‚Entschlossenheit im Unglück ist immer der halbe Weg zur Rettung.'
...
Ich springe runter auf das Gleis und falle erstmal der Länge nach hin. Das war höher, als ich dachte. Danach hebe ich Noah herunter.
Ich kann das nicht alles tragen. Ich lasse die Tasche mit den Getränken schweren Herzens liegen, schnalle mir den anderen Rucksack schnell vorne hin und nehme Noah wieder auf meinen Rücken.
Ich sprinte so schnell mich meine Beine tragen können, doch mit Entsetzen muss ich feststellen, dass etwas quietscht. Scheiße, der Zug fängt an loszufahren.
„Noah halte dich gut fest", schreie ich und renne noch schneller. Mittlerweile keuche ich schon, aber das ist mir egal. Ich muss es dahin schaffen. Der Güterwagen fährt zum Glück in meine Richtung, aber ich muss trotzdem auf die andere Seite kommen, denn ich sehe schon Leute auf den Bahnsteig rennen, die auf die gleiche Idee gekommen sind und es durch die Menschenmassen geschafft haben.
Ich schaffe es tatsächlich, um das Ende des Zuges zu rennen, als er langsam an mir vorbeifährt und sehe den jungen vom Laden, der sich gerade durch eine Tür des Güterwagons in den Zug stürzt. Wie auch immer er die aufbekommen hat.
Scheiße, soweit schaffe ich es nicht mehr.
Ich renne so schnell ich kann, jedoch wird der Zug auch immer schneller und auf einmal reißt mich etwas zu Boden. Als ich mich wieder halb aufrappele, sehe ich, dass mich ein älterer Mann, der jetzt vor mir rennt, zu Boden geschubst haben muss.
Ich stehe so schnell es geht auf, lasse den anderen Rucksack auch noch liegen, versichere mich, dass es Noah gut geht und sehe, wie der Mann vor mir auf eine kleine Abstufung des Zuges springt. Er ist etwa zehn Meter vor mir und hält sich an den Stangen der Zugwand fest.
Darauf wäre ich nie selbst gekommen und zufällig befindet sich neben mir auch eine kleine Stufe, also tue ich es ihm gleich.
Ich muss mich mit aller Kraft festhalten und zusätzlich Noah auf dem Rücken zu haben ist wirklich schwer.
Der Zug wird immer schneller, also muss ich es irgendwie rein schaffen, sonst packe ich das nicht mehr, mich zu halten.
Ich hacke einen Arm an einer Stange ein und schreie: „Noah alles gut? Halte dich so gut es geht fest!"
Er schluchzt in meine Halsbeuge und klammert sich noch enger an mich. Gut, er hat es verstanden.
Etwa einen Meter vor mir befindet sich eine Tür, welche ich versuche mit meiner rechten Hand aufzuschieben, aber es tut sich gar nichts.
Ich rüttele, haue und trete so oft dagegen, bis ich total erschöpft bin.
"Hope, ich kann mich nicht mehr halten!", schreit Noah. Scheiße, ich greife schnell an eine Hand von ihm und versuche uns beide zu stützen.
"Ich ziehe deine Hand jetzt nach vorne und du versucht um mich rum zu klettern okay?"
Ich spüre ihn nicken, ziehe seinen Arm nach vorne und greife um seine Hüfte. Langsam bringe ich ihn zwischen mich und die Wand des Zuges.
So kann ich ihn dazwischen einklemmen, denn der Zug gewinnt langsam aber sicher, immer mehr an Geschwindigkeit.
Der Mann vor mir schaut mich an und ich bin einfach nur sauer. Wie konnte er mich und Noah einfach so zu Boden reißen? Er hätte es doch trotzdem noch geschafft, aber wir fast nicht mehr.
Auf einmal öffnet sich die Tür, die sich neben dem Mann befindet und ein etwas jüngerer Mann mit dunkelbraunen Haaren schaut heraus.
„Gott sei dank, helfen sie mir", schreit der Mann vor mir und will demjenigen im Zug die Hand geben, damit er ihn reinziehen kann.
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Hope
Teen FictionEr sagte immer: „Und alles was am Ende übrig bleibt ist der Glaube, die Hoffnung und die Liebe. Das Größte von allen ist die Liebe. Verlierst du den Glauben und die Hoffnung in die Liebe, dann verlierst du alles." Sie könnten unterschiedlicher nich...