Kapitel 2

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Sie starrten mich förmlich an. Dass sie mich sogar im Traum verfolgten. Gruselig. Als ich unsanft von meinem verstörenden Traum erwachte, hatte ich das Bedürfnis, mich zu übergeben. Ew! Ich hatte jeden Morgen diese Konversation mit mir selbst, in der ich nicht wusste, wer, wo, was ich war und welches Jahr wir hatten. Als ich letztendlich doch wieder zu mir kam, stand ich auf und machte mich für einen weiteren sterbenslangweiligen Schultag fertig.

Auf dem Schulweg begegnete ich Kuroo. Ew. Mich verstörte es extrem, dass ich immer zu an ihn denken musste; am liebsten würde ich mir selbst in den Bauch boxen. Wie dem auch sei... Kuroo kam angerannt und brüllte so laut "Kitten, warte auf mich!!!", dass ich mir schon fast sicher war, dass die ganze Stadt es hörte. Einige Leute drehten sich sogar zu uns um und warfen uns angewiderte Blicke zu. "Na du, kommst du heute wieder zum Training? Möchte dich mit meinen tollen Schlägen beeindrucken." "Zu viel Selbstbewusstsein tut dir nicht gut, Großer." entgegnete ich ihm. "Ist das jetzt ein ja?" Kuroo war schon echt ungeduldig. "Von mir aus..." Mit schnellen Schritten machte ich mich auf dem Weg ins Schulgebäude, mit dem Hintergedanken, dieser Unterhaltung schnellst möglich zu entfliehen. "Kannst du mir jetzt wenigstens deinen Namen verraten?!", konnte ich ihn noch rufen hören, bevor ich in das Gebäude trat und in meine Klasse ging.

Als ich in der Mittagspause in Richtung Kantine ging, um mir eine Mahlzeit zu kaufen, hörte ich seltsame Schritte hinter mir. Werde ich verfolgt? Ich drehte mich um, niemand war hinter mir. Werde ich jetzt paranoid? Ich versuchte, den Gedanken verfolgt zu werden, einfach zu ignorieren. Ich meine, wir waren in der Schule, da war es nicht ungewöhnlich, dass Menschen herum gehen. Trotzdem konnte ich dieses Gefühl in meinem Magen nicht loswerden. Da ist doch jemand hinter mir! Langsam drehte ich mich ein zweites Mal um, jedoch nur, um gleich danach von einem creepy grinsendem Gesicht erschreckt zu werden. Ich stieß einen komischen Schrei aus. "Oh Gott Cathy, schreie nicht so!" sagte Tess gelassen. Tess war meine beste Freundin; ich kannte sie nun schon seit fast acht Jahren. Dies sollte sich aber bald ändern. Ich hatte den Drang, sie zu erwürgen. Was wagt sie es auch, mich so zu erschrecken?! Ich schlug sie so fest ich konnte auf den Arm, um ihr es für diese Aktion heimzuzahlen. "Auuu!!" schrie sie und streichelte sich leicht über die Stelle, an der eben noch meine Hand war. "Was willst du?" fragte ich genervt. "Hast du heute nach der Schule schon was vor? Ich will mit dir in das neue Shoppingcenter gehen und-" bevor ich sie hatte ausreden lassen, redete ich schon dazwischen. Manchmal plauderte sie einfach viel zu viel. "Ja sorry, muss zum Volleyballtraining der Jungs und einem Idioten dabei zuschauen, wie er Bälle ins Gesicht bekommt." Geschockt sah sie mich an, doch bevor sie etwas sagen konnte, ging ich an ihr vorbei und holte mir etwas zu essen.

Okay, nun sind es nur noch 5 Minuten bis Schulende und das Training der Jungs beginnt bald. Nervös spielte ich mit meinem Kugelschreiber. Ich konnte dem Unterricht sowieso nicht folgen, deswegen versuchte ich, mich darauf zu Konzentrieren, nicht gleich einen Nervenzusammenbruch zu bekommen. Ich hatte es schon längst aufgegeben, mich zu fragen, wieso ich überhaupt so nervös war. Es käme sowieso keine logische Antwort auf mein komisches Verhalten heraus. Ich wurde so gut wie immer nervös, egal was es war. Es war ein Wunder, dass ich das letzte Mal nicht ausgerastet war.

Ein lautes Klingeln brachte mich wieder in die Realität zurück. Shit. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und sah noch kurz hinüber zu Kenma, der schon aus der Tür gehen wollte. "Hey, Kenma, warte auf mich" Er schaute kurz zu mir zurück, als ich schon angerannt kam und gemeinsam mit ihm in die Sporthalle ging.

Es war still. Keiner sagte etwas. Bis.. "Hey... pass auf, dass Kuroo dir nicht zu nahe kommt, er kann manchmal eine echte Klette sein und dann lässt er dich nie mehr los." Er schaute emotionslos auf den Boden. Ich sah ihn leicht verwundert an. "Ämm...ja, klar, okay." Versuchte er mich zu Warnen? Ist dieser Kuroo etwa so anhänglich? Oder will Kenma einfach nicht, dass er mir zu nahe kommt? PAHAHAHA genau...

Schon wieder standen wir vor der Sporthalle, ohne hinein zu gehen. Nach einer Weile öffnete Kenma die Tür und ließ mich somit alleine. Ich bemerkte, dass meine Hände zitterten. Vielleicht hätte ich es einfach seinlassen und nach Hause gehen sollen. Langsam fuhr meine Hand in Richtung Türschnalle, doch ich zögerte. Ich ließ sie wieder fallen und schaute zu Boden. Ich drehte mich um, immer noch den Blick nach unten gerichtet und schaute auf... große Füße in Sportschuhen??? Langsam und zögerlich wanderte mein Blick nach oben, sodass ich wieder in diese wunderschönen, goldenen Augen sah.

Kit Kat / Kuroo FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt