Kapitel 6

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Heute war der Tag, der Tag an dem ich den König kennenlerne, oder besser gesagt meinen Großvater.

Nachdem ich gestern erst erfahren musste, dass der König mich noch vor dem Schulbeginn, also heute, kennenlernen wollte, geriet Lucy in Panik, da sie noch nicht meine Garderobe aufgestockt hat.

Zu meinem Pech hat Lucy mich dann heute noch um sechs aufgewacht (an einem Sonntag!), nur damit ich schön aussehe, als ich dann endlich zurechnungsfähig war, stellte sie mir meine zwei Zofen vor, eine etwas pummelige ältere Frau, deren grauen Ansatz man schon erkennen konnte, namens Marta und ein dünnes, kleines, etwas älteres Mädchen als ich, namens Leyla.

Marta und Leyla waren sehr nett, dennoch drängten sie mich in die Badewanne, doch bevor ich sie abwimmeln konnte, waren sie schon dabei mich von Kopf bis Fuß abzuschrubben.

Nach gefühlten Stunden von Schrubben, Einseifen, Masken und den verschiedensten Peelings, haben sie mich endlich frei gegeben, zumindestens dachte ich das, bis Lucy mir lächelnd entgegen kam. „Oh, nein", ich rollte mit den Augen und wollte aus dem Kühschrank etwas zu essen nehmen, doch Lucy kam mir wie immer engegen: „Miss Arlington, leider kann ich ihnen nicht erlauben etwas zu essen, bevor sie mit den Vorbereitungen fertig sind." - „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich Ellie nennen kannst und außerdem habe ich noch nichts gefrühstückt!" , ich versuchte meinen Hundeblick aufzusetzten, doch Lucy schob mich schon in mein Schlafzimmer, wo meine Zofen schon warteten: „Erst Mani- und Pediküre, Miss Arlington!", dabei ignorierte sie mein Angebot mich zu duzen.

Ich seufzte und setzte mich auf meinen gemütlichen Sessel, dabei fingen Marta und Leyla schon an mit meiner Mani- und Pediküre.

Ich versuchte eine Unterhaltung aufzubauen, als Lucy rausging um sich um mein Kleid zu kümmern: „Kommt ihr von dem Palast oder seid ihr an der Schule angestellt?"

Die beiden guckte sich entsetzt an, dass ich überhaupt mit ihnen redete, bevor Marta sich räusperte und sprach: „Ma'am, ich arbeite seit zehn Jahren hier und Leyla ist hier aufgewachsen."

Ich lächelte sie an und bemerkte ebenfalls zu ihnen, dass sie mich duzen sollten: „Ihr könnt mich auch Ellie nennen, wisst ihr? Ich habe kein Problem damit, wie ihr mich nennt.." , ich zwinkerte ihnen zu und merkte an: „Wenn ihr schon so lange arbeitet, wisst ihr bestimmt viel mehr als ich über die Schule und besonders die Schüler, oder?"

Sie guckten sich verdutzt an und lächelten: "Nun ja, ehm es gibt wenig neue Schüler, da die meisten schon seit der Grundschule hier sind, deshalb sind die Schüler hier sehr neugierig, da sie nicht viel von der Außenwelt wissen und jetzt wo du da bist sind die meisten sehr gespannt woher du kommst beziehungsweise von wem du abstammst..
Aber solche Gerüchte solltest du nicht beachten, da die meisten nicht wahr sind."

Sie lächelte mir zustimmend zu, bis Leyla uns unterbrach: "So fertig, jetzt ziehst du dir schnell das Kleid an und wir machen uns dann ans Make-Up und an die Haare."
Bevor sie zu Ende sprechen konnte, kam Lucy mit dem Kleid und nach einer halben Stunde war ich fertig angezogen und sah zugegebener Maßen echt gut aus.

Ich lächelte gerade mein Spiegelbild an, indem ich ein grünes Sommerkleid mit Cardigan trage, als Lucy in die Hände klatsche, "Soo jetzt müssen wir aber los, bevor wir zu spät kommen." - "Wo müssen wir eigentlich hin?"
"Wir müssen gar nicht weit gehen, der König -Pardon- dein Großvater wird dich in hier empfangen, er ist extra hier her gekommen, um nochmal alle Einzelheiten mit der Direktorin zu besprechen. Aber jetzt komm endlich, wir müssen los! "

Ich nickte und folgte ihr durch endlose Flure bis wir vor einer massiven Eichentür anhielten, wo schon eine Bedienstete wartete: "Der König erwartet Sie schon, bitte folgen Sie mir in den Salon."

