Kapitel 5.

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"HAPPY BIRTHDAY TO YOU! HAPPY BIRTHDAY TO YOU!..."

Noch völlig verschlafen öffnete ich meine Augen, richtete mich, auf meinen Ellenbogen abgestützt, auf und sah Taddl und Ardy vor mir, die doch tatsächlich ein Geburtstagslied nach dem anderen runterratterten.

"Hä? Ich hab doch gar nicht Geburtstag?"

"Ja, wissen wir. Es war nur so, äh also wir konnten uns nicht entscheiden wie wir dich wecken sollten, also haben wir beschlossen was zu singen und äh ja also dann konnten wir uns nicht entscheiden was wir singen sollten und dann ist uns halt das eingefallen und äh.."

"Schon gut. Habt ihr wenigstens Frühstück gemacht?"

Taddl lachte auf.

"War ja klar dass du mal wieder nur ans Essen denkst."

"Also? Habt ihr?"

Die beiden sahen sich mit einem hilflosen Blick an, was mich genervt aufstöhnen ließ. Ich richtete mich auf, kletterte aus meinem Bett und schlurfte den Flur hinunter zur Wohnungstür, wo ich mir meine Vans anzog.

"Wo willst du hin?"

"Essen gehen."

"In den Klamotten?"

Ich sah an mir hinunter. Ich hatte immer noch Ardys Shirt und meine Boxershorts an.

"Ja."

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren schloss ich die Tür hinter mir und lief ein Stockwerk hinunter, um Kurze Zeit später vor Simons Wohnungstür zu stehen. Kurze Zeit später stand mir auch schon ein gut gelaunter Simon gegenüber.

"Hey, was führt dich denn zu uns?"

"Taddl und Ardy haben mich geweckt und allen ernstes nicht einmal Frühstück gemacht."

Simon lachte daraufhin nur.

"Gewöhn dich dran. Aber komm doch rein, Caty und ich sind sowieso gerade am frühstücken."

-

"Hey kleine!"

"Hey Großer."

"Ist es gemütlich da unten?"

Felix schmunzelte, mich wunderte, das er noch nicht in Gelächter ausgebrochen war. Ich meine, wer würde nicht lachen, wenn man die Tür aufmacht und ein Mädchen in einem viel zu großem T-Shirt, Boxershorts und völlig verzottelten Haaren quer über den Boden lag? Ich fragte mich ernsthaft wie ich es geschafft hatte, mich nach dem Klingeln in diese Position zu begeben.

"Mh, mir ist kalt, ihr solltet euch mal ne Fußbodenheizung zulegen."

"Hab ich, aber nur in meiner Wohnung."

Jetzt musste Felix lachen.

"Willst du nicht reinkommen?"

"Trag mich."

Ich sagte es eher zu mir selbst als zu ihm, jedoch kam er kurz darauf auf mich zu und hob mich hoch. Mir war aus irgendeinem Grund kalt geworden, ich fing an zu frösteln und zu zittern. Felix bemerkte das, denn er brachte mich direkt in sein Zimmer und legte mich aufs Bett. In seinem Schrank kramte er nach einem Hoodie und einer Jogginghose, die er mir kurz darauf überzog weil ich ebenfalls plötzlich total müde geworden war. Besorgt musterte er mich, stand dann auf und kam kurze Zeit später mit einem Fieberthermometer wieder. Ich öffnete automatisch meinen Mund und er nahm es, nachdem es gepiepst hatte, wieder heraus.

"Shit."

Er griff nach seinem Handy und schloss die Tür hinter sich. Ich hörte wie er telefonierte, verstand aber nur Bruchteile wie 'Fieber', 'Müde', '40,2', 'Kommen'. Weiterbringen tat mich das jetzt nicht. Felix kam wieder und schmiss sich neben mich aufs Bett.

"Ardy kommt hoch. Du hast übrigens ziemlich hohes Fieber und schwitzt wie ein Schwein. Ist dir schlecht?"

Das einzige was ich rausbrachte, war ein gequältes 'Ja'. Er seufzte und richtete sich auf. Nach kurzer Zeit kam er mit ein paar Tabletten, Wasser und Ardy im Schlepptau wieder. Nachdem ich die tausenden Tabletten runtergewürgt hatte, trug Felix mich nach oben und wir sahen uns noch einen Film an. Ardy hatte noch einen Aufnahmetermin. Nach kurzer Zeit wurde ich müde und schlief ein.

-

"Hallo meine lieben Joonges!..."

Ich richtete mich auf und sah mich verwundert um. Ich lag nicht mehr auf der Couch, sondern in Felix' Bett. Aus seinem Aufnahmezimmer hörte ich hin und wieder Gekreische, woraus ich schließen konnte, dass er gerade zu hundert Prozent aufnahm. Ich rappelte mich auf und schlurfte in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken. Erst jetzt merkte ich, dass ich komplett durchgeschwitzt war. Ich ging wieder zurück in Felix' Zimmer, schnappte mir aus seinem Schrank einen neuen Hoodie und eine Jogginghose, womit ich mich auf den Weg ins Bad machte. Dort befreite ich mich von den vollgeschwitzten Klamotten und duschte erstmal ausgiebig. Eine halbe Stunde später stand ich frisch geduscht und in neuen Klamotten in Felix' Aufnahmezimmer, wo er gerade sein Video schnitt und nebenbei noch mit Taddl skypte. Warum Taddl nicht einfach hochkommt? Gute Frage. Wahrscheinlich zu faul die Treppe hochzugehen.

"Juliiiie!"

Ay, diese Kinderstimme. Ich liebe sie.

"Taddlino!"

Ein verstörten Gesichtsausdruck später lag ich auf dem Boden und kugelte mich vor lachen.

"Felix, hast du dir die Nebenwirkungen von den Medikamenten durchgelesen?"

"Nö"

Und noch ein Lachanfall.

-

"Mund auf."

"Aaaaaah."

"Braves Mädchen."

Es piepste.

"37,2"

Erleichtert atmete ich aus. Endlich war dieses blöde Fieber weg.

"Und was machen wir jetzt?"

"Was willst du denn machen?"

"Longboard fahren."

"Na dann los."

Drei Stunden später kamen wir beide völlig ausgepowert bei Felix an. Kein Wunder wenn man sich von der Domplatte nach Hause duelliert. Wir hatten uns bei Mecces noch Massenweise Burger geholt, die alle noch in ihrer Verpackung darauf warteten, aufgegessen zu werden.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 09, 2014 ⏰

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