Ich ließ die Sprühflasche sinken und legte den Schwamm in den Eimer mit schmutzigen Wasser.
Die bunten, einzeln verteielten Farbflecken auf meiner Kleidung ignorierte ich völlig.
Die ganze Zeit hatte sich,immer wieder von neuem, eine pockenartige Gänsehaut auf meinen Armen gebildet.
Ich hatte Angst. Angst vor Harry. Angst vor seinen Taten.
Ich meldete mich schnell bei Mr Evans ab,dann trat ich meinen Weg auf den Schulhof an.
Doch als ich gerade zügig die Treppe zum Hintereingang heruntergestiegen war,ließ mich eine raue,kalte Stimme innehalten.
Und ohne mich umzudrehen ,wusste ich dass dies nicht Mr Evans war.
"Wohin des Weges,Horan"
Ich spürte sein gefährliches Grinsen in meinen Rücken bohren und hörte die leichte Wut aus seiner Stimme.
Ich blickte stumm, den Rücken Harry zugewandt, auf den Innenhof und blieb weiterhin wie angewurzelt stehen.
Ich konnte nicht antworten, es fühlte sich an als hätte jemand ein Band aus Panik,Verzweiflung und Angst um meinen Hals gezogen.
"Oh willst du mir nicht antworten ...schlechte Entscheidung, genauso wie es vorzuziehen keinen Ärger zu bekommen,den ich dir aber bereiten werde!"
Ich hörte seine Schritte näher kommen.Mein Magen zog sich zusammen.
Er drehte mich um, sodass ich in seine grünen Augen blicken musste , während sie mich abstoßend ansahen.
Seinen kräftigen Griff spürte ich weiter an meiner Schulter.
"Sei doch nicht so schüchtern , Wichser!"
das letzte Wort zischte er mir ins Gesicht.
Es hallte in meinen Ohren nach.
"Schwuchtel" er schlug mir kräftig in den Magen. Ich keuchte auf.
"Miese, hässliche Schwuchtel"
Bei jedem Wort rammte er mir seine Faust stärker in den Bauch.
Ich musterte ihn während ich meinen Tränen freien Lauf ließ.
Seine schokoladenbraunen Locken, die mir so vertraut vorkamen als ich daran zurückdachte wie ich früher immer lachend durchgewuschelt hatte.
Seine smaragdgrünen Augen,die früher immer funkelten,die mich aber jetzt hasserfüllt und zu Schlitzen verengt,anblickten.
Seine rosanen Lippen, die so weich aussahen und verdammt doll das Verlangen in mir steigen ließen, meine eigenen Lippen auf diese zu legen.
Diese Lippen auf diese er sich gerade konzentriert drauf biss,umspielt von einem gehässigen Grinsen was deutliche Grübchen auf seinen Wangen hervortreten ließen.
Mein Blick, der auf ihm ruhte,wurde durch einen heftigen Aufprall der auf Lippen und Nase ausgeübt wurde, unterbrochen.
Kleine helle Lichblitze tanzten vor meinen Augen.
Ich spürte etwas,leicht nach Metall schmeckendes,dickflüssiges in meinen Mund fließen was gleichzeitig auch in einem dünnen Fluss über mein Kinn rann.
Sein Zeigefinger legte sich auf die blutende Stellee,was einen leicht brennenden Schmerz verursachte, und zog einen kurvigen Strich hoch bis zu meinen Wangenknochen.
Dasselbe machte er auf der anderen Seite.
"Immer mit einem Lächeln durchs Leben gehen"
(A.N.: ich weiss auch nicht warum ich auf einmal psycho geworden bin,aber das musste sein :D)
Darauf folgte ein bitteres Lachen.
Mein Magen schmerzte,mein Gesicht zierte ein Lächeln aus Blut und doch liebte ich diesen Typen.
Verdammt, ich liebte ihn,das war krank,aber ich konnte nicht anders.
Ich sackte zusammen und ließ, wie immer,meine Tränen einen Weg über meine Wange finden.