Ich folgte ihr in einen riesigen Raum in dem, in der Mitte ein kleiner Tisch bedeckt mit Tee und Kuchen stand. Neben dem Tisch waren zwei Sessel, auf dem schon einer besetzt war, dort saß ein alter und grau haariger Mann mit einem zufriedenem Lächeln.

Als er mich sah, stand er auf und schloss mich in die Arme: "Ellie, mein liebes Kind, das letzte Mal als ich dich gesehen habe, warst du noch ein Baby.. Du bist wirklich zu einer bezaubernden jungen Dame herangewachsen.", er machte die Geste zum hinsetzten und als ich bequem saß, fing ich an zu sprechen: "Ehm da..danke, Eure Majestät..", man konnte meine Nervösität förmlich spüren, aber bevor ich weiterreden konnte, wurde ich unterbrochen, "Ach Kindchen, du musst mich doch nicht so förmlich anreden, ich bin dein Großvater, da kannst du mich ruhig Opa nennen."

Er lächelte mich an und ich schluckte schwer: "Ok, O..Opa, wie versprochen bin ich in dieser Schule, weit weg von meiner Mutter und bin auf einmal Prinzessin, ist das richtig?" 

Er wurde auf einmal ernster: "Nun ja, Liebes, du bist meine Thronfolgerin und da ich keine anderen Söhne oder Töchte hatte, bist du die einzigste, die ein Recht auf den Thron hat.. Und da du unter dem normalen Volk gelebt hast, fühlst du dich stark mit diesem verbunden, eine sehr wichtige Eigenschaft die man braucht, um ein Land zu regieren. Aber genug mit dem, wir müssen über deine Veröffentlichkeit reden." - "Meine Veröffentlickeit?" 

"Genau, wir werden heute Abend erstmal dich als Prinzessin von Arlington bekanntgeben, sodass du dich hier besser einleben kannst. Dann werden wir nach ein paar Wochen, wenn du dich eingelebt hast, dich der Öffentlichkeit vorstellen, in dieser Zeit wirst du deine Etiquette perfektionieren, um dir Peinlichkeiten zu ersparen..", er lächelte mich an und nahm einen Schluck von seinem Tee.

"Moment mal! Heute Abend, ein Ball, in der Schule?! Was soll ich da tun, muss ich eine Rede halten? Sowas kann ich nämlich gar nicht..", ich räusperte mich, als ich bemerkte, dass ich wieder angefangen habe vor mich hinzureden, doch mein Großvater lachte nur: "Mach dir keine Sorgen, ich werde auch da sein, du muss nur da stehen und lächeln, ich werde dich nur vorstellen und dann wird getanzt. Außerdem ist Lucy da, sie wird dich vorbereiten, mach dir keine Sorgen."

Ich nickte nur, da mir meine Verantwortung langsam bewusst wurde, ich bin nicht mehr das Mädchen, dass manchmal auf dem Markt arbeitet, abends nach Hause kommt und noch das Haus putzen muss, ich bin jetzt jemand anderes, ein Mädchen das nur ihren Finger heben muss und alles bekommt was sie will. Doch möchte ich das? Kan ich diese Verantwortung auf mich nehmen? 

Ich war so mit meinen Gedanken beschäftigt, dass mir gar nicht aufgefallen ist, dass mein Großvater weitergeredet hat: "..und dann kannst du schon mal Aussicht auf einen potentiellen Ehepartner halten." , ich guckte ihn entsetzt an: "Ehepartner? Ich muss jetzt schon einen Ehepartner suchen?"

"Was heißt denn jetzt schon? Kindchen, wir sind Leute zu denen hoch geschaut wird, wir müssen ein gutes Vorbild abgeben und somit sind wir, der Adel, immer früher mit allem dran, als die Normalschicht, das heißt, wir heiraten und kriegen Kinder früher als normale Leute, Das solltest du nie vergessen!  Ich zum Beispiel, habe mit 17 geheiratet."

"Mit 17?!", ich guckte in entsetzt an. "Ja, aber lass uns darüber später reden. Du hast noch ein bisschen Zeit. Jedenfalls, musst du los, dich fertig machen, ich sehe dich dann am Ball. Lucy wird dir helfen."

Ich nickte und stand auf, und folgte Lucy aus der Tür herraus, bis in mein Zimmer.

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Oh gott, es tut mir soo leid! Ich habe so lange nicht mehr geupdatet!

Ich bin ein schrecklich fauler Mensch >.<

Naja, wie findet ihr dir Story? Um ehrlich zu sein, bin ich mit ihr nicht sehr zufrieden.. 

Ich versuche diesmal schneller, zu updaten! :D

Uuuund nicht vergessen: Kommentieren & Voten! 

Eure Kim xoxo

The Royal AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt