zweifel, es sind keine seltsam angebrachten Lämpchen, oder sonst etwas für sie erklärbares. Und nun ist es nicht nur ein rotes Lichtchen, sondern zwei, welche sie anvisieren. Nicht lange und sie erkennt das dies wirklich die Augen dieses Monsters sind. den Blick nicht von diesen kalt roten Augen abwenden könnend, lähmt ihre Angst nach und nach ihren angsterfüllten Körper

Tap... Tap... Tap... Mit dem verschwinden der blutrot leuchtenden Augen hört man das Tappen von langsamen unkoordinierten Schritten, als würden sie einen Trommelwirbel für den Auftritt des pur Bösen sein. Mit dem näherkommen der Schritte schlägt auch das Herz des traumatisierten Mädchens schneller und schneller.

Ein Fuss betritt das Lichtfeld, das ein Fenster in der Wand neben Kagura, durch den strahlenden Vollmond, gebildet hat. Darauf folgend ein Anblick, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Eine ganz in dreckig grüner Kleidung gehüllte Gestalt, so sehr eingehüllt, dass nur das teuflische Grinsen zwischen Kapuze und Kragen des Mannes zu erkennen war, welcher ihre Eltern auf dem Gewissen hat. Seine, sich zuvor am Fleische ihres Vaters ergötzt habenden, Zähne glänzten in einem bedrohlichen hellrot, als würden Sie ihr beweisen wollen dafür gemacht zu sein, sich in Menschenfleisch zu bohren. Doch... während eine Spur von Blut die eine Wange überquert, blitzt im Hauch eines Moments ein Glanz auf der anderen auf.

Ein Blitzen das flüchtig ist. Ein Blitzen das in seiner kurzen Dauer die Botschaft
höllenhafter Seelenqualen zum Ausdruck bringt. Kann es sein? War, was in diesem kurzen Moment zu sehen war, eine Träne? Eine des Mitleids? Der Reue? Der Trauer?
Doch Kaguras Gedanken wurden im Hauch einer Sekunde von seinem hämischen Gelächter in die dunkle Nacht verbannt.

„Hahahahaha..." sein Lachen verstummte. Mit mordlustigen Augen funkelt dieser Unmensch sein Opfer an. Mit kalter, müder Stimme sagt er „Wie arrogant, zu glauben das eure Familie mehr Wert hätte als die der anderen, oder warum sonst denkt das verwöhnte Gör der Hiyori Cooperation, der Tod ihrer ach so wundervollen Familie, könnte je etwas im Herzen des Schwarzen Teufels auch nur ein wenig bewegen. Ich habe bereits 66 Menschenleben seit meinem kleinen... Karrieredebut auf dem Gewissen." Die mit seinen Fingern geformten Gänsefüsschen liessen den Spot nur tiefer in Kaguras Brust einsinken. „Haben..." wissend, wie gefährlich die aufkommende Wut in ihr ist, zögert sie. Kagura schluckt. „Haben Teufel überhaupt Herzen?". Das Grinsen ihres Peinigers weitete sich. „Haben Sie? Ja, haben sie? Das kann ich dir Leider nicht sagen, da ich das einzige Exemplar auf dieser Erde zu sein scheine konnte ich noch nicht nachschauen, um zu prüfen ob Teufel ein von den Menschen so angepriesenes Herz besitzen..." Der Atemzug für das Gelächter, der nach seinem Spott folgen sollte, Bleibt dem übermütigen Teufel nun tief in der Brust stecken. Tief, tief in seine Brust gebohrt. So tief wie die Glasscherbe eines während des Mordes zerstörten Fensters um welches die Hände der 16 Jährigen Kagura Griff gefasst haben. „Verzeihung, in meiner Neugierde musste ich kurz nachsehen." Eiseskälte erfüllt Kaguras roten Augen. „Ach Verzeihung, wie es scheint, habe ich dein Herz beim nachschauen versehentlich kaputt gemacht. Nicht das ich denke, ein Teufel könnte ein Herz auf irgendeine Weise gebrauchen.

Das Blut fliesst dem Rand des Glassplitters entlang. Der Teufel sinkt zu Boden.

Das war's. Tot. Der Mörder etlicher Unschuldiger und Verzweiflung, racheerfüllter Verbliebener... Einfach tot. Weg von der Welt. Weg vom Leben. Weg von Glück. Weg von Trauer. Kein Leid. Nichts. Kein Leid während andere Menschen, welche einst Ihr Haus mit Menschen, Familie und Freunde teilten, bis an Ihr Lebensende unter den Taten des Schwarzen Teufels zu leiden hatten. Sich wünschten, tot zu sein.

Er stirbt und hinterlässt Leid und Schmach, welches er mit seinem Tod zurücklässt und im Tode niemals sühnen kann.

Er stirbt... und das durch ihre Hand.

All diese Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Ist es Mitleid?
Mitleid für diesen Teufel in Menschengestalt? Nein. Nein, es ist der klare Gedanke
das sein Tod den Mord an ihre Eltern nicht sühnen könnte. Er soll mit seinen Taten leben und für sie Busse tun. Er soll für all seine Taten, Gutes tun. Er soll mit seinen Taten, so schrecklich, dass selbst der Teufel persönlich Reue empfinden muss, leben und für Rechtschaffendes schuften.


Kuro No Akuma/Devil of BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt