2. Kapitel

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Sie klingelten an dem schönen Einfamilienhaus. Frieda sah Jörg an. Jörg wär der einzige Mensch, mit dem sie so eine schlimme Nachricht überbringen konnte. Mit einem Blick wussten sie, was der andere dachte. Die Tür wurde geöffnet. Eine mittelgroße, freundlich lächelnde Frau öffnete ihnen die Tür. Als sie die Dienstausweise sah, erstarb ihr lächeln. " Oh Gott hat Michel etwas angestellt?" Frieda vermeinte und sie begaben sich ins Wohnzimmer. In knappen, aber gehaltvollen Wörtern erklärten sie ihr und ihrem Mann den Fall. Die beiden waren vollkommen fassungslos. Aus Erfahrung wussten sie, dass es nichts bringen würde, nun etwas aus ihnen herauszuquetschen. Sie ließen die Nummer einer Seelsorgerin da und machten sich auf den Weg. Frieda lief eine Gänsehaut den Rücken runter.

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Steifer Rücken,steife Hände. Sie konnte noch immer nicht glauben was sie getan hatte. Jetzt nur nicht die Nerven verlieren sonst würde sie alles verlieren, was ihr etwas bedeutete. Sie ließ kaltes Wasser über ihren Arm laufen und schaute sich im Spiegel an. Sie würde auch diesen Kampf gewinnen, sie hatte noch nie verloren.

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Zurück im Präsidium wartete schon die erste Zeugin auf sie. Sie hieß Charlotte Ingers und war eine gute Freundin der Toten. Normalerweise hätten sie Charlotte in ihrer Wohnung befragt, aber da sie in der WG von Saskia wohnte, hätten sie nur die SpuSi gestört.

" Also Frau Ingers, Sie sind 24 Jahre alt, studieren Medizin und haben zusammen mit Frau Burnag in einer WG gelebt. Stimmt das soweit? Und könnten sie uns bitte etwas über Ihre Freundschaft erzählen?"

"Ja, also erstmal ist das alles korrekt. Saskia und ich kennen und schon sehr lange, bestimmt 10 Jahre. Wir waren schon auf der gleichen Schuld. Und auf einer Klassenfahrt haben wir uns so richtig kennengelernt. Saskia war einfach die Beste. Oh Gott, ich habe so viel mit ihr erlebt. Einmal haben wir einen Tag lang nur Englisch gesprochen, und einmal haben wir ein unfreiwilliges Konzert gegeben. Sie war einfach immer für mich da. Und ich für sie." Charlotte Ingers lächelte, aber ihre Augen füllten sich mit Tränen. Jörg fragte vorsichtig: " Ist Ihnen in letzter Zeit etwas an Saskia aufgefallen?" Ihre grünen Augen weiteren sich: " Nein, sollte mir? Verdammt ich bin so eine schlechte Freundin, aber jetzt wegen der ganzen Klausuren, wir haben uns kaum gesehen. Und gestern war ich dann endlich wieder auf einem Konzert. Obwohl: Saskia hat erzählt, dass sie in letzter Zeit oft Nachrichten von der Neuen ihres Ex erhalten hat. Sowas von wegen, sie solle ihn in Ruhe lassen, das würde sie sonst bereuen. Och kann Ihnen leider nicht sagen wie sie mit vollen Namen heißt. Ich weiß nur, dass sie Wilma heißt und Hebamme ist."

Sie kam, sah, töteteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt