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Mel lauerte zusammengekauert am Boden und lauschte angestrengt. Die Kampfgeräusche hatten aufgehört und es lag eine gespenstische Stille lag vor und ihr Herz pochte laut gegen ihre Rippen. Plötzlich hörte sie Schritte die sich der Treppe näherten. Sie konnte hören wie jemand die Treppen runter schritt und den Flur betrat. Sie sandte ein Stoßgebet gen Himmel, dass es Kai war.
„Kai?" Nichts. „Kai bist du es?, flüsterte Melody in die erdrückende Stille die sich wie ein eiserner Mantel un sie gelegt hatte. Sie zitterte stark und presste ihre Hand vor den Mund um ja keinen Laut mehr von sich zu geben. Zusammengekauert saß sie hinter dem massiven Bücherregal im Arbeitszimmer. Sie versuchte zu lauschen, doch das Einzige was sie vernahm war das rauschende Blut in ihren Ohren. Wieder hörte sie ein leises schauerliches Knarzen im Flur. Doch sie traute sich nicht erneut nach Kai zu fragen. Die Tür wurde weiter aufgeschoben. Sie schob sich weiter in die Nische zwischen Regal und Wand. Mel rannen verzweifelte Tränen über die Wange die sich mit dem vertrockneten Blut auf ihrem Gesicht vermischten. Es war nicht ihr eigenes. Langsam kamen die Schritte auf das Bücherregal zu und Melody versuchte verzweifelt einen Ausweg zu finden. Doch mit ihrem schmerzenden Knöchel würde sie keine drei Meter weit kommen. Er war höchst wahrscheinlich verstaucht. Die nackte Angst fraß sich durch ihre angespannten Glieder und die schrille Hysterie lag in ihren Knochen. Wieder vernahm sie die Schritte. Wer auch immer im Raum war umrundete das Regal und stand nun direkt vor ihr. Zitternd betrachtete sie die blutbefleckten Schuhe und ihr Blick schweifte über die schwarze verdreckte Hose hoch zum Gesicht. Sie erstarrte als ihre Augen mit denen ihres Gegenübers verschmolzen und ihr Herzschlag setzte für eine Sekunde aus. Sie wollte etwas sagen. Irgendetwas, doch alles was sie über ihre vertrockneten Lippen brachte war: „Oh Kai!" Er beugte sich zu ihr runter und umarmte sie. Sie brauchten keine Worte. Sie saßen einfach so da. Umschlungen und Freudentränen weinend. "Wo ist Matt?", fragte sie, als er ihr wieder einfiel. "Er ist bewusstlos, aber wir sollten uns wohl besser beeilen. Wo ist Jack?", antwortete Kai. Sie führte ihn zur Speisekammer, wo ihr Freund am Boden saß. Vor ihm zwei leere Packungen Schokolade. "Dein Ernst Mann?!", sage Kai und es stahl sich sogar ein schmales Lächeln auf seine Lippen. "Das hätte meine letzte Gelegenheit sein können.", antwortete er mit der Schulter zuckend. Gerade als sie wankend auf die Eingangstür zugingen, wurde diese aufgestoßen und zwei Polizisten standen vor ihnen. "Hände über den Kopf und an die Wand stellen!", brüllte einer der beiden. "Halt, das sind meine Freunde", hörten sie eine vertraute Stimme. "Francis", stöhnte Jack, als die Rothaarige zum Vorschein kam. "Oh Gott Jack!", rief sie als sie seine Schulter sah und warf sich um seinen Hals. "Wo ist Matt Wilson?", fragte der Stämmigere der beiden. "Oben im zweiten Simmer von links auf der Nordseite", antwortete Kai. "Und die Leiche?" Kai schluckte und sagte heiser: "Daneben." Der Polizist nickte kurz und lief die Stufen hoch. Der andere und kleinere wandte sich an Jack. "Oh Mann hast du viel Blut verloren. Komm du musst sofort ins nächste Krankenhaus." Francis verlangte mitzufahren und nach einer kurzen Diskussion hatte sie ihn überredet. "Wir melden uns wenn wir zuhause sind", sagte Francis noch schnell zu Kai und Mel bevor sie in einen der Polizeiwägen stiegen und davon brausten. Erst jetzt bemerkte Mel die drei Polizeiautos vor der Tür und beobachtete wie noch mer Polizisten ins Haus stürmten. Einer von ihnen wandte sich an Melody und Kai. "Kommen Sie, ich bringe Sie aufs Revier", sagte er und deutete auf einen Wagen. Erst als Mel und Kai im auto saßen und weg von dem Haus brausten, wurde Mel bewusst, dass es vorbei war. Jack würde bald ärztliche Versorgung kriegen, Matt wurde verhaftet und Kai und sie waren in Sicherheit. Sie war zu erschöpft um zu heulen und sie lehnte sich müde gegen Kais Schulter der seinen Arm um Mel schlang und ihr einen Kurzen Kuss auf die Lippen drückte. Melody verspürte noch das glückliche Kribbeln in ihrer Magengrube, bevor sie wegdriftete und in einen tiefen Schlaf fiel.

Silent RhapsodyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt