Kapitel 4

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Kapitel 4

Hannah P.o.V.

Als die Limousine hielt, spürte ich beim ausstiegen, dass mir die vier Gläser Champagner etwas zugesetzt hatten. Auch Helli schien leicht angetrunken, da sie viel mehr redet. Der Club, in dem die Party stattfand, war unglaublich. Der DJ spielte die geilste Musik und die Getränke waren frei. In jeder Ecke der verschiedenen Räume standen improvisierte Sitzgruppen, aus alten Sesseln und Sofas in den unterschiedlichsten Farben und Mustern. Wir sicherten und eine dieser Sitzgruppen und kaum hatten wir platzgenommen, sah ich einen Rotschopf, der sich aus einem kleinen Getümmel löste, du zu uns rüber kam. Die Jungs erhoben sich und umarmten Ed Sheeran, einer nach dem anderen, freundschaftlich. Dann stand er vor mir und streckte mir seine Hand entgegen. Ich war komplett erstarrt und glotzte ihn mit großen Augen und offenem Mund an. Er lachte, ließ die Hand sinken und sah die Jungs an. „Bitte bringt den beiden das reden wieder bei, ihr Schweigen macht mich ganz verlegen.“ Lachte er und die Jungs lachten mit. „Hannah, Helena, das ist Ed. Ed, das sind Hannah und Helena.“ Stellte Louis uns schließlich vor. Aus meiner Starre befreit grinste ich Ed verlegen an und stellte mich ebenfalls hin. Ed kam und umarmte auch Helli und mich, was mich innerlich total ausflippen ließ. Wir setzten uns und dabei quetschte sich Ed zwischen Louis und mich. Wir unterhielten uns alle miteinander und tranken ein Bier nach dem anderen. Allmählich schienen auch die Jungs etwas mehr als angetrunken zu sein, nur Louis lehnte den Alkohol ab. Er sah etwas missgelaunt aus und redete auch nicht besonders viel. „Darf ich die Dame um einen Tanz bitten?“ fragte Ed und ich strahlte über beide Ohren. Ich nahm seine ausgestreckte Hand entgegen und er zog mich auf die Beine. Doch sobald ich stand merkte ich dass das mit dem Tanzen nicht so einfach werden würde. Ich schwankte, gestützt von Ed's Arm, der um meiner Taille lag, zur Tanzfläche, wo ich meine Arme um seinen Hals schlang, einerseits um auf den langsamen Song zu tanzen, andererseits um das Gleichgewicht zu halten. Aus dem Augenwinkel sah ich Helli, die sich beim Pantomime spielen total verausgabte. Gerade stand sie auf einem Bein und wedelte wild mit den Armen. Bevor ihr betrunkenes Hirn sie umfallen ließ, war Niall zur Stelle und fing sie auf. Lachend vielen sie zurück aufs Sofa, wo Helli sich an seine Schulter kuschelte. Dann war das Lied zu Ende und Ed zog mich zur  Bar. „Zwei Scotch mit Soda bitte.“ Musste Ed den Barkeeper anschreien, damit dieser ihn verstand. In meinem Leben war ich selten so betrunken wie an diesem Abend. Ich kicherte mich halb zu Tode und schaffte es einfach nicht mich auf einen Barhocker zu setzen. Nach unzähligen Anläufen schaffte ich es dann doch und ich Kippte den Scotch mit zwei Schlucken runter. Ed zog mich von meinem Hocker und wir rannten händchenhaltend in einen abgelegenen Flur, in dem das Licht aus war. Wir blieben stehen und lehnten uns keuchend gegen die Wand. Dann beugte Ed sich zu mir rüber und das letzte woran ich mich erinnern kann waren seine warmen Lippen, die auf meinen lagen und die daruf volgende Dunkelheit, die mich umgab.

Louis P.o.V.

Helena schlummerte mittlerweile alleine auf einer Couch. Wo Niall steckte wusste irgendwie keiner so ganz. Er war irgendwann aufs Klo gegangen. Seit Ed und Hannah an der Bar waren hatte ich die beiden nichtmehr gesehen und ich vertraute Ed nicht so ganz. Ich stand also auf und ging sie suchen. In einer Ecke sah ich Harry, der heute offensichtlich nicht so großes Glück beim Mädchen anmachen hatte wie sonst. Ich suchte an der Bar, auf der Tanzfläche, in allen offenen Räumen, doch ich fand nur Ed, der in dem Moment den Club durch den Hinterausgang verließ. Ich betrat einen nicht beleuchteten Flur und bemerkte sofort die Gestalt, die an dessen Ende auf dem Boden lag. Ich rannte mit unguter Vorahnung zu der bewusstlosen Person. Hannah hatte sich auf dem Boden zu einer Schnecke zusammengerollt und schlief seelenruhig ihren Rausch aus. Ich wusste dass ich sie so dort nicht liegenlassen konnte und versuchte sie zu wecken. Schließlich trug ich sie wie ein Baby zum Ausgang und bat den Fahrer unserer Limo uns so schnell wie möglich nach Hause zu fahren und da ich keine Ahnung hatte wo Hannah wohnte, musste sie wohl oder übel mit zu uns kommen.

Harry P.o.V.

Mittlerweile waren die meisten Leute gegangen und ich fand keinen der Jungs. Ich ging zu unserer Sitzgruppe und sah Helena auf einem der Sofas schlafen. Ich setzte mich auf einen Sessel ihr gegenüber und stellte fest, dass wir offensichtlich die letzten unserer Gruppe waren und ich wusste wie es war sturzbetrunken einzuschlafen. So schnell hätte ich Helena nicht wach bekommen und wenn doch, hätte sie einen zu benebelten Verstand gehabt, um zu wissen wo sie war oder wo sie wohnte. Ich warf sie mir also einfach über die Schulter und ginge aus dem Club. Die Limo war nichtmehr da, also stellte ich mich an den Straßenrand und wartete auf ein Taxi. Es dauerte circa 25 Minuten bis wir zu Hause waren. Ich brachte Helena in mein Zimmer und legte sie in mein Bett. Ich zog ihr die Schuhe aus und deckte sie zu. Dann ging ich zurück ins Wohnzimmer, wo ich auf der Couch schlafen wollte, doch auf dieser schlummerte schon Louis. Ich ging also in Louis Zimmer um zu schauen wer dort schlief, oder ob er es einfach nur nichtmehr hoch geschafft hatte. Doch meine Hoffnung starb, als ich das Zimmer betrat und Hannah in Louis Bett liegen sah. Ich hatte also keine andere Wahl, als in mein Zimmer zurück zu kehren.

Helena P.o.V.

Als ich am späten Morgen aufwachte, war das erste was ich wahrnahm meine schrecklichen Kopfschmerzen. Ich öffnete die Augen und sah mich um. Ich lag in einem riesigen Bett in einem relativ schlicht gestalteten Raum. Mein zweiter Blick fiel unter die Decke und ich atmete erleichtert auf. Ich immerhin noch meine Unterwäsche an. Ein lauter Schnarcher ließ mich zusammenschrecken und ich fragte mich was wohl in der letzten Nacht passiert war und wer da wohl auf dem Boden neben dem Bett lag. Ich stand so leise wie möglich aus dem Bett auf und suchte in dem Zimmer nach meinem Kleid. Es lag am Fußende des Bettes und als ich es aufhob musste ich feststellen dass ich es offensichtlich nicht mehr tragen konnte. Mein Kleid war seitlich komplett aufgeschnitten und sah nun aus wie ein fetzen Soff. Leise fluchend ging ich um das Bett herum um zu sehen wer da auf dem Boden lag. Als ich die braunen Locken und die grünen Augen Harrys erkannte, der mich mit einem verschmitzten Lächeln musterte, hätte ich vor Schreck fast laut aufgeschrien. Der Raum hatte zwei Türen und ich nahm die, die mir am nächsten war. Ich schlug die Tür hinter mir zu und schloss ab. Ich befand mich in einem sehr schicken Badezimmer, in dem ich nun gefangen saß. „Keine Scheu Prinzessin!“ neckte er mich und ich verdrehte die Augen. Ich sah in den riesigen Spiegel und schreckte vor mir selbst zurück. Meine Augen waren rot und tiefe Schatten lagen darunter, meine Haare waren total zerzaust und meine Schminke hing überall. Mit kaltem Wasser versuchte ich einen klaren Kopf zu bekommen und die Schminke weitestgehend zu entfernen. „Was ist mit meinem Kleid passiert?“ fragte ich durch die Tür. „Als ich ins Zimmer kam, wolltest du unbedingt dein Kleid ausziehen, hast es nicht ausbekommen. Du wolltest aber auch nicht dass ich die helfe. Also hast du die Schere von der Kommode genommen und dich rausgeschnitten.“ Er musste lachen, was mich noch mehr ärgerte. „Mach die Tür auf Prinzessin, oder willst du in Unterwäsche frühstücken? Wobei da bestimmt keiner was dagegen hätte.“ kicherte er weiter und ich riss blitzschnell die Tür auf, nahm ihm die Klamotten die er in der Hand hielt ab und schloss so schnell es ging die Tür wieder ab. Die Klamotten waren mir viel zu groß, dafür rochen sie gut und waren super bequem. Neu eingekleidet verließ ich das Badezimmer und stand direkt vor Harry, der nicht mehr und nicht weniger als eine Boxershorts trug. Als er mich sah, grinste er „Du solltest öfter meine Klamotten tragen.“ Ich schnaubte auf und musterte ihn von oben bis unten. Er hatte den schönsten Körper den ich je gesehen hatte und seine Tattoos passten perfekt zu ihm. „Gefällt dir was du siehst?“ fragte er und ich lief rot an. Gott war das peinlich! Ich verdrehte die Augen und verließ das Zimmer.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 09, 2014 ⏰

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