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Miserabel.

Dieses Wort beschreibt ganz gut, wie ich geschlafen habe. Sehr, sehr schlecht.

Die Hälfte der Nacht habe ich mal wieder fast nur nachgedacht, bis ich irgendwann mit Musik in den Ohren eingeschlafen war.

Die Sache mit meiner Mutter nimmt mich doch viel mehr mit als gedacht. Ich hasse sie.

Ich setze mich auf und wische mir übers Gesicht, nur um zu merken, dass ich geheult habe.

Super.

Langsam nehme ich die Kopfhörer aus den Ohren und schalte die Musik aus.

Ah, cool. Ich hatte Want You Back von Cher Lloyd gehört.

Ich brauche einen Java Chip Chocolate von Starbucks und Taylor muss gerade arbeiten sein. Ich sollte ihr mal einen Besuch abstatten.

Mit viel Mühe schleppe ich mich aus dem Bett und ziehe mir meine Jogginghose mit Leopardenmuster (Ja, ich besitze auch mal was anderes außer nur schwarz) und einen schwarzen, anliegenden Pullover. Meine Haare bürste ich schnell durch, bevor ich sie unter einer schwarzen Mütze verstecke. Zu guter letzt setze ich mir eine Sonnenbrille auf, damit niemand meine verheulten und roten Augen sieht.

Zuletzt greife ich nach meinen Kopfhörern und stecke sie in mein Handy, um dann meine Playlist abzuschalten und danach mit Schlüssel und Geld das Haus zu verlassen.

In aller Gemütlichkeit fahre ich mit der U-Bahn in die Innenstadt und laufe die Treppe hoch, ohne mich aufs Maul zu legen. Wunder passieren.

Als ich vor Starbucks stehe, sehe ich, was für ein Massenanlauf dort stattfindet und ich kämpfe mich durch die bescheuerten Mädchen (ich ignoriere mal die Tatsache, dass sie nur 1-3 Jahre jünger als ich sein müssten).

Schließlich stehe ich vor einem Schrank. Okay, er ist in Wirklichkeit ein gut gebauter Mann.

"Entschuldigen Sie, Miss. Sie können hier nicht rein", meint er und stellt sich mir immer noch in den Weg.

"Was hat das denn zu bedeuten?!", fauche ich und schaue in den Laden rein.

Taylor steht hinter der Kasse und beäugt die Massen draußen vor dem Fenster, bis ihr Blick an mir hängen bleibt.

"Alle Personen die hier stehen wollen hier rein, bei Ihnen mach ich keine Ausnahme!", meint der Schrank.

Sie nickt mit dem Kopf zum Aufenthaltsraum und ich nicke sofort.

"Ach wissen Sie was? Sie können mich mal", sage ich und kämpfe mich aus der Masse heraus.

Sofort schlage ich den Weg zum Hintereingang ein und sehe dort eine wartende Tay.

"Hey!", rufe ich und umarme sie. Sie erwidert die Umarmung.

"Wie geht's dir?", fragt sie mich und ich zucke mit den Schultern. "Okay, andere Frage: Was willst du?"

"Java Chip Chocolate", sage ich und sie nickt.

"Den holst du dir immer, wenn es dir nicht blendend geht", meint sie und zieht mich rein.

Stillschweigend folge ich ihr hinter den Tresen und stelle mich seitlich hin, damit ich nicht im Weg stehe.

Im diesem Starbucks sitzen nur vier Personen und sitzen alle versteckt dort.

"Ich will noch einen Muffin", meint einer und steht auf, der daraufhin zum Tresen schlendert.

Ich beäuge ihn und wende danach den Blick ab.

"Bring mir was mit, Niall!", ruft einer vom Tisch und mein Blick schnellt wieder zu dem Typen.

Ich liebe One Direction zwar, aber ich habe keine Lust durchzudrehen. Dafür fühle ich mich doch irgendwie zu alt.

"Niall Horan also?", frage ich leise und merke, wie er mich durch seine verdunkelten Gläser ansieht.

"Ein Fan?", fragt er und ich nicke.

"Ich werde aber nicht durchdrehen", sage ich und sehe aus dem Augenwinkel, wie Tay mir den Becher mit meinem Getränk hinstellt. "Wie viel macht es?", frage ich sie und sie winkt ab.

"Sieh das als eine kleine Versuchung dich aufzumuntern", meint sie und lächelt mich leicht an. "Ich bezahle es."

"Danke", sage ich leise und nehme das Getränk an mich. "Du bist die Beste."

Tay lächelt und wendet sich an Niall. "Was darf es für dich sein?"

"Ich wollte einen Schokomuffin", meint er und Taylor bedient sich an der Theke, um einen Muffin herauszuholen.

"Du Taylor, ich gehe. Muss mich fertig machen und dann selbst zur Arbeit", meine ich und winke. "Außerdem glaube ich, dass ich in Schwierigkeiten stecke, wenn mich der Schrank hier drin sieht."

"Schrank?", fragt Niall und ich nicke.

"Euer Bodyguard", sage ich und Niall lacht. "War nett mal mit dir zu reden, da hatte ich wenigsten mal die Chance einen von euch kennenzulernen..."

Bevor Niall antworten kann, drehe ich mich und gehe.

Ich habe mit Niall Horan gesprochen.

Aber mir geht es so schlecht, dass ich deswegen nicht durchdrehen kann. Danke, Mutter.

"Was hat sie denn?", höre ich Niall leise fragen.

Ich höre Taylors Seufzen. "Sie ist depressiv und hat es gerade nicht einfach."

Dann verschwinde ich ganz aus dem Laden und mache mich auf den Nachhauseweg.

Mir macht es nicht mal was aus, dass sie einem Superstar erzählt, dass ich angeblich depressiv sein soll (mal abgesehen davon, dass ich Tagebuch-Briefe an seinem Bandkollegen schreibe und in meinem Zimmer verstecke).

Ich stehe dazu, soll es doch jeder wissen.

Wie sehr müssen sie mein Leben zerstört haben, dass ich mich nicht freuen kann einen mit One Direction gesprochen zu haben? Die Chance gibt es nie wieder.

Dear LouisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt