Kapitel 3

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"Kitty? Also kommst du doch? Hä, aber wo willst du denn jetzt hin, mach doch einfach die Tür auf", sagte er und schaute mir direkt in meine Augen. Eine Weile war es still. "Äm... I..Ich gehe doch nach Hause...", gab ich von mir und kratzte mich mit der rechten Hand am Nacken. Ich konnte sehen, dass er verwirrt war, doch ruckartig änderte sich das und ein Hauch von Besorgnis bedeckte sein Gesicht. "Hast du etwas vergessen; geht es dir nicht gut; soll ich dich begleiten?" Kuroo ließ dabei den Blick von meinen Augen nicht ab. "Nein nein, alles ist gut, nur ich... weiß nicht so richtig, ob ich da hinein gehen sollte..." seine Mine verdüsterte sich kurz, doch er fing an, zu lachen. Wieso lachte dieser Kerl auf einmal? "Ach Kitten." War das einzige, was er sagte, bevor er mich hochhob, über seine Schultern schmiss und mich in die Halle trug. Kurz geschockt von dem, was gerade passierte, ließ ich mich einfach von ihm tragen. Doch ich kam schnell wieder zu mir und schrie ihn an. "Kuroo! Lass mich runter!!!" Gleich nachdem ich das gesagt hatte, berührte ich schon wieder den Boden. Doch er ließ mich nicht fallen oder sonst was, im Gegenteil, er achtete darauf, dass ich mich nicht verletzte. Es war so, als würde ich in seinen Augen jeden Moment zerbrechen können. Jede seiner Berührungen war sanft und vorsichtig. Ich stand also einfach nur da, starrte ihn an und bemerkte nicht, dass die Blicke der anderen auf uns harrten. Ich sah wie Kuroo seine Sicht von mir abwandte. Er drehte sich um und kratzte sich verlegen am Nacken. Einige fingen jedoch wieder an, zu reden oder gingen zu Kuroo und ich, ich starrte ihn immer noch an. Hätte uns der Trainer nicht gerufen, wäre ich noch Stunden da gestanden.

Das ganze Team saß auf dem Boden und hörte dem Trainer zu. Er sagte irgendwas über einen demnächst anstehenden Turnier gegen das Karasuno-Volleyballteam und meinte, dass die Vorbereitungen einfacher wären, wenn sie eine Managerin hätten. Auf einmal wurde der neben mir sitzende Lev ganz zappelig und aufgeregt und meldete sich zu Wort. " Wie wäre es mit ihr, sie könnte doch unsere Managerin werden!" Er zeigte auf mich und ich starrte ihn wortlos an. Als ich dann, nach kurzer Zeit auch schon wieder zu mir kam, boxte ich ihn in die Seite. "Spinnst du?!" Der Tainer überlegte kurz und schaute mich prüfend an. "Wieso eigentlich nicht? Du hast eine Ahnung von Volleyball und eine Bindung zu meinen Jungs. Du würdest uns einiges erleichtern." Man sah mir meine Verunsicherung deutlich an. Lust hatte ich nicht unbedingt, sich jeden zweiten Tag das Training der Jungs ansehen zu müssen, jedoch wollte ich auch nicht unhöflich sein. "Naja...,aber ich hab doch gar keine Erfahrungen im Manager sein." "Ach, das ist nicht so schwer", sagte mein Nachbar und versuchte irgendwie hilfreich zu sein, was definitiv nicht klappte. "Ich bräuchte dann deinen Namen, Geburtsdatum und Adresse. Aja und deine Telefonnummer bräuchte ich auch noch." Etwas schockiert war ich schon, ich hatte ja noch nicht einmal zugesagt, doch bevor ich mich weiter in Gedanken darüber ärgern könnte, hörte ich Kuroos Stimme. "JA!! Endlich erfahre ich ihren Namen!" Das ganze Team und sogar der Trainer starrten ihn verstört an. Er lächelte verlegen und schaute mich an. Was ist denn eigentlich so besonderst daran, meinen Namen zu erfahren?

Ich erklärte dem Trainer, dass ich noch meine Eltern fragen müsse. Er gab mir seine Nummer und meinte, ich solle ihn anrufen, wenn ich eine Antwort hätte. Dann fing das Training der Jungs auch schon an und ich setzte mich auf eine Bank und schaute ihnen beim Spielen zu. Irgendwann war ich in meinen Gedanken versunken und achtete nicht mehr wirklich auf das Spiel. Soll ich wirklich ihre Managerin werden? Aber was mache ich dann mit meinen Freunden, für die würde ich dann gar keine Zeit mehr haben. Ach was mache ich mir vor, so viele Freunde habe ich nicht und außerdem sitze ich eh die ganze Zeit nur zu Hause herum. Ich war so sehr mit Denken beschäftigt, dass ich nicht bemerkte, wie ein Ball auf mich zu flog. Ich konnte nicht schnell genug reagieren und versuchte nur irgendwie mein Gesicht zu schützen, indem ich mich wegdrehte. Als ich jedoch keinen Schmerz verspürte, öffnete ich meine Augen, die ich in der Zwischenzeit zugekniffen hatte. Vor mir stand Kuroo, der den Ball gekonnt abgewehrt hatte. Sprachlos starrte ich in sein Gesicht. Er atmete schwer und eine Schweißperle kullerte seine Wangen hinunter. Er erhob sich wieder und irgendwie sah er wütend aus. "Passt doch auf!" Er war aufgebracht, das sah man, doch wieso? Es ist doch eh nichts passiert. Er ging wieder zu seinem Platz und das Spiel konnte weiter gehen.

Nun war das Training der Jungs zu Ende und ich wartete vor der Tür auf die anderen, um mich von ihnen verabschieden zu können. Es war inzwischen schon dunkel geworden und ein leichter Wind machte den Weg nach Hause etwas ärgerlich. Zum Glück kam das Nekoma-Team auch schon aus ihren Umkleiden. Ich verabschiedete mich von allen und wollte gerade den Weg zu meinem Zuhause einschlagen, als Kuroo mich zurückzog. "Warte! Ich begleite dich." Ich hob eine Augenbraue uns schaute ihn verwundert an. "Eine Dame darf man so spät nicht mehr alleine laufen lassen, wer weiß was dir passieren könnte." Schulterzuckend drehte ich mich um und ging meinen Weg weiter und er neben mir her. Es war still und keiner sagte irgendetwas und schon bald wurde es mir unangenehm. "Wann hast du mit dem Volleyballspielen begonnen?" fragte ich ihn, um die Stille zu durchbrechen. "Ich spiele eigentlich schon von klein auf. Mein Vater war auch Volleyballspieler, es liegt mir halt im Blut." "Wow, ist cool, wenn man etwas hat an dem man hängt." Ich lächelte ihn an, doch als ich an seinem Gesicht vorbei schaute, bemerkte ich, dass wir vor meinem Haus angekommen waren. Irgendwie schade, ich hätte gerne noch etwas länger mit ihm geredet... "Tschüss und komm gut zu Hause an", war das Letzte, was ich zu ihm sagte, bevor ich schon in das Gebäude ging.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 29, 2023 ⏰

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