2.Kapitel: Lasset die Prüfung beginnen!

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Sicht Nyx:

Es war doch immer wieder einem Wunder gleich, wie schnell die Zeit eigentlich vergehen konnte, wenn sie es wollte. Wo es mir vorkam das es erst gestern gewesen sein muss, als ich aus dem Gefängnis befreit worden war, sind bereits drei Monate verstrichen. Immer noch bildetet sich, wenn ich an das kraftvolle Mana des Fremden zurückdachte, eine kribbelnde Gänsehaut auf meinem Körper und ein seltsam angenehmer Schauder jagte mir über den Rücken.

Nachdenklich stocherte ich mit einem dünnem Ast im Feuer vor mir herum, das Kinn auf der linken Handinnenfläche abgestützt. Dumm und dämlich hatte ich mich in den vergangenen Monaten gesucht, nur um angepisst festzustellen das mein mysteriöser Befreier wie vom Erdboden verschluckt war. Es sah wortwörtlich danach aus, als ob er nie auf diesem Planeten existiert hätte. Ich schüttelte entschieden dagegen den Kopf. Dieser Gedanke war einfach viel zu absurd! So ein außergewöhnliches und mächtiges Mana konnte ich mir doch unmöglich eingebildet haben.

Jetzt wo ich so darüber nachdachte, war es äußerst leichtsinnig, so unbedacht das Angebot eines Fremden anzunehmen, dessen Gesicht ich noch nicht einmal gesehen hatte, ohne dabei die möglichen Folgen mit einzuberechnen. Ein trockenes spöttisches Lachen, welches mir selbst galt, drang aus meinem Mund. „Na herzlichen Glückwunsch, anscheinend ist ein Teil meines gesunden Verstands bereits in meiner Zelle elendig verrottet".

Die Schuld daran schob ich meinem Inneren-Ich, das offenbar in meinem Oberstübchen keinen Kontrolle mehr gehabt hat, in die Schuhe und pfefferte ihm rechts und links eine. Das ausgerechnet mir so ein fataler Fehler unterlaufen ist! Der Ast in meiner Hand knackste verdächtig, während sich meine Faust noch fester um das dünne Holt schloss. Letztendlich verließ nur ein anstößiges schnauben meine Lippen und ich warf den zerbrochenen Ast mitten in das knisternde Feuer. Sofort begannen die Flammen gierig nach dem hilflosen Stück Holz zu lecken und mit finsterer Mine beobachtete ich wie die Teile des Ast von der orangeroten Hitze verschlungen wurde.

Trotz des Lagerfeuers, das eine wohltuende natürliche Wärme ausstrahlte, machte sich plötzlich eine unheilvolle Kälte breit. Nun war es ohnehin schon zu spät und so blieb keine andere Option mehr offen, als die Konsequenzen auf mich zu kommen zu lassen.

Ein erregtes breites Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit, während die zarte Eisschicht, die sich unter meinen Füßen immer weiter ausbreitete, bereits den Baustumpf erreicht hatte auf dem ich Platz genommen hatte.

Es war egal wie verehrend diese Folge auch sein mochten, gegen mich hatten sie nicht die geringste Chance!

Der Kälte hoffnungslos erlegen gefroren selbst die Flammen des Feuers und die Lichtung, wo ich mein Lager aufgeschlagen hatte, verdunkelte sich schlagartig. Nur mein kichern unterbrach die nächtliche Stille. „Denn, Eiskalt und Dunkel... Das ist meine Magie".

Der Tag der Aufnahmeprüfung, die man zuvor bestehen musste bevor man einem Ritterorden beitreten konnte, rückte immer näher und so führte mich mein Weg zu Hauptstadt Clover, genauer gesagt der Vorstadt Kikka.

Um einem der, möglichen, Konsequenzen entgehen zu können, musste ich wohl oder übel der Bedingung des Umhangträgers nachkommen und daran teilnehmen und anschließend einem Orden beitreten.

Obwohl es eigentlich gegen meinen Willen lag, ein magischer Ritter zu werden, wollte ich trotzdem bei den Prüfungen eine gute Figur abgeben und diesen Amateuren von Magiern zeigen wo der Hammer hängt. So hatte ich mich in den vergangenen drei Monaten auch darauf konzentriert, mich mit meiner Magier wieder vertraut zu machen und hatte mich einem intensiven Training unterzogen, um stärker zu werden. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen und ich war mehr als nur davon überzeugt, dass ich ohne weiteres diese Aufnahmeprüfung bestehen würde.

Black Clover ~ FrozenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt