Als ich wieder ins Hotel kam war es schon dunkel. Ich bin so lange am Hafen entlang spaziert, dass ich die Zeit komplett aus den Augen verloren hatte. Aus dem Hafen heraus hatte ich dann noch den Sonnenuntergang beobachtet. Der übrigens wunderschön war, nur mit Harry wäre es halt schöner gewesen.
Jedenfalls war es im Penthouse schon still, eigentlich komisch um diese Uhrzeit, da es gerade mal zehn Uhr war, aber wir waren alle etwas fertig vom Flug und da kann man es schon ein wenig verstehen. Leise, weil ich niemanden wecken wollte schlich ich ins Wohnzimmer, um mir dort noch etwas zu trinken zu holen. Mein Hals war so trocken, denn das letzte mal hatte ich vor drei Stunden was getrunken und seitdem war ganz schön viel Zeit vergangen. Gerade wollte ich wieder zu Harry ins Zimmer gehen und mich zu ihm legen, als ich plötzlich ein Rascheln aus dem Wohnzimmer wahr nahm.
So neugierig wie ich nunmal war, ging ich nachsehen. Ich stand an der Tür zum Wohnzimmer, doch ich konnte in der Dunkelheit nichts erkennen. Ok, dann nicht. Noch ein letzter Blick ins Wohnzimmer zeigte mir, dass dort doch etwas war, ich mich jedoch schnellstens umdrehen und verschwinden sollte.
Ich entdeckte ein rotes Paar Augen. "Harry, soll ich Louis holen? Deine Augen sind wieder rot", rief ich ins Wohnzimmer rein. Es kam keine Reaktion, nur ein lauteres Knurren. Erschrocken wich ich ein paar Schritte zurück. Das war nicht Harry. Die Person trat aus dem Schatten in den belichteten Flur und ich konnte meinen Augen nicht glauben. Es war Niall, der mit seinen roten Augen und großen Fangzähnen vor mir stand.
Sofort bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Eigentlich wollte ich rennen, doch es ging nicht. Wie als wäre ich am Boden fest getackert worden.
Nach Hilfe schreien konnte ich auch nicht, dazu fehlte mir die Stimme. Mit langsamen Schritten kam Niall auf mich zu und ich konnte mich noch immer nicht hier weg bewegen. Doch mit einem Mal machte es klick in meinem Kopf und ich rannte los wie von der Tarantel gestochen. Vor meiner Zimmertür wurde ich jedoch wieder eingeholt. "Niall, bitte, lass uns Louis holen. Er kennt sich mit sowas aus", erklang meine bereits vermisste Stimme aus meinem Mund und ich verfluchte mich dafür, dass ich sie nicht für etwas anderes angewendet hatte, denn danach kam wieder kein Wort mehr aus meinem Mund.
"Zoe, wieso sollte ich Louis' Blut trinken, wenn ich genau so gut deins trinken kann", lachte er gegen meinen Hals und drückte mich gegen die Wand hinter mir. Warte, konnte Harry nicht Gedanken lesen? Wieso bin ich da nicht vorher drauf gekommen? Doch bevor ich hier irgendetwas wie Hilfe denken konnte spürte ich Küsse auf meinem Hals. Sie verwöhnten mich richtig, doch sie waren nicht von Harry. Mit einem Mal war ich wieder bei der Sache und drückte den Iren mit aller Kraft von mir weg. Leider brachte das nicht viel. 'HILFE!!!!', dachte ich so laut es ging in der Hoffnung die Tür neben mir würde sich öffnen und Harry würde raus kommen.
Niall verwöhnte während dessen noch immer meinen Hals. Bis ganz plötzlich und ohne Vorwarnung zwei Zähne in meinem Hals hingen. Dieser Schmerz war unertragbar, jedoch konnte ich nicht schreien. Niall schlagend versuchte ich mich von ihm zu befreien, doch es half alles nichts. Er war zu stark. Plötzlich öffnete sich die Tür, neben der wir standen und Niall wurde von mir weg gerissen. Ich jedoch sank nur noch zu Boden und alles wurde schwarz.
Harry Pov.
Ich saß schon lange hier in meinem Zimmer und wartete nur darauf, dass Zoe zurück kam. Vorhin war ich echt gemein, als ich sie ignoriert habe. Es gab etwas wichtiges zu klären, jedoch fiel mir im Nachhinein auf, dass es nichts wichtigeres gab, als mein Mädchen, nur leider hatte ich das zu spät gecheckt und sie war schon weg. Plötzlich hörte ich wie der Aufzug in unserer Etage hielt und jemand ausstieg. Die Schritte bewegten sich in Richtung Küche. Vermutlich wollte sie etwas trinken. Auf einmal vernahm ich ein Rascheln, was vielleicht ungefähr aus dem Wohnzimmer kam. Zoe schien es auch gehört zu haben, denn ihre Schritte wurden lauter und sie ging auf das Wohnzimmer zu.
Im nächsten Moment hörte das Rascheln auf und es wurde gesprochen, was genau und wer dort sprach konnte ich nicht genau hören. Eigentlich sollte ich nicht lauschen, jedoch ging ich etwas näher an die Tür und stellte fest, dass ich nichts besseres hätte tun können. Man hörte schneller Schritte auf unser Schlafzimmer zu kommen, diese stoppten jedoch kurz vor der Tür und man hörte wie etwas gewaltsam gegen die Wand gedrückt wurde. Was passierte da draußen? Gerade wollte ich die Tür öffnen, doch es ging nicht. Irgendwas musste dahinter stehen. Also musste ich die Tür aufbrechen.
Bevor ich jedoch so weit kommen konnte hörte ich ein leises Winseln auf der anderen Seite der Tür. "Niall, bitte, lass uns Louis holen. Er kennt sich mit sowas aus", es war Zoe, da war ich mir zu hundert Prozent sicher, aber was meinte sie nur damit? Louis holen? "Zoe, wieso sollte ich Louis' Blut trinken, wenn ich genau so gut deins trinken kann", hörte ich ein raues Lachen. Sofort waren alle Alarmglocken aktiv. Niall wollte ihr Blut trinken, das kann ich nicht zulassen. Ich ging ein paar Schritte zurück und bevor ich los rennen konnte, hörte ich noch ein lautes 'Hilfe' in meinem Kopf. Es kam von Zoe.
Jetzt reichte es mir. Mit dem Kopf voran rannte ich gegen die Tür. Diese Sprang sofort auf und es baute sich vor mir ein schreckliches Bild auf. Niall hing tatsächlich über meiner Freundin und biss ihr in den Hals. Lange brauchte ich nicht um zu reagieren. Ich zog Niall von Zoe weg und brachte ihn in mein Zimmer, sofort drehte ich den Schlüssel um, damit er nicht nochmal zu ihr kommen konnte. Während ich mich neben sie kniete. Sie war Ohnmächtig und sah aus wie ein Engel. Was würde nun mit ihr passieren?
"Harry, ich kenne einen besonderen Arzt, der kann ihr helfen", hörte ich Niall's Stimme. Er schien sich wieder etwas beruhigt zu haben, doch meine Wut ihm gegenüber war noch immer zu groß. "Du Monster hast sie fast umgebrachte!", schrie ich ihn wütend an. "Ja, es tut mir leid und jetzt lass mich hier raus damit ich einen Arzt rufen kann", redete er auf mich ein. Ich stand auf, atmete noch einmal durch und schloss die Tür auf. Er kam sofort raus und sprintete in sein Zimmer. Mit seinem Handy in der Hand kam er zurück zu uns und schilderte diesem besonderen Arzt was geschehen war.
Niall ging runter um den Arzt abzuholen, während ich hier oben bei Zoe blieb. Kurze Zeit später war der Aufzug auch schon wieder oben und der Arzt stürmte auf Zoe zu. Ich half ihm sie in unser Zimmer zu bringen und auf das Bett zu legen, danach mussten Niall und ich den Raum verlassen. "Seit wann?", fragte ich Niall vor der Tür. Ich war immer noch sauer auf ihn, konnte mich jedoch gut zurück halten. "2014, in der Nacht als wir überfallen wurden", sagte er und senkte den Kopf. "Was, aber wie? Ihr seid doch alle entkommen" - "Ja schon, eines dieser Biester ist uns ins Hotel gefolgt, dort ist es dann in meinem eigenen Zimmer passiert", sagte er und strich sich nervös durch die Haare. "Es tut mir leid Harry, ich hatte schon so lange nichts mehr und konnte mich einfach nicht mehr kontrollieren", sein Blick war stur auf den Boden gerichtet. Er traute sich nicht mir in die Augen zu sehen. Wer kann ihm das auch verübeln?
(1276)
DU LIEST GERADE
Was bist du? (H.S. FF.)
FanfictionJeder kennt ihn Jeder liebt ihn Doch niemand kennt, wer oder besser gesagt was er wirklich ist. Die 20-jährige Zoe ist eine Newcomerin, die gerade ihr erstes Album raus gebracht hat. Um dieses jetzt zu promoten, tritt sie als Vorband auf, aber das...