Schrankarrest

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Harry saß in der Stube. Sein Onkel hatte den Brief in der Hand in dem stand, dass Harry auf unbekannte Weise die Perücke seines Lehrers blau gefärbt hätte.
Vernon Dursley starrte auf den Brief.
Sein Schnurrbart erzitterte wie üblich
und man sah seine Pulsschlagader hervortreten.
"Was ist das Bursche?", fragte sein Onkel und Harry spürte ein Unwetter nahen. "Nur so ein Brief", sagte Harry mit einer Unschuldsmiene. Vernon öffnete den Brief. Seine Schweinsaugen verängten
sich während er den Brief laß.
10 Minuten später hockte Harry in seinem Schrank, ein Vorhängeschloss
vor dem Riegel."Eine Woche, Junge und wehe du machst irgendwelche Mätzchen!" Essen schoben sie ihm durch eine Katzenklappe, die aber recht zügig wieder ausgebaut wurde.
Schon bald hatte er einen Weg gefunden an das Schloss zu kommen, wie wusste er selbst nicht so genau, denn sein Arm müsste eigentlich viel zu kurz gewesen sein. Vernon hatte das Schloss nicht vollends verriegelt, so dass Harry nach einigen Versuchen es letztendlich schaffte das Schloss zu entfernen und seinen Schrank von außen zu öffnen.
Nachts schlich er sich so raus, und stibitzte Vorräte aus der Speisekammer wie Kuchen und zuckrige Getränke. Das alles versteckte er unter seinem Bett, das er umfunktioniert hatte, weil es einfach zu eng geworden war.
So hatte er die kompletten letzten Sommerferien damit verbracht das Bett zu sägen, außzuhüllen und einen Klappmechanismus, sowie Minikühlschrank(in Form einer Kühltüte) und Kasettenrekorder mit Kopfhörern einzubauen. Er hatte nur eine Kassette mit einer Band die sich Beatles nannten, die er bei Petunia gefunden hatte. Von seinen Tätigkeiten während den Sommerferien hatten sie natürlich nichts mitbekommen sollen, also hatte Harry immer dann den Werkzeugkasten stibitzt, wenn gerade niemand zu Hause war, was häufig der Fall war, weil sie entweder Tagesurlaube oder gar ganze Reisen unternahmen oder Dudley einen Schnupperkurs beim Boxen mitmachte.
Dudley konnte Boxen, das stand außer Frage, denn er bewies es tagtäglich auf dem Schulhof.
Harry entkam seiner Gang glücklicherweise meistens, weil er es irgendwie immer schaffte wie durch Zauberei plötzlich auf dem Dach des Schulhauses zu sitzen oder oben auf der Schulmauer. Er musste wohl sehr gut springen können dachte er sich, aber es konnte nicht alleine daran liegen, denn bei Sportdisziplienen wie Weitsprung war er nie besonders gut gewesen.
Die Woche war für Harry erträglicher als er gedacht hätte. Denn wenn alle schliefen schlich er sich raus und Tagsüber war er meistens dabei sich
das zehnte mal den gleichen Song anzuhören oder sich mit Süßem
dem Magen zu füllen. Zu Harrys Erleichterung nahm er nie zu, sonst wäre es den Dursleys bestimmt schnell aufgefallen. Denn wenn er aß bei Tisch dann meistens nicht viel und Dudley stahl ihm immer viele der Sachen die er wirklich mochte.
In dieser Woche wäre er wahrscheinlich verhungert ohne seine Vorräte, weil er täglich meistens nur eine Suppe bekam. Die Schule hatten sie ihm für die Woche verboten. Seinem Direktor hatten sie eingetrichtert das Harry krank sei.
Es war mittlerweile Freitag.
Harry hatte sich für seinen vorletzten Tag in Gefangenschaft für die Nacht etwas Besonderes ausgedacht. Sie würden es sowieso nicht bemerken. Er wollte mal etwas mehr als nur Little Whinging sehen.
So machte er sich Nachts auf den Weg
mit seinem Leinensack, Proviant, Taschenlampe, Kassettenrekorder, Notizbuch, Uhr und Wanderschuhen, die ihm drei Nummern zu groß waren.
Ein festes Ziel hatte er nicht.
Harry wollte einfach raus aus der einöden Gegend in der alle Häuser gleich aussahen. Er ging die Straße entlang und fing bald an zu rennen.
Die frische Nachtluft strich ihm durchs Gesicht und er fühlte etwas von der Freiheit die er nur hier draußen spürte. Bald hatte er die öde
Gegend hinter sich gelassen und kam nun in eine Landschaft mit eher weniger Häusern und mit vor allem verschneiten Hügeln und Wiesen.
Harry war es nicht gewohnt mal aus dem Bezirk herauszukommen und etwas Anderes zu sehen als Spinnen und Besen in seinem Schrank unter der Treppe.
Er musste jetzt eine Stunde unterwegs sein überlegte er, während er einen Energierigel aß. Er kam an einem Bauernhof vorbei. Etwas bewegte sich in der Finsternis, da war sich Harry sicher. Als er darauf zuging erkannte er erst einen Umriss, dann eine klare Gestalt. Ein Licht ging an.
Ihm gegenüber stand eine alte bucklige Frau:"Was machst du denn ganz alleine hier draußen?"
Harry zögerte erst und entschied, dass es am sinnvollsten wäre wenigstens einen Teil der Wahrheit zu erzählen:"Eine Nachtwanderung, glaube ich!
Die alte Frau sah in zweifelnd an, aber fragte nicht weiter nach." Komm lieber rein und wärm dich auf! "
Harry wollte ihr den Gefallen nicht abschlagen, also folgte er der Frau in die Küche.
Während er seinen Kakao trank fragte sie ihn nach seinem Namen.
Bei dem Versuch ihr zügig zu antworteten entfleuchtetem seinem Mund nur unverständlich ein Wort:" Ha, Harpy Kutter" prustete er, "und ihr Name?" Sie zögerte:"Anabell, Anabell Grey." (später sollte sich herausstellen, dass es sich um den Squib Arabella Figg handelte, die, natürlich getarnt zu seinem Schutz in seiner Nähe blieb)
Nachdem sie ein bisschen geredet hatten, konnte er sich endlich loseisen. Bevor er ging schenkte Anabella ihm einen Kompass, damit er sich ja auch nicht verirrte. Er hatte die Nacht noch vor, mehr als nur die Küche einer in die Jahre gekommenen Bäuerin zu sehen, also bedankte er sich mehrfach und machte sich wieder auf den Weg nach Norden.

Harry Potter und die falsche WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt