Dazai x Aqua ~ Bungou Stray Dogs meets Kingdom Hearts und andere Universen

63. Mister Wanna-Die

Aqua

Das Wasser ist bereits kalt, als ich mich wieder gefangen habe. Das Bad hat zu meiner Überraschung tatsächlich gut getan. Mein Kopf ist die Geschehnisse noch einmal durchgegangen. Irgendein Detail muss ich doch übersehen haben, dass uns weiterbringt! Aber mir fällt einfach nichts ein. Ich bete, dass Yosano etwas finden wird.
Nein. Eigentlich bete ich nicht. Ich weiß, dass sie etwas finden wird. Es wird einen Weg geben, Dazai zu heilen! Wieder sehe ich seinen verzweifelten Gesichtsausdruck vor meinem Gesicht. Leise seufze ich. Wie soll ich ihm nach dem was geschehen ist nur wieder unter die Augen treten? Dass sich das kurz bevor wir es das erste Mal miteinander getan hätten abspielen musste macht die Sache für mich eigentlich nur noch unbehaglicher und irgendwie peinlich. Aber hey... Vielleicht hat er das ja auch vergessen? Oder vielleicht sollte ich einfach so tun, als wäre es nie passiert? So oder so, es wird weitergehen. Es geht immer weiter. Und ich fasse wieder neuen Mut. Vielleicht sollte ich nach unten gehen und schauen, ob Yosano bereits mehr weiß.

Ich schwinge mich mit frischem Mut aus der Badewanne und ziehe einen Bademantel über. Ich lasse das Wasser ab und sammle meine dreckige Kleidung vom Boden auf... Und dann fällt mir auf, dass ich Trottel mir keine frische Wäsche mitgenommen habe. Ich seufze. Dann muss ich wohl doch zuerst an den Ort, wo gestern Abend alles angefangen hat. Ein wenig graut es mir davor, weil es die Erinnerung an Dazais plötzlichen Umschwung weckt. Doch so kann ich auf keinen Fall nach unten. Also ziehe ich den Bademantel fest zu und binde einen Doppelknoten in das Band, ehe ich die Badezimmertür öffne und in Richtung Schlafzimmer gehe.

Zu meiner Überraschung ist die Balkontür offen. Wieder ist der Wind so stark, dass die Vorhänge fröhlich vor sich hinwehen. Doch etwas scheint durch die halbverdunkelnden Vorhänge durch... Eine Silhouette, die auf dem Balkon steht. Ich schließe die Tür hinter mir, leise, ohne den Blick von der Gestalt abzuwenden. Der Wind lässt nach und die Vorhänge sinken sachte nieder... Und ich muss erkennen, dass da niemand auf dem Balkon steht, sondern außerhalb des Geländers sitzt... Und es ist niemand geringeres als Dazai.

Mein Herz setzt für einen Moment aus, traut seinen Augen nicht. Mein Kopf setzt völlig aus und alles um mich herum verschwindet ins Grenzenlose... Während mein Kopf begriffen hat, worauf die Szene vor meinen Augen hinausläuft, weigert sich mein Herz, die Information an sich heranzulassen. Ohne es zu bemerken mache ich einige Schritte in Richtung des Balkons, bis ich vor dem Bett stehe. Mein Körper funktioniert nun komplett im Autopilot. Fassungslos sehe ich mit an, wie mein Freund auf dem Geländer sitzt und leise etwas murmelt. "Dazai...?" Ich kann selbst nicht zuordnen, ob meine Stimme nur ein Hauchen ist oder hörbar ist, doch als er sich langsam aufzurichten scheint, während er sich noch immer festhält, agiert meine Stimme völlig von selbst. "Was... NICHT!" Ich strecke die Hand in seine Richtung und sprinte beinahe auf den Balkon, um ihn aufzuhalten. In diesem Moment ist mir alles was passiert ist egal... Solange ich ihn aufhalten kann.

Dazai

Adieu schöne Welt! Mein Satz nach oben lässt mich doch noch erschaudern, als ich eine Stimme höre. Es ist... war das Aquas Stimme? Ich bemerke wie dieser jemand zum Balkon rennt. Es ist tatsächlich Aqua!
Völlig ertappt sehe ich zu dir, während du mich am Arm packst.
Ich bin erstaunt dass du dich nicht mehr fürchtest. Weiterhin bleibe ich dennoch auf dem Geländer sitzen.
"Aqua?..." meine Stimme ist immer noch leise
"Ich dachte, du wärst unten..." Ich kralle mich etwas an das Geländer. Vielleicht kann ich ja jetzt wo sie hier ist... zumindest ist es ein Versuch wert.
"Aqua. Es tut mir leid....ich....hab einfach alles zunichte gemacht....und das nicht mal bewusst. Ich bin einfach nicht gut für dich....und auch nicht für die anderen. Ich bin... gefährlich.... alle haben auf einmal Angst vor mir. Du hast Angst vor mir. Ich will niemanden verletzen.... " Meine Stimme wird etwas lauter und aggressiver, aber eher in einem verzweifelten Ton. "Ich will niemanden töten! Nie wieder!!! Nicht nochmal! Das ist nicht gut!! Das darf nicht passieren!!" Ich halte mir die Hände an den Kopf und wirke etwas hysterisch. "Nein es darf nicht zurück kommen. Wieso nur?...wieso!" Ich halte mich nur noch mit einem Bein von unten gegen stützend am Geländer. Andernfalls würde ich nach vorne rutschen und fallen.