Schule auf Umwegen

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12.November, 5:00

Harry wachte auf. Nicht wie so üblich schweißgebadet, sondern zitternd.
Die Heizanlage musste defekt sein, dachte Harry. Doch er hatte sowieso nicht schlafen können. Er richtete sich auf. Harry hatte von einem grünen Licht geträumt, bevor er am ganzen Körper frierend aus dem Traum gerissen wurde.Es war mitten in der Woche. Harry musste zur Schule, doch er wusste, dass es dafür noch zu früh war. Nicht's so trotz zog er sich an, packte seinen Leinensack voll mit Büchern und verließ leise, damit niemand ihn hörte, das Haus. Er hatte keine Lust früh am Morgen seinem Vetter Dudley zu begegnen und seinen miefenden Schrank ertrug er auch nicht länger.
Um 5:30 schlenderte er den Ligusterweg entlang in Richtung Park.
Im Park verstanden sie ihn.
Bei Gelegenheit Stahl er sich ein Leib Brot aus der Küche und verfütterte es an die herankommenden Enten. Wenn er früh genug dran war traf er manchmal den netten Obdachlosen, mit dem er immer gut reden konnte über seine Sorgen, oder auch über alltägliche Dinge wie Sport, News und Politik.
Als Harry diese mal den Kiesweg entlangging saß dort schmalgesichtiger Greis, keine Enten oder sonstige Lebewesen.
Er war ganz allein.
Um 6:30 war die Sonne schon fast aufgegangen. Harry hatte stumm dagesessen und einfach die Stille genossen, ohne die Anwesenheit seiner Verwandten, die ihn seit er bei ihnen untergekommen war mit einem seitenblick abtaten und hassten.
Eltern hat er nicht mehr.
Sie waren ihm bei einem Autounfall genommen worden und Tante und Onkel, wenn mal ein Wort von ihrem Lippen fleuchte, bezeichneten seine Eltern meist als faul und Säufer. So seien sie auch gestorben.
Harry wusste das es nicht stimmte.
Tante Petunia redete, wenn sie über sie sprach, immer mit verbitterter und falscher Stimme.
Der Ligusterweg war nicht sein zu Hause. Er fühlte sich nirgends zu Hause. Was würde er nicht dafür geben, mehr über seine Eltern reden zu können. Doch sie versuchten ihn zu ignorieren und sprachen meist über Harry, als ob er gar nicht im Raum wäre oder etwas ganz Abscheuliches.
Als Harry so überlegte wo er Heute so bleiben sollte, viel ihm auf, dass er nun schon seit einer Ewigkeiten dort auf der Parkbank über seine Eltern sinierte.
Es war 7:30 und er musste sich sputen um nicht wieder zu spät zum Unterricht zu kommen.
Es war Winter. So konnte er den nächsten Hang rauf und sofort wieder mit profillosen Schuhen  runterschlittern. Er rannte unter der Brücke durch hin zum nächsten Bäcker und um die Ecke. Auf seinem Marathon rempelte er mehrere Passanten an die wüste Gesten in seine Richtung taten, doch er beachtete sie nicht. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor und er wusste nicht ob er noch rechtzeitig war als er die Treppen des Schuleingang zur Gesamtschule hocheilte. Da stand er nun, trotz Kälte vor Schweiß triefend.
Er eilte den Gang entlang, verzweifelt
versuchend seine Haare zu glätten und den Klassenraum zu finden.
Harry hatte einen schrecklichen Orientierungssinn.
Als er dann dachte endlich den richtigen Klassenraum gefunden zu haben riss er die Tür auf. Doch dort saßen keine an die 30 aufgewühlten Schüler und redeten laut vor sich hin.
Er stand im Derektoriat.
An der Wand viel ihm zuerst die Uhr ins Auge, die auf 8:17 zu stehen schien.
Auf dem Stuhl saß der Direktor und starrte Harry an. Harry war die Situation ziemlich unangenehm.
"Was machen Sie hier?", fragte der Direktor und blickte verdattert zu ihm auf.
"Ich, ich habe den Bus verpasst" log Harry. Doch er hatte wohl nicht überzeugend genug geguckt, denn der Direktor erhob sich mit einer eisern stählernden Miene und packte ihn recht fest am Shirt und bucksierte Harry zu dem Stuhl vor seinem Pult. Mit einer Kopfbewegung ruckte er kurz zum Stuhl was wohl so viel wie "Hinsetzen!" bedeuten sollte.
"So geht es nicht weiter!", er hatte sich nicht gesetzt sondern stolzierte in seinem Büro herum wie ein zu groß geratenerPelikan. "Wie oft warst du diese Woche schon zu spät gekommen?" fragte der Direktor. Harry wusste die Antwort doch er schwieg. Diese Woche hatte er bis jetzt jede erste Stunde verpasst.
"Wir haben es satt! Wir und die gesamte Lehrerschaft! Du holst alle Stunden die du bis jetzt verpasst hast nach, ausnahmslos!"
Harry war wütend. Er musste täglich eine Stunde zu Fuß laufen um rechtzeitig zu kommen.
Einen Bus gab es nicht. Das hatte er erlogen. Seiner Tante und Onkel war es zu ansträngend ihn zur Schule zu fahren, wogegen Dudley ein perfektes Leben genoss.

 Seiner Tante und Onkel war es zu ansträngend ihn zur Schule zu fahren, wogegen Dudley ein perfektes Leben genoss

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Sie fuhren ihn nicht nur zur Schule sondern überhäuften ihn auch mit Geschenken und erfüllten ihm jeden Wunsch. Dudley war während den letzten 5 Jahren um das 3-fache in die breite gegangen und ähnelte nun eher einem Nilpferd, auch wenn er nicht annähernd so schnell rennen konnte. Seine Eltern mussten ihn schon auf zwei Stühle quetschen und in der Schule beanspruchte er bereits eine ganze Schulbank. Er schreckte hoch. Er fragte sich plötzlich wer da vor ihm stand. Zuerst dachte er an einen Schlumpf, doch es stellte sich heraus das da immer noch der gleich Mann vor ihm stand. Aber jetzt mit blauen Haaren.

Harry versuchte ihn abzulenken, aber den Spiegel an der Wand konnte er nunmal nicht abhängen.
Als er in den Spiegel schaute schrie der Direktor auf riss sich auf der Stelle seine, wie Harry jetzt feststellte, Perücke vom Kopf.

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