Kapitel 3

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,,Hey, wach auf Darling. Als ich bemerkt habe, dass du schläfst, wollte ich dich nicht wecken, aber das Abendessen ist jetzt fertig."  Ich gähne. Völlig verschlafen, setze ich mich auf und folge ihm zurück in mein Zimmer, wo das Abendessen schon serviert ist. Er schließt die Tür und wortlos setze ich mich an den Tisch und fange an zu essen. Er macht es mir gleich. Stilles Schweigen liegt in der Luft, auch als wir fertig mit essen sind.
,,Ich gehe kurz ins Bad." Ohne auf eine Antwort seinerseits zu warten, mache ich mich auf den Weg. Ich gehe auf's Klo und wasche danach meine Hände und mein Gesicht mit eiskaltem Wasser, um meine Müdigkeit zu verdrängen, bevor ich wieder in mein Zimmer gehe. ,,Wie spät ist es?" , frage ich. ,,Es ist kurz nach um 7."  Ich gehe zum Kleiderschrank und hole mir einfache Schlafsachen heraus. Da mir gerade alles eagl war und ich keine Lust hatte zurück ins Bad zu gehen, setze ich mich auf mein Bett und ziehe mich um. Da ich es ungemütlich finde, mit BH zu schlafen, ziehe ich ihn auch aus. Aber natürlich erst nachdem ich mein T-Shirt gewechselt habe, sodass er nichts sehen konnte und lege mich ins Bett. Ich war nicht dumm, ich wusste Niklas hatte mich die ganze Zeit beobachtet und anscheinend gefiel es ihm, dass ich mich vor ihm umgezogen hatte, zumindest konnte ich es in seinem gierigem Blick sehen, bevor ich mich hinlegte.
,,Was machst du da, mein Schatz?"
,,Siehst du doch, da ich hier nichts habe, um mich zu beschäftigen und ich nicht mit dir reden will, habe ich mich schon bettfertig gemacht.''
,,Du hast doch gerade schon geschlafen, Liebes und warum willst du dich nicht mit mir unterhalten?"
,,Falls du es vergessen hast, du hast mich geschlagen, was mein Desinteresse zu dir nur noch verstärkt hat."
,,Du hast mir keine Wahl gelassen, hättest du getan was ich dir gesagt habe, wäre es nicht passiert." Währenddessen er das sagte, kommt er mir entgegen und setzt sich an das Fußende des Bettes.
,,Was erwartest du denn von mir? Du hast mich entführt und mich somit meiner Familie und meinen Freunden entrissen. Glaubst du, dass ich dann einfach so tue, als ob nichts gewesen wäre?"
,,Du kannst mich nicht für immer dafür hassen, das weißt du auch und vielleicht solltest du über deinen Schatten springen, um dir das Leben bei mir zu vereinfachen."
,,Ich bin sehr wohl in der Lage dich für immer zu hassen."
,,Meine Kleine, steh' dir doch nicht selbst im Weg. Wenn du aber der Meinung bist, können wir das gerne testen. Das geht auf den einfachen Weg oder auf den schwereren. Du entscheidest.
,,Willst du mich weiter schlagen, bis ich aus Verzweiflung zu dir angekrochen komme? Das kannst du vergessen."
,,Warum denn gleich schlagen? Wie du ja weißt, stellt die menschliche Psyche viele andere Alternativen zur Verfügung."
,,Na super, gibt es auch was, was der Besserwisser nicht über mich weiß?"
Und wieder mal fängt er an mit grinsen.
,,Nein." ,,Sagst du mir jetzt endlich mal wie lange du mich schon stalkst?"
,,Na schön, aber nur wenn du morgen mit mir auf ein Date gehst. Dort erzähle ich dir alles was du wissen möchtest."
Das ist meine Chance die Flucht zu ergreifen, yess. ,,Ok.....Also sagst du es mir jetzt bitte?"
,,Ich habe dich vor zwei Jahren das erste Mal gesehen, Du sahst wunderschön aus, ich habe dich nicht mehr aus meinem Kopf bekommen. Ich musste dich zu mir holen und umso mehr ich über dich erfuhr, desto mehr habe ich gefallen an dir gefunden. Ich hab dir zugesehen, wie du älter geworden bist und immer hübscher. Mit unserem Altersunterschied wäre ich nie an dich herangekommen bzw. hätte ich nie eine Chance bei dir gehabt, aber ich musste dich unbedingt bei mir haben.
Ich war sprachlos, mir fiel nichts ein, was ich ihm hätte antworten können.
,,Verstehst du mich jetzt, Kleines? Ich will dir nicht weh tun. Ich will nur das Beste für dich und mich. Gib dir einen Ruck und lerne mich kennen. Du könntest alles haben, was du möchtest, ein unbeschwerte glückliches Leben, jemanden der dich liebt und beschützt. Wir könnten auf Reisen gehen. Das ist doch dein größter Wunsch."
,,Meine Familie bedeutet mir alles, ich kann nicht ohne sie leben. Ich kann sie nicht im Strich lassen, sie brauchen mich und sie machen sich große Sorgen und ich liebe sie alle samt."
,,Wir werden dafür eine Lösung finden, ich verspreche es dir"
,,Ich kann dir nicht vertrauen."
,,Das wirst du, glaub mir."
Wieder mal schwieg ich, aber als mir die Stille zu unangenehm wurde frage ich ihn was wir jetzt machen, wenn er noch nicht schlafen wollte. ,,Wir könnten uns Comedy ansehen, wenn du willst."
,,Und was muss ich dafür tun?"
,,Ich möchte eine richtige Umarmung von dir und dass du wieder zu mir in den Arm kommst."
Da ich seine Geschichte jetzt kannte, hatte ich doch ein wenig Mitleid mit ihm, ich meine, jeder von uns hatte doch schon mal eine unerwiedeter Liebe, nur lösen wir das Problem nicht so wie er und da es nur kuscheln war und nichts dramatischeres, willige ich ein. Er saß auf dem Bett, weshalb ich mich neben ihm auf's Bett knie und ihn umarme. Nach ein paar Sekunden lasse ich wieder von ihm ab, lege mich wieder hin und decke mich zu.
Erst jetzt viel mir auf, dass ich ihn gerade fest umarmt habe, obwohl ich keinen BH an habe. Scheiße!!
Er legt sich neben mich und holte sein Handy aus seiner Hosentasche. Ich gucke etwas überrascht, als er Youtube anmacht. Ich könnte mir sein Handy nehmen und ihn mit einem Schlag an der richtigen Stelle niederstrecken, bis er bewusstlos ist, so wie er seinen Männern aufgetragen hat, es bei mir zu tun. Und wenn das Handy dabei nicht kaputt geht, könnte ich es anschließend noch benutzen. Anscheinend traut er mir das nicht zu, sonst würde er nicht so leichtsinnig mit dem Handy dasitzen. Trotzdem entscheide ich mich dafür, es nicht zu tun, da ich auf eine bessere Gelegenheit warten will.
Wir sahen uns ca. zwei Stunde lang Comedy und andere Videos an, bevor er meinte wir sollten schlafen.
Er steht auf und zieht sich bis auf seine Boxershorts aus.
Stimmt, der Deal, den habe ich völlig vergessen. Na toll. Hässlich war er ja wirklich nicht, zwar durch trainiert, aber nicht zu übertrieben und erst jetzt kann man all seine Tattoos bewundern.
,,Na Kleine, gefällt dir was du siehst?"
Ich verleiere meine Augen und drehe mich auf die andere Seite. Jetzt legt er sich in Löffelchenstellung sehr nahe hinter mich. ,,Könntest du mir vielleicht ein bisschen mehr Platz lassen, ich fühle mich eingeengt."  Und schon entfernt er sich wieder von mir, zwar nur minimal aber besser als gar nichts. ,,Ach und könntest du morgen allein frühstücken? Ich will ausschlafen."
,,Deine Anwesenheit wird mir fehlen, aber ok." ,,Danke!"
,,Gute Nacht, mein Schatz."
,,Nacht."
Es fühlt sich so falsch an, hier mit ihm zu liegen und ihm zu erlauben, dass er mich berühren darf. Es hat den Anschein, als ob es für mich ok ist, was er mit mir gemacht hat, doch das ist es nicht. Nur wenn ich mich wehre und ihn beleidige, bringt mich das kein Stück weiter. Es würde dazu führen, dass er mir nicht vertraut und auf jede meiner Handlungen achtet. Wenn ich ihm aber das Gefühl gebe, es sei alles in Ordnung, dann erlaubt er mir mehr und nimmt mich nicht so genau unter die Lupe.
Natürlich habe ich mit dem Gedanken gespielt abzuhauen, sobald er schläft, mir sein Handy und den Schlüssel zu klauen, dann könnte ich ihn hier einsperren, doch es wäre zu riskant, da ich nicht weiß wo genau ich bin, wie groß oder gesichert dieses Anwesen ist und ob draußen Sicherheitsleute postiert hat.
Ich gehe morgen mit ihm auf ein Date. In der Nähe werden bestimmt Passanten oder andere Leute sein, da ist die Chance größer zu entkommen. Ich muss einfach abwarten.
Ich mache mir so große Sorgen um meine Familie, sie wissen nicht ob es mir gut geht, oder ob ich überhaupt noch am Leben bin. Wie gern würde ich meine Mutter jetzt in den Arm nehmen und ihr sagen, dass ich sie liebe.
Ich bin gerade mal seit ungefähr 24h unauffindbar, aber sie liegt jetzt bestimmt auch in ihrem Bett, kann nicht schlafen und weint um ihr Kind, welches ohne eine Spur einfach weg ist. Ich mir nicht vorstellen, was gerade in ihr vor geht, aber man sagt doch, dass es das schlimmste für eine Mutter ist ihr Kind zu verlieren und dass einem die tiefe Verbindung zwischen Mutter und Kind erst fichtig bewusst wird, wenn man selbst Mutter ist. Der Gedanke wie sie weint, macht mich unbeschreiblich traurig. Auch um meine Schwestern und Elias mache ich mir Gedanken. Für sie muss es viel schlimmer sein, als für mich gerade. Ich meine, mir geht es gut und Niklas will ja eigentlich nur das Beste für mich. Es hätte schlimmer kommen können.
Meine Augen werden immer schwerer und ich spüre, wie ich mich nicht mehr auf meine Gedanken konzentrieren kann, selbst wenn ich es mit aller Kraft versuche. Es funktioniert nicht und ich schlafe ein.









Hey, und hier das 3. Kapitel. Wie gefällt es euch. Ich habe so viele Ideen, wie es weitergehen könnte, aber lasst euch doch einfach überraschen. ~E

Himmel oder Hölle? - Eine Entscheidung muss getroffen werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt