Ein ungewöhnlicher Tag

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                         Pauls Sicht

Ich überlegte kurz und entschloss mich dann zu Richard zu gehen. Er wohnte nicht weit von hier entfernt. Ich machte mich auf den Weg. Ich wollte sowieso noch fragen ob er mit mir Proben wollte.
Ich stand nach kurzer Zeit vor dem Haus und klingelte bei dem Klingelschild Kruspe. Richard ging auch gleich an die Sprechanlage. "Hallo?" "Ick bins Paul" sagte ich und durch ein Summen der Tür trat ich in das Gebäude ein.
Im zweiten Stock lehnte Richard im Türrahmen. Ich schenkte ihm ein Lächeln als ich vor ihn trat."Na, wie komm ich zu der Ehre  deines Besuchs?" "Ich wollte nicht alleine sein und dachte wir könnten Proben." schlug ich vor. Richard zog nur eine Augenbraue hoch, ließ mich dann aber doch rein.

                        Richards Sicht

Ich lag im Bett, da ich nicht aufstehen konnte, bzw. nicht aufstehen durfte. Dabei wollte ich zu Paul. Wieso musste es er sein? Wer weiß wann er wieder aufwacht. Ich wollte ihm eigentlich meine Liebe gestehen, wenn wir in der Bar waren, aber jetzt wurde es sowieso nichts. Er stand wahrscheinlich eh nicht auf mich, also machte es keinen Unterschied.

Die Zeit verstrich und der erste Tag im Krankenhaus ging vorrüber. Von Paul gab es keine Neuigkeiten, leider.

                        Pauls Sicht

Richard und ich gingen ins Wohnzimmer und setzten uns aufs Sofa."Willst du was trinken? Ein Kaffee vielleicht?"fragte er mich. "Gerne" antwortete ich und Richard verschwand in der Küche und setzte Wasser auf. Wenige Minuten später kam er mit zwei Tassen zurück. Eine gab er mir, mit der andern setzte er sich wieder hin."Richard?" "Mhhhh" "Ich hatte einen ganz komischen Traum... Er war so realistisch. Ich wusste nicht ob das wirklich passiert ist" fing ich an. Ich erzählte meinen Traum und Richard hörte gespannt zu."Na wer weiß, vielleicht ist das hier auch nur ein Traum" Der Gedanke war gruselig und ich verdrängte ihn schnell."Und wenn es nur ein Traum wäre, kann man vieles machen, was man in der Realität wahrscheinlich bereuen würde..."

Er stellte seine und meine Tasse auf den kleinen Glastisch und beugte sich zu mir vor, schloss seine Augen und küsste mich. Daraufhin schloss ich ebenfalls meine Augen und erwiederte den Kuss. Als wir uns voneinander lösten, schauten wir beide mit rotem Gesicht zu Boden. War das gerade wirklich passiert? Ich konnte es nicht fassen. Ich mochte Richard sehr, vielleicht auch mehr als nur Freundschaft, aber das gerade war so unerwartet. Ich war nicht abgeneigt, es war nur so unecht.
"T-tut mir leid" entschuldigte sich Richard."Du musst dich nicht entschuldigen, ist doch alles gut." sagte ich und nahm seine Hand."Wenn das hier ein Traum wäre, wäre es den schönsten den ich je hatte" meinte ich und zauberte mit diesen Worten ein Lächeln auf Richards Lippen, die noch vor kurzem auf meinen lagen."Weißt du, ich wollte dir das eigentlich vor Ewigkeiten sagen... Ich" er stockte "liebe dich" fügte er dann noch schnell hinzu."Und ich dachte es geht nur mir so" sagte ich dann und er schaute mich erwartungsvoll an."Ich liebe dich auch" Ich wurde noch roter im Gesicht. Unsere Lippen berührten sich erneut und ich fragte vorsichtig:"Richard? Willst du mit mir zusammen sein?" Ich merkte wie er nachdachte und ich konnte schon ahnen was in seinem Kopf abging, bis er mit einem freudigen "Ja" antwortete. Wir umarmten uns und weitere Küsse folgten.

Die eigentlichen Gründe, warum ich hergekommen war, waren vergessen und Richard und ich lagen auf dem Sofa, redeten, lachten und kuschelten.
Die Zeit verging so schnell und wir merkten nicht wie es langsam dunkel wurde."Oh es ist schon spät" sagte ich als ich einen Blick auf die Uhr warf."Ick sollte dann nach Hause" Ich stand auf, doch Richard hielt mich am Arm fest."Du kannst doch hier schlafen. Ich will nicht das du Nachts alleine durch die Straßen läufst" sagte er und ohne Wiederrede willigte ich ein.

Wir aßen gemeinsam noch eine Kleinigkeit, aber wurden dann doch sehr müde. Ich ging ins Schlafzimmer und zog mich bis auf die Boxershorts aus und schmiss mich aufs Bett. Nur wenige Minuten kam auch Richard ins Zimmer und zog sich wie ich bis auf die Unterhose aus. Er legte sich zu mir und deckte uns mit der Decke zu. Er strich mir sanft durch die Haare. Ich genoß die Berührungen und streichelte über  seinen gut trainierten Oberkörper.
Irgendwann lagen wir engumschlungen da und schliefen ein.

Ein unendlicher TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt