Ich bin jetzt seitüber einem Monat an der Uni und was soll ich sagen? EinmalAußenseiter immer Außenseiter würde ich behaupten. Eigentlich sindalle nett und freundlich, alle grüßen sich, aber trotzdem fühleich mich nirgendwo zugehörig, klar ich bin erst eine kurze Zeit hieraber viele haben mich nicht mal nach meinem Namen gefragt. Ich warbis jetzt jeden Tag da, was ich ja nicht muss theoretisch könnte ichja zu Hause lernen, aber irgendwie find' ich da keine Motivation undso stampfe ich jeden Morgen in die Uni. Wir haben hier Hochsommer,aber die Temperaturen klettern nicht über die 15°. Ein Hochsommerin dem man dick im Pulli eingewickelt in einem eisigen Saal sitzt undsich das Geschwader eines 60-jährigen Professors anhört.
Super.
Aber ich trage ehnicht so gerne T-Shirt und Rock, das ist eindeutig nicht meine Welt.Die ganzen blonden Mädchen an der Uni tragen allerdings so was, ichglaube die denken sich den Hochsommer einfach und tun so als würdeihnen die Sonne auf die Makeup beschmierten Gesichter scheinen.
Ich hab so ein Mädchenin Medizin, wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht wie sie es geschaffthat, aber sie ist ganz nett und zuvorkommend. Ihr Name ist, Marie,glaube ich, ich bin nicht so gut im Namen merken.
Mein Professor,Prof. Dr. Fleischhauer, (ich finde den Namen sehr passend bei demFach das er unterrichtet -Medizin) meinte zu mir ich solle mir docheinen Laptop anschaffen, zum mitschreiben. Aber ich schreibe gerneauf Zettel.
Der Arzt hat jetzt eine Adresse an die ich meineBriefe schreiben kann, aber sie schreibt diese drauf. Dr. Gabo. Sieist wirklich sehr nett und ich glaube sie ist der einzige Psychologeder mich wirklich versteht wenn ich ihr was erzähle. Sie hört mirwirklich zu und sie geht auch auf mich ein, nicht so wie die anderen.In Frankfurt hatte ich einen Mann, er wollte mich gar nicht erstaufnehmen, Herr Kaiser. Er meinte zu mir, nach 3 Sitzungen, mein Fallsei dann doch nichts für sein Gebiet und er würde michweiterleiten. 4 Tage danach bin ich umgezogen, ob mein Name immernoch in der Kartei ist?
Als ich in Bremen gelebt habe, war ich inder Klinik in Oldenburg. Mir waren da einfach alle sympathischer undso kam es das ich jeden Dienstag mit dem Zug und Bus nach Oldenburggefahren bin um mit dem netten Herren dessen Namen ich vergessen habeeine Stunde eine Sitzung zu machen. Eigentlich hat er mich nurausgefragt, ist nicht wirklich auf mich eingegangen.
Heute in der Uniist etwas passiert das ich nicht erwartet hätte.Ich habe einen Jungengesehen und ich könnte schwören das ich ihn von früher kenne, erhatte diese blauen Augen dieses Art von blau in das man Stundenlangversinken kann und durch das man direkt in die Seele schaut. EinMeeresblau, ein Himmelsblau, ein Türkisblau, ich kann es nicht malbeschreiben. Er hat sich mit zwei Plätzen abstand neben mich gesetztund etwas gemurmelt das ich nicht verstehen konnte.
Es war wie einFlashback in meine Kindheitstage, wie wir auf dem Spielplatz gespielthaben, uns die Knie aufgeschlagen haben weil wir ja unbedingt imströmenden Regen Fußball spielen mussten, wie wir Sandkuchengebacken haben und meine Omi danach völlig ausgerastet ist weil dasmein letztes Outfit war das noch sauber war. Jede Sommerferien ist erzum Haus meiner Oma gekommen und hat geklingelt nur um zu sehen obich wieder da sind. Wenn ich es zugeben war er mein Kindheitsschwarm.Naja gut, ich war unsterblich verliebt in ihn.
Wie haben Stunden umStunden miteinander gespielt, getobt, gelacht.
Ob er sich noch anmich erinnern kann?
Ob er weiß wer ichbin und was wir miteinander erlebt haben?
Ich weiß es nicht Ichkann den Blick der direkt auf den Laptopbildschirm geht nicht deuten.
Also kann ich mich doch an welche von früher erinnern, nurkönnen sie das auch?Zwei Tage später hatsich Marie (sie heißt tatsächlich so, high five) neben mich gesetztund mich nach meinem Namen gefragt. Ich musste für sie einen Platzweiter an den Jungen mit den schönen Augen rutschen, aber ich magihre Gesellschaft. Sie braucht ihr ganzes Makeup nicht, ich glaubeunter den drei Lagen Concealer will sie nur den anderen zeigen dassie auch einen von ihnen ist und dazu gehört. Sie ist ziemlichlustig und kichert jede Stunde wieder über Herr Prof. Dr.Fleischhauer. Trotzdem nehme ich es ihr übel das ich dank ihr näheran diesen Jungen rutschen musste, ich glaube er denkt jetzt das ichein Freak bin, stimmt auch irgendwie.
Marie hat mich gefragtob wir uns nicht mal treffen wollen, außerhalb der Schule, ich habihr gesagt das ich es mir noch überlegen muss, dabei weiß ich ganzgenau das ich es nicht machen werde.
"Hey Gin, ey wartemal.", ich war grade aus dem Vorlesungsraum getreten als ichdiese Stimme vernehme, ich bin mir zuerst nicht sicher ob die Personwirklich nach mir rief. Dieses Liebevolle Synonym 'Gin' gibt es bisjetzt noch nicht in meinen Ohren, zumindest nicht als Namen fürmich.
Langsam drehe ich mich um und sah in zwei braune Augen, meinKopf arbeitet. Marie hat blaue Augen, ebenso wie Mr.IchkenndichausmeinerKindheittraumichabernichtdichanzusprechen.Ich komme ziemlichschnell zu dem Entschluss das ich diesen Menschen nicht kenne.
"Ja bitte?",frage ich und lege mit einer Hand meine schwarzen Haare vor meinGesicht.
"Ich hab gehört du bist noch nicht so lange indieser Stadt und ich, ich wollte dich fragen." er atmet einmaltief durch, "ich wollte dich fragen ob ich dich nicht ein wenigrumführen soll. Ich meine es ist nicht grade klein hier, nur das duweißt wo alles ist und so." Ich weiß sofort das mir diesetiefe Stimme im Gedächtnis bleiben wird, auch wenn ich mir seinenNamen wahrscheinlich nicht merken kann.
Als könne er meineGedanken lesen streckte er mir seine Patscherchen vor's Gesicht."Achja, Hi ich bin übrigens der Tim.", naja gut das werdeich mir ja wohl merken können.
Um uns herum war es stillgeworden, die letzte Vorlesung war unsere gewesen und jetzt stehe ichhier mit einem jungen Mann der mir immer noch seine Hand hinhält undlangsam unsicher wird, schnell ergreife ich seine Hand. "Ginnieoder Gin ist mir eigentlich vollkommen egal wie du mich unbedingtnennen willst.", "Ginnie, freut mich. Ich sollte aufhörendeine Hand festzuhalten sonst wird es komisch. Aber deine Hand fühltsich so schön weich an. Oh hab ich das grade laut gesagt, tut mirleid. " Ich fange an leise zu kichern, dieser Tim war putzig ,wie er so verunsichert auf den Boden starrt und seine Wangen sichlangsam rot verfärben.
"Ist okay, du kannst mir gerne nochviele Komplimente über meine Hände machen wenn du das willst."Seine Wangen nehmen ein ungesunden Rotton an und ich fange noch mehran zu kichern. "Na gut Tim, möchtest du mir jetzt die Stadtzeigen?" Ich kenne diese Stadt zwar seit meiner Kindheit in undauswendig, aber ich will einfach mehr Zeit mit diesem Jungenverbringen. Wir laufen langsam von Uni in Richtung Park, er erzähltmir einiges über die Geschichte dieser Stadt und auf die Frage woherer denn soviel wisse antwortete er nur das er gerne liest und sicheiniges merken kann. Offensichtlich.
Als sich der Himmellangsam rot verfärbt fragt er mich ob er mich noch nach Hausebegleiten dürfte, ich nahm das Angebot dankend an. Wir redet nochein bisschen über seine Geschwister, darüber das er sein Leben nurin dieser Stadt verbracht hat und neidisch ist das ich so vielherumbekommen bin. Vor meiner Wohnung bleiben wir stehen. Ich bin mirunsicher wie ich ihn verabschieden soll und gleichzeitig zeigen solldas er bloß nicht mit in meine Wohnung kommen darf. Er nimmt mir dieEntscheidung wenige Sekunden später ab in dem er mich in seinestarken muskulösen Arme zieht, ich lehne meine Wange an sein Herz,das ein paar Schläge zu schnell schlägt (da kommt doch dieMedizinstudentin raus), ich versuche ihm seine Aufregung abzunehmenin dem ich seine Umarmung erwidere und ihm zuflüstre das ich denNachmittag sehr schön fand. Und er stimmt mir zu in dem ervorsichtig nickt. Nach der gefühlt (was mit Sicherheit auch so war)längsten Zeit die ich je ein Mensch umarmt habe lösen wir uns undich mache mich nach einem weiteren Danke und einem schönen Abendlangsam auf meine Wohnung zu. Bitte frag nach meiner Nummer, bittebitte bitte.
"Gin, warte mal kurz, könntest du mirvielleicht noch deine Nummer geben? Damit ich dich erreichen kann,wenn ich fragen für die Uni hab du weißt schon." Ich drehemich langsam um wobei ich die Luft die sich in meinen Wange gesammelthatte auspuste.
"Klar, warte kurz." Ich tippte meineNummer in sein Mobiltelefon und wenige Sekunden später hat er mirauch schon eine Nachricht geschickt so dass ich seine Nummer auchhabe.
"Ich schreib dir Gin, bis morgen!" Wir umarmen unsnoch einmal kurz, dann schritt ich zu meiner Wohnung und er gehtlangsam die Straße runter, nicht ohne sich noch einmal umzudrehenund mir zu winken.
1513 Wörter
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No Name. (Stegi Fanfiction)
FanficSie mochte ihn. Er mochte sie. Sie wussten es von Anfang an, doch wer war er schon? Wer war sie? Der kleine unscheinbare Junge mit den schönen Augen? Das winzige Mädchen mit den schwarz gefärbten Haaren? Wer war er den anderen gegenüber er konnt...