Kapitel 8

473 23 15
                                    

Mein Tag begann ganz normal, ich wachte auf, zog mich an und packte meine Tasche.
Wenn mir jemand vor einem Monat gesagt hätte, dass ich Hilfe beim Waschen und beim Anziehen bekommen würde, hätte ich ihnen den Vogel gezeigt, doch auf einmal habe ich keine andere Wahl.
Bevor mich Lucy abfangen konnte und mich wegen gestern ausfragen würde, lief ich in die Cafeteria und spürte schon auf dem Weg Blicke auf mir, doch machte mir nichts daraus.

Als ich endlich ankam, ich war sogar pünktlich (!) , erhoben sich alle und verbeugten sich vor mir.
Ich schaute mich verwundert um, denn wer würde sich vor jemanden wie mir verbeugen, doch bevor ich überhaupt einen klaren Satz rauskriegen konnte, nahm mich Mary am Arm und zog mich zu unserem Tisch: "So, unsere Hoheit, wie kann ich ihnen heute dienen?" fragte sie mich lachend.
Ich verdrehte nur lächelnd sie Augen, da sie mir schon so ans Herz gewachsen ist, dass ich ihr nichts mehr Übel nehmen konnte.

Wir setzten uns hin, doch irgendwas war anders, mal abgesehen von den Blicken, dem Getuschel und der anderen überflüssigen Aufmerksamkeit, die Stimmung am Tisch war sehr angespannt, da mich alle distanziert ansahen.
"Hey Leute, was ist los? Seid ihr mit dem falschen Fuß aufgestanden oder habt ihr einen Kater?", sagte ich um die Stimmung aufzulockern, doch Sarah und Melanie guckten sich nur an, bis sich Derek räusperte: "Nun ja, wir sitzen mit der Thronfolgerin des Landes an einem Tisch und haben nicht vor in nächster Nähe , wegen eines unpassenden Spruches abgemurkst zu werden..", er lächelte mich schüchtern an.
"Ernsthaft Leute? Deswegen macht ihr euch Sorgen? Macht euch lieber Sorgen, dass ich mich in eurer Nähe blamiere, bevor ihr Angst habt vor mir." , ich lachte und fügte noch hinzu: "Nein, mal ganz ehrlich, ich bin noch dieselbe Person, wie ihr sie kennengelernt habt, ich habe noch vor einer Woche in einem Haus gelebt, dass so groß wie ein Badezimmer hier ist, also macht euch keine Gedanken und bevor das Essen noch kälter wird und ich noch verhungern muss.. Guten Appetit!"

Nach meiner sehr inspirierender Ansprache hat sich die Stimmung gelockert und wir fingen alle an unsere Teller voll mit Rührei, Brötchen, Bacon, Pancakes, Früchten und vielem mehr aufzuessen.
Nach gefühlten drei Tellern und einer Menge Kakao, versuchte ich mehr Infos über meinen ersten Schultag zu bekommen: " So, bevor alle gehen, ist wer zufällig in einer meiner Klassen? Oder bin ich ganz alleine? Sollte ich noch irgendwas wissen , bevor ich mich auf in die Hölle mache?"

Alle schüttelten ihren Kopf und Mary meldete sich bei mir: "Sorry Ellie, wir sind alle B-Schüler, nur die Elite der Elite ist im A-Kurs, aber bevor wir dich dahin schocken musst du wissen, dass nicht nur die Besten, sondern auch die Arrogantesten sind, aber das wichtigste ist, dass du weißt das alle Schüler und Schülerinnen der A-Klasse angehimmelt werden und sozusagen neben der Direktorin das Machtwort haben, dass heißt sie sind an der Hierarchie hier ganz oben.."

Ich guckte sie verwundert an : "Hierarchie?" , doch bevor irgendjemand sich dazu äußern konnte, klang die Schulglocke und verkündete den Anfang der Schulstunde - "Scheiße, ich muss noch in ein anderes Gebäude"- "Wenn ich zu spät komme, wird mich Herr Rassel nachsitzen lassen!" - "Ich habe meine Bücher vergessen!" - "Sorry Ellie, ich muss los, wir sehen uns in der Mittagspause.." , und so liefen sie in alle Richtungen, bis ich ganz alleine da saß.

Ich seufzte, nahm meine Tasche und holte meinen Stundenplan heraus und las was ich jetzt hatte: 'Benimmkunde - Haus Adelaide, Raum 9'
Ich hatte vergessen zu fragen, wo mein Raum ist und musste jetzt innerhalb 10 Minuten den finden? Was für ein Spaß..

Ich ging aus der Cafeteria und hörte meinen Namen: "Ellie! Ellie!", ich drehte mich um und sah Lucy mit einem Buch in ihrer Hand auf mich zu rennen - "Hier, dein Buch für Benimmkunde, da du wahrscheinlich nicht weißt, wo dein Kurs überhaupt ist, zeige ich dir den Weg..", sie nahm mir meine Tasche ab und ging voraus, durch eine massive Holztür, in den Vorhof der Akademie und ging einen Weg über die Wiese in Richtung Wald, bis wir vor einer kleinen beigen, verzierten Villa standen.
"So da wären wir, geh einfach rein und nimm die erste Tür rechts.", sie gab mir meine Tasche und das Buch. Ich dankte ihr und wollte rein gehen, doch sie rief mir noch zu: "Viel Spaß, und vergiss nicht: Du bist eine Prinzessin."

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 23, 2015 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

The Royal AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt