Chapter 7.

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Kapitel 7.

Es kam nicht dazu, da ich eingeschlafen war. Wieso musste ich auch gerade jetzt einschlafen?

Als mich der leichte Nieselregen weckte, war ich nass und Louis verschwunden. Der Trottel. Anstatt das er mich weckt wenn ich Einschlafe. Der Junge verschwindet auch immer in den dümmsten Situationen.

Doch aus irgendeinem Grund konnte ich es ihm nicht übel nehmen das er mich nicht geweckt hatte. Ich schaute auf die Uhr. 9 Uhr? Offiziell hatten wir jetzt noch Mathe. Immer noch, doch das fand ja irgendwie nicht statt. Mittlerweile hatte ich mich aus dem Gras erhoben und lief zum Eingang zurück. Dort putze ich meine Klamotten vom Dreck ab. Ich öffnete die große Metalltür. Ich ging in die Cafeteria. Auch hier war es Menschenleer.

"Was ist denn heute los??" gab ich von mir. Ich setzte mich in die Mitte des Raumes, schmiss meine Tasche neben mich. Ich ließ den Kopf auf den Tisch fallen, darunter meine Arme.

Tief Luft holen, Harold..

Ein, Aus, Ein, Aus!

Ich hab Kopfweh.. dachte ich mir.

Ich ließ mich richtig gehen in diesem Moment. Ich lag wie ein Häufchen Elend dort, mein Gesicht verdeckt und mal wieder kurz vorm Weinen. Ich verkniff mir den Gedanken zu weinen. Ich drückte meine Augen fest zusammen, damit die Tränen zurück stiegen.

"Harry?" hörte ich plötzlich jemanden sagen. Ich spürte sanfte Hände auf meinem Rücken.

Ich blieb so liegen.

"Hmm..?" gab ich von mir.

"Babe? Warum bist du hier? Und Wow, danke das du mir auch mal bescheid sagst, das du wieder zur Schule kommst nach knapp zwei Wochen." sagte meine Freundin und setzte sich neben mich.

"Ich hab von Joshs Unfall gehört.." sagte sie plötzlich leise.

"Warum hast du mir nichts erzählt?" sagte sie mit trauriger Stimme.

"Hör auf darüber zu Reden.." sagte ich unhörbar.

"Bitte?"

"Rede nicht darüber!!" sagte ich in einem scharfen Ton. Ich schaute ein wenig Böse zu ihr.

Sie stand auf uns ging. "Rede erst wieder mit mir wenn du dich beruhigt hast." sagte sie und machte noch eine abwendige Handgeste.

Ich ließ meinen Kopf wieder auf den Tisch fallen. Toll Harold, ruiniere dir deine Beziehung. Super..

Ich stand langsam auf und ging zum Ausgang. Ich setzte mich nach draußen auf die Mauer, mitten in den Regen.

Louis Sicht.

Ich schaute aus dem Fenster. Er sah so verloren aus wie er da so auf der Mauer saß, so zerbrechlich, so traurig. Ich kenne diesen Jungen kaum, eigentlich gar nicht, doch er tut mir irgendwie leid. Seine Augen sahen vorhin so leer aus, irgendwas bedrückt ihn. Und ich werde herausfinden was es ist.

Ich drehte mich wieder um.

"Das haben sie sehr gut gemacht, Mr. Tomlinson. Es war richtig, ihnen diesen Job anzubieten. Ich wusste das sie dass schaffen würden. "

"Danke."

"Keine Ursache. Sie sind gelernt in so etwas, habe ich Recht?"

"Sowas nennt man Talent, Sir."

"So sehen sie das also, hm? Dann dürfte ich ja wohl nicht all zu enttäuscht werden von ihnen während unserer Zusammenarbeit."

Eine Hand streckte sich aus. Ich nahm an.

"Ich werde sie nicht enttäuschen."

Ich nickte meinem Gegenüber zu, bevor ich aus dem Raum schritt und langsam in meine nächste Unterrichtsstunde ging.

Harrys Sicht.

"Mr. Styles?" sagte eine ältere Stimme. Ich hob langsam den Kopf an und schaute in braune junge Augen.

Vor mir stand der Referendar Mr. Malik. Er unterrichtet Sport und die Fremdsprache Deutsch.

"Was machen sie hier draußen, bei diesem Regenschauer? Sie erkälten sich noch!" sagte er unter seinem Schirm stehend und versuchte mich mit zu ziehen.

"Ist doch egal ob ich krank werde, oder nicht." sagte ich und blieb mürrisch stehen, als ich ein wenig von der Mauer gefallen war. Ich blieb stur. "Mr. Styles?" fragte er mich. Ich drehte meinen Kopf weg. Er seufzte und stellte sich neben mich, hielt den Schirm über uns beide. "Was ist mit ihnen los? Erst erscheinen sie zwei Wochen lang nicht zum Unterricht und dann finde ich sie hier so vor. Dafür gibt es doch einen Grund, oder etwa nicht?" fragte er mich und schaute bedenklich von der Seite zu mir.

"Nichts."

"Nichts akzeptiere ich nicht Mr. Styles. Ich hab von einigen Lehrern aus dem Kollegium gehört, das etwas tragisches in ihrem Umfeld passiert sein soll. Es handelt sich um ihren besten Freund, hab ich Recht?" fragte er mich und hatte direkt ins schwarze getroffen. Langsam lief mir eine kleine Träne aus dem linken Augenwinkel. Ich sagte nichts.

"Ich kann mir vorstellen, das diese Situation nicht leicht für sie ist. Wenn man eine geliebte Person verliert, ist das ein ziemlicher Schock und man wünscht sich sehnlichst, diese Person noch einmal sehen zu können. Einem Menschen muss aber bewusst sein, das diese Person dann nicht mehr auf Erden ist, doch vor allem im Herzen mit all den schönen Erinnerungen zurück bleibt und vom Himmel auf die Erde schaut. Ihr Freund hieß Josh, oder?"

Ich nickte.

"Josh war bestimmt ein ganz wunderbarer junger Mann. Er hätte sicherlich nicht gewollt, das sie so lange Trübsal blasen. Ich kenne ihn nicht, aber sie schon und deshalb können sie sich selbst seine Meinung erschließen, oder?"

Ich antwortete nicht.

"Trauer ist wie ein Fluss gegen dessen Strömung man nicht an schwimmen kann. Die Trauer ist schwer zu bekämpfen. Es ist eine Herausforderung. Es ist schwer einen geliebten Menschen zu verlieren, sehr schwer sogar.."

Er zögerte, bevor er weiter redete.

"Aber. Tut es nicht gut zu wissen, wie viele Leute ihn geschätzt haben?"

"Ja." antwortete ich.

"Sehen sie? Er ist wie ein Stern am Himmel."

Er und ich schauen nach oben in die Wolken, in den Regen.

"Josh leuchtet und wird auch in den nächsten Tagen, Monaten und Jahren weiter strahlen und dich auf eine gewisse Art und Weise schützen."

"Danke." sagte ich und schaute zu Boden.

"Bitte Mr. Styles. " sagte er und ging ins Gebäude. Ich lehnte weiterhin an der Mauer, bis ich schließlich beschloss doch wieder hinein zu gehen.

Der Mut hatte mich noch nicht ganz verlassen..

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Freue mich wie immer über Votes und Kommentare. ❤

Lg Kathii

Infinitely // Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt