Kapitel 2

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Gelbpelz huschte umher. Sturmriss, Krallenpelz, Gepardenschatten und Ananassplitter folgten ihr durch den Wald, der sich unter dem langsam hellenden Himmel streckte. Die Kriegerin hielt an und spitzte die Ohren. Ein Rascheln unter einigen Zweigen war wahrzunehmen. Mit einem Schwanzzucken hielt Gelbpelz die anderen Krieger vom Rennen ab, bevor sie sich tief bückte. Sie sprang und bohrte ihre Krallen in das Tier, dass sich unter den Ästen verbarg. Gelbpelz fühlte die Haut einer Maus, die nun mit Blut umhüllt wurde. Die Katze packte die Maus am Nacken und hob ihren Kopf. Das Beutetier hing schlaff aus dem Maul der Kriegerin. Stolz legte sie es vor ihre Clangefährten. "Eine Maus? Damit kannst du keine zwei Katzen versorgen!", spottete Gepardenschatten.
Gelbpelz entgegnete wütend: "Wenigstens jage ich, anstatt anderen Katzen dabei zuzusehen!"
Der gefleckte Krieger näherte sich bedrohlich Gelbpelz. "Wir müssen doch sehen, ob unser kleines Kätzchen wegen einer kleinen Wunde am Auge wenigstens wieder fähig ist zu jagen!"
Das Nackenfell der gelben Kätzin sträubte sich und sie fuhr ihre Krallen aus.
Da kam die hellgraue Katze, Sturmriss, dazwischen. Ihre gelben Augen funkelten, als sie Gepardenschatten anblickte. "Als Krieger sollstest du schnellstens Respekt zeigen! Wir alle wissen, dass Gelbpelz eine schwere Verwundung hatte", sie sah zu Gelbpelz' Auge, das immernoch ein wenig geschwollen und rot war, "und wir wollen doch nicht, dass sie sich als Kriegerin im SonnenClan nicht wohl fühlt! Außerdem hat sie jetzt schon viel Jagdkönnen gezeigt, vielleicht solltest du sie als Vorbild, nicht als Feind sehen."
Gepardenschatten knurrte: "Du bist nicht mein Anführer, du kannst nicht bestimmen, was ich zu tun habe und was nicht!" Er holte mit einer seiner Vorderpfoten aus und kratzte der Katze tief über die Wange, bevor er sie wegstieß und sich and Gelbpelz wandte.
Diese sah Sturmriss unverwandt an, bevor sie ihren Blick an Gepardenschatten wandte. Der sprang auf sie zu, doch Gelbpelz ging im letzten Moment zur Seite, sodass der Krieger fauchend auf dem Boden landete. Er bohrte seine Krallen in die Erde und sprang erneut auf die Kätzin zu. Diesmal landete er auf ihr und drückte sie zu Boden.
Gelbpelz fauchte und benutzte ihre Hinterbeine, um Gepardenschatten von sich herunter zu werfen. Gepardenschatten ließ schwankend von ihr ab. Als Gelbpelz sich aufrappelte sah sie, wie der junge Krieger von Krallenpelz am Nackenfell gepackt wurde. Er wurde vor Wut fauchend von Krallenpelz weggeschleppt.
Schnell trottete Sturmriss zu ihr, die sich wieder erholt hatte, jedoch immer noch blutete. Sie untersuchte Gelbpelz eifrig. "Geht es dir gut?"
"Mir ging's noch nie besser", antwortete Gelbpelz mit zusammengekniffenen Augen "Und ich habe mich nicht von einem kleinen Kratzer, der einem sowieso keine ernsten Probleme bereitet, abkriegen lassen."
Die ältere Kriegerin hüstelte. "Und was hättest du gemacht, wenn Krallenpelz nicht gekommen wäre?" "Ich wäre locker mit diesem Mäusehirn fertig geworden!", fauchte Gelbpelz, doch ihr Nackenfell legte sich wieder, als sie Gepardenschatten sah, der von Krallenpelz weggezogen wurde. "Wo wird er hingebracht?", fragte sie ruhig.
"Ins Lager."
Gelbpelz wurde etwas nervös. Sie wusste, dass sich Gepardenschatten wieder irgendetwas ausdenken und die Schuld ihr geben würde. Dann beruhigte sie sich wieder ein Wenig. Krallenpelz hatte ja auch alles gesehen und würde Gepardenschatten nicht lügen lassen. Hoffte sie.
"Wir sollten auch wieder gehen", sagte Sturmriss unsicher.
"Mit einer kleinen Maus?", fragte Gelbpelz enttäuscht.
"Es ist besser so. Fichtenstern möchte bei Sonnenhoch noch mit dir sprechen."
Gelbpelz nickte langsam. "Na gut."

Warrior cats - NachtbeginnWhere stories live. Discover now