Chapter 4

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Ich lag im Bett und schaute die Decke an. Immer noch mit der Frage, wer Silver ist. Ich vernahm Geräusche, aber es sollte doch eigentlich keiner da sein.
Mein Blick schweifte zur Uhr und ich sah, dass es bereits kurz vor 23:00 Uhr war. Das bedeutet, mein Bruder ist gerade eingetroffen. Plötzlich begann Kieran zu reden, und auch wenn ich nicht neugierig sein sollte, schlich ich mich auf die Treppe. Er telefonierte. Sein Handy war fest ans Ohr gepresst und seine Miene war nicht gerade freundlich. Sein Kiefer war angespannt und er lief nervös hin und her.
Du wusstest, dass Silver wieder da ist?! Und du sagst mir nichts?", sagte er ins Handy, am Ende lauter werdend. Er blickte die Treppe hoch und ich versteckte mich, so dass er mich nicht sah.
Er kannte ihn. Ein Schlag ins Gesicht. Mein Bruder log mich an. Ich wusste fast automatisch, dass es nur zu meinem Schutz diente, aber das machte es nicht besser.
Behalt ihn bitte im Auge.", seine Stimme war eiskalt. Was hat das denn nun zu bedeuten? Seit wann beauftragt er Menschen? Gibt es Sachen die ich nicht weiß? Was verheimlicht er und was hat es mit diesem Silver zu tun?
Ich wollte ihn nicht länger belauschen und ging wieder in mein Zimmer. Wir waren nicht die Art von Geschwister, die dem anderen nicht vertrauten. Wir belauschten uns eigentlich auch nicht. Jeder hat seine Privatsphäre, aber trotzdem konnten wir mit dem anderen immer über alles sprechen. Ich fühlte mich schlecht. Ich nahm mir vor, ihn morgen darauf noch einmal anzusprechen, aber jetzt musste ich mit Tess darüber reden, denn mit ihr konnte ich immer über alles sprechen.
Meine Hand war schon bei meinem Handy und tippte die Nummer ein. Nach einem Klingeln hob sie ab.
Was gibts?", meldete sich Tess zu Wort. Sie hat eine beruhigende und sanfte Stimme. Sie hat es schon immer geschafft mich zu beruhigen, wenn ich aufgewühlt war. Ich schätze das sehr an ihr.
Ich erzählte ihr die Ereignisse des heutigen Tages, aber verheimlichte ihr das mit meinem Bruder, da ich ihn nicht in Schwierigkeiten bringen wollte. Ich erzählte ihr von dem Mädchen, das im Zimmer aufgetaucht ist und eine kleine Szene veranstaltet hat. Sie stand sichtlich auf Silver, wer auch immer das sein mag. Außerdem fragte ich sie, ob sie den Namen Silver" kenne, aber dies verneinte Tess.

Ich lief während des Telefonates rum, da ich nicht der Mensch war, der dabei still rumsitzen konnte.
Ich ging zu meinem Fenster und blickte auf das benachbarte Haus, wo heute früh noch Umzugswägen waren.
Ich konnte direkt in das Zimmer vom anderen Haus schauen, immer noch nicht sicher ob das ein Vor- oder Nachteil ist. Eine Gestalt, ein Junge, tauchte in dem Zimmer auf. Er schaute sich in dem Zimmer um und fast vergas ich Tess am Telefon. Es war der Junge, den ich angerempelt habe.. oder sein Zwilling. Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, dass ist sein Schlafzimmer, denn er beginnt sich das T-Shirt auszuziehen und da stand auch ein Bett in der Ecke. Mein Atmen stockt, als ich meinen Blick auf seinen gut gebauten Körper richtete. Ich beginne mich umzudrehen, denn ich wollte ihn dabei nun wirklich nicht beobachten.
"Talia? Hallo, Talia bist du noch da?", fragte Tess nun. Anscheinend habe ich länger nicht geatmet als gedacht. Ich lies meine Luft aus meinen Lungen entweichen und antwortete ihr. Ich erzählte ihr, dass wir neue Nachbarn haben und diese die Zwillinge von heute morgen waren.
Wir legten kurz darauf auf, da wir schlafen mussten.
Ich stöhnte auf, da mir jetzt bewusst wurde, das ich dieses Arschloch als Nachbarn habe.
Ich lud mein Handy auf, zog die Vorhänge zu und zog mir meinen Pyjama an. Ich legte mich in mein verlockendes und einladendes Bett und losch das Licht. Meine Augen schlossen sich fast von selbst und ich viel in einen tiefen und unruhigen Schlaf.

S I L V E R    K I S SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt