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Die Beine an mich gezogen starre ich aus dem Fenster des Busses und höre Musik auf volle Lautstärke.

Es ist eigentlich richtig schön, wenn man die Kopfhörer in den Ohren hat, die Musik voll aufgedreht ist, im Bus sitzt und aus dem Fenster guckt, während die Welt an einem vorbeizieht.

Die Kiste, die meine Briefe beinhaltet, habe ich Zuhause gelassen, da sie nur unnötig Platz weggenommen hätte.

Den letzten Brief an Louis habe ich bedauerlicherweise leicht durch meinen Tränenfluss zerstört und meine Hand hat eh beim Schreiben gezittert. Meine Fresse, bin ich unfähig.

Naja, nach dem Ganzen habe ich einen Zettel geschrieben und auf meinem Bett gelegt. Tay findet ihn in spätestens 15 Minuten.

>Bin in Cambridge. Keine Ahnung wann ich wiederkomme. Lasst mich alleine.<

Der Bus war am Anfang relativ voll, doch während der Fahrt nehmen die Fahrgäste ab und es wird chilliger.

Hätte ich so eine Aktion Zuhause gebracht, dann wäre ich ein totes Mädchen.

Paps sagte mal, dass er sich sein Leben lang Vorwürfe machen würde, wenn mir etwas passiert.

Plötzlich fängt es an zu regnen und die Regentropfen prasseln gegen die Scheibe.

Der Bus fährt an einem Schild mit der Aufschrift Welcome to Cambridge vorbei. Dann kommen die ersten Häuser in Sicht und schließlich höre ich aus den Lautsprechern meine Haltestelle, worauf ich dann auf den Stopp-Knopf drücke.

Die Tasche hinter mir her schleppend stelle ich mich vor die Tür und halte mich an einer Stange fest, damit ich nicht eine geile Show hinlege und mich auf die Fresse lege.

Der Bus hält an und öffnet seine Türen.

Sofort steige ich aus und versuche mich erstmal zu orientieren.

Als ich endlich weiß, wo ich bin und ganz in der Nähe des Hauses stehe, gehe ich sofort darauf los.

Nach mickrigen 10 Minuten stehe ich vor der Tür und schließe sie auf.

Erleichtert über die Tatsache endlich hier zu sein schleppe ich die Tasche in den Flur und schaue mir das Ferienhaus an.

Natürlich hatte ich hier schon mal mit Jiggy zusammen Ferien gemacht oder Urlaub, wie man es nennen will.

Den Weg zum Einkaufsladen finde ich dann doch noch, ohne Leute zu fragen und eine Karte zu benutzen.

Oben im Schlafzimmer suche ich mir die Bettlaken und Bettdecke, etc. zusammen.

Nachdem ich das Bett zurecht gemacht und meine Tasche unter dem Bett geschoben habe, nehme ich mein Portemonnaie und verlasse das Haus.

Die nächste halbe Stunde verbringe ich damit, etwas zum Essen einzukaufen und ein Buch, was ich schon immer mal lesen wollte.

Alle Welt kennt das Buch und den Film, nur ich nicht. Hoffentlich wird The fault in our stars wirklich so gefühlvoll und traurig, wie alle Welt es so gerne sagt.

Den Einkauf weggepackt und alles Weitere zurechtgemacht, sitze mit dem Buch im Wohnzimmer und fange es an zu lesen.

Doch irgendwann schweife ich mit meinen Gedanken ab und starre zum Fenster.

Mein Blick wandert hoch zur Decke wo ich ein achtbeiniges, fettes Vieh entdecke. Urgh.

Von der Kommode nehme ich die Fliegenklatsche und stelle mich mit einem Stuhl ans Fenster.

Ohne den Blick von dem Vieh abzuwenden stelle ich mich auf den Stuhl und schaue mir das Ding vom Nahen an.

Ist das Ding abartig eklig.

Plötzlich lässt das Ding sich von der Decke runterseilen und ich schreie erschrocken auf, wobei ich mit den Armen rumfuchtle, mich an der Gardine festhalte und dummerweise voll vom Stuhl fliege. Autsch.

Sofort stehe ich auf und sehe gar nichts. Bis ich mir die Gardine vom Kopf ziehe und direkt aus dem Fenster gucke.

Doch schon durchfährt mich der nächste Schreck, wobei ich nach hinten springe, über meine eigenen Füße und der Gardine fliege.

Doch meine Augen verlassen kein einziges Mal die Person, die vor dem Fenster steht und mich anguckt.

Sofort rapple ich mich auf und marschiere zur Tür.

Etwas verärgert öffne ich die Tür und sehe den Typen an.

"Wer bist du? Was machst du hier?", frage ich ihn und er stellt sich vor mich hin. "Warum verfolgst du mich?"

"Du bist Samiya Fitzgerald-Clark?", fragt er leise.

"Ja und wer will es wissen?", frage ich und er zieht sich langsam die Mütze und Sonnenbrille ab.

Als ich erkenne, wer vor mir steht, weiten sich meine Augen und mein Herz beginnt zu rasen.

Louis Tomlinson.

Dear LouisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt