Kleiner Prolog (Kapitel 1)

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Stolz stopfe ich das Band Nummer 31 ins Regal. Nun habe ich alle 72 Bänder von Naruto. Ich musste echt lange danach suchen, da ich sie nicht im Internet kaufen durfte. Was mich echt ärgert, aber es hat den Reiz grösser gemacht. Und nun stehe ich vor meiner Sammlung, die Sammlung, die ich in Laufe der Jahre zusammengestellt habe und nun ist sie komplett. Ich habe sorgfältig von allen Hauptcharaktere die Steckbriefe aufgehängt und mehrere Fan Arts schmücken auch meine Wand. Man kann eindeutig erkennen wer mein Lieblingscharakter ist, Kakashi Hatake. ,,Lucy komm runter Opa ist hier!" höre ich die Stimme meiner Mutter. Glücklich verlasse ich mein Zimmer und begrüße mein Großvater. ,,Hallo mein Mädchen. Groß bist du geworden." Ich umarme meinen Großvater ,,Ach Opa, das sagst du jedes Mal, wenn du mich siehst." Mein Großvater drückt mir eine kleine Schachtel in die Hand ,,Ja, aber man wird auch nicht jeden Tag 16." Er zwinkert mir zu und ich boxe ihn leicht. ,,Komm lass uns Kuchen essen gehen." Der Tag könnte nicht besser sein. Da sich meine Eltern schon sehr früh getrennt haben lebe ich bei meiner Mutter, was mir aber gar nichts ausmacht da ich ein echt glückliches Leben habe. Wenn man nicht beachtet das ich keine Freunde habe, aber sonst bin ich echt zufrieden. Am Esstisch angekommen mache ich die kleine Schachtel auf und ein kleines Samtsäckchen kommt zum Vorscheinen. ,,Ich war ja vor einem Monat geschäftlich in Japan..." mein Großvater ist Autor und hat sich auf das Spezialgebiet Manga abgesetzt, weshalb er gerne nach Japan reist um Inspirationen zu kriegen. ,,...und du bist ja so ein großer Naruto Fan..." meine Mutter und mein Opa haben längstens kapiert das die Manga Serie Naruto für mich etwas sehr Spezielles ist, deshalb haben sie es aufgegeben mich davon abzuhalten alles zu kaufen was mit Naruto zu tun hat. ,,...und es gibt da diesen Kakashi..." mit meiner Mutter habe ich schon mehrere Male den Anime gesehen doch ich rede sie immer voll. Egal über was! Wie toll Kakashi ist oder welches Jutsu ich unbedingt mal in echt sehen würde -was ja unmöglich ist- oder ich erzähle die Geschichte zum tausensten mal durch. Wenn es um Naruto geht verliere ich nie den Reiz. Dank Naruto habe ich auch mit neuen Hobbys angefangen. Zum Beispiel habe ich mit Karate angefangen oder ich habe das Geschichten schreiben entdeckt -was sich meistens durch Fandictions ausgelöst hat- und ich habe im Internet Freunde gefunden. Im Internet leider. Leute die Hunderte Kilometer entfernt leben. Und denen ich gar nicht vertrauen kann. ,,...habe ich in Japan etwas ganz Besonderes für dich gefunden...." Setzt mein Opa fort. ,,... Der Verkäufer hat mir Versichert, dass die Murmel handgemacht ist und die Kette auch, aber schau selbst." Neugierig öffne ich vorsichtig das Samtsäckchen und lasse den Inhalt auf meine Handfläche gleiten. Eine wunderschöne rote Murmel liegt auf meiner Handfläche. Um die Murmel herum ist ein Draht, der wie eine Liane fünfmal um die Murmel gewickelt ist. Ich hebe die Kette hoch und ein leises Klingeln geht von der traubengrosser Murmel aus. Als ich es ins Licht halte sehe ich schwarze Punkte die mit der Roten Farbe der Murmel aussehen wie ein Sharingan. Mir kommen Tränen in de Augen. ,,Opa die Kette ist wunderschön ich danke dir so." Ich falle ihm in die Arme und mein Großvater lächelt. ,,Ach Lucy es mir doch so eine Freude." Ich löse mich von ihm und betrachte die Kette nochmal. Meine Mutter legt mir eine Hand auf die Schulter und lächelt. ,,Nun lasst uns endlich den Kuchen essen. Ich werde nicht mehr lange auf euch warten." Sie kitzelt mich unter dem Arm und augenblicklich weiche ich aus. ,,Na warte du hast es mir mit dem Ninja Lucy aus der dem Mayer Clan zu tun." Lachend fangen wir alles drei den Kuchen zu essen. Ich habe mir meine Kette umgebunden uns das kalte Glas der Murmel berührt immer wieder meine Haut. Das ganz leise klingeln der Glocken in der Murmel ist kaum zu hören doch er verleiht mir eine Gänsehaut. Wie sehr ich in so einer Situation einfach nur glücklich bin. ,,Ach Opa du weißt doch das nicht nur Kakashi das Sharingan hat." Necke ich ihn ,,Natürlich weiß ich das! So etwas vergesse ich nicht, aber Kakashi besitzt ein Sharingan und deshalb hat die Kette mich an ihn erinnert." Lachend esse ich den Kuchen fertig der meine Mutter gebacken hat. Zufrieden lehne ich mich zurück und schließe die Augen. Mein Geburtstag könnte nicht besser sein. Meine Mutter hat sich echt Mühe gegeben und das obwohl sie in letzter Zeit sehr viel im die Ohren hat. ,,Erde an Lucy." Meine Mutter zwickt mich in den Arm und ich zucke zusammen. ,,Ja was ist?" ,,Ich habe gefragt ob du heute Abend ins Restaurant willst?'" ,,Ob ich was...?" Da meine Mutter alleinerziehend ist, müssen wir vorsichtig sein was wir kaufen und immer auf die Preise achten. Wir waren zum Glück noch nie in eine Situation, in der meine Mutter Geld bei meinem Opa ausleihen musste aber wir passen trotzdem sehr auf. Und darunter gehören halt auch Restaurantbesuche. ,,Ich würde sehr gerne gehen, wenn es dir nichts ausmacht..." ,, Aber nein Lucy, wir haben in den letzten Monaten auf vieles verzichtet und du hast dein Taschengeld ja auch nicht mehr nur für Naruto Sachen ausgegeben..." Sie zieht eine Augenbraue hoch und ich schauen verlegen zu Boden, ich habe in letzter Zeit nichts mehr gekauft da ich nur noch das 31. Band gebraucht habe und das hat sie mir ja heute zum Geburtstag geschenkt. ,,...können uns wir heute an deinem Geburtstag etwas erlauben." Ich lächle und fange schon an den Tisch abzuräumen. ,,Danke Mutter, das freut mich echt." Ich bringe alles in die Küche ,,Lucy...ich gehe dann mal, wir sehen uns heute Abend." Sagt mein Großvater. Ich winke ihm aus der Küche aus zu ,,Ja bis später." Zusammen mit meiner Mutter räume ich die Küche auf und wir erzählen uns alles Mögliche. Auch über ihr Geburtstagsgeschenk bedanke ich mich nochmals. Als alles wieder sauber ist gehe ich in mein Zimmer um etwas zum anziehen rauszusuchen. In der Innenwand meines Schrankes kleben natürlich wieder Bilder von Kakashi und diesmal auch von Sakura. Ich habe auf jedes Bild oder Foto ein Spruch oder Zitat geschrieben. Aber mein größter Schatz ist gut versteckt hinter meinen Pullover: es ist ein riesiges Plakat worauf ich alle Charaktere von Naruto gemalt habe. Ich bin damit noch nicht ganz fertig aber ich bin stolz darauf. Ich durchwühle meinen Kleiderschrank aber es kommt mir vor als gäbe es nichts was für heute Abend passen würde. Ich will gerade meine Sockenschublade durchwühlen als meine Mutter vorsichtig an der Türe anklopft. ,,Ja?" ,,Lucy ich habe noch etwas für dich. Es ist nicht gerade neu, aber wenn du willst kannst du es haben." Neugierig nehme ich das schwarze Paket entgegen und öffne die Schachtel, ein zusammen gefallenes, schwarze Kleidungstück ist drin. Ich nehme es heraus und falte es auseinander, es ist ein wunderschönes schwarzes Kleid. ,,Dieses Kleid habe ich damals am Abiball getragen. Du musst zwar noch etwas auf diesen Ball warten aber das Kleid darfst du schon tragen, wenn du es überhaupt willst." Tränen gerührt umarme ich sie ,,Ja ich danke dir so. Das hätte aber nicht sein müssen." Sie erwidert meine Umarmung und lächelt ,,Aber Schätzchen du wirst nur einmal 16." Ich löse mich aus der Umarmung und hole aus meinem Schrank schwarze Sandalen, die mir mein Großvater letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hat. ,,Ich werde es gleich anprobieren." Rufe ich voller Eifer. ,,Gut ich lasse mich überraschen." Sie zwinkert mir zu und verlässt mein Zimmer. Ich ziehe das Kleid an und schlüpfe in die Schuhe. Zum Schluss lege ich mir noch die Kette an. Das Kleid reicht mir bis zu den Knien und ist schlicht in schwarz. Es hat kurze Ärmel und einen Ausschnitt, der etwas Schulter freigibt. Die Kette passt perfekt dazu, die rote Murmel sticht hervor und das silberne Kettchen kombiniert sich gut mit dem Schwarz. Ich verlasse mein Zimmer und gehe zu meiner Mutter, als sie mich sieht hat sie kleine Freudetränen in den Augen ,,Du siehst so schön aus, mein Schatz." Ich boxe ihr in den Arm. ,,Mama es kommt mir vor als würden wir nur weinen. Kannst du mir die Haare machen?" Eigentlich ist mir mein Äußeres egal aber wir gehen schließlich schick essen. Meine Mutter flechtet mir einen Seitenzopf und meine braunen Haare haben glaube ich seit langem nicht mehr so schön ausgesehen. ,,Mama was ist für Zeit?" Meine Mutter nimmt gerade eine schicke Bluse aus ihrem Schrank ,,Es ist 18:00 Uhr. In 30 Minuten gehen wir Opa abholen, ist das in Ordnung?" Ich nicke ,,Ja natürlich! Ich gehe in mein Zimmer." Ich lege meine Sandalen in den Flur, damit ich sie später anziehen kann und gehe in mein Zimmer. Ich setzte mich vorsichtig auf mein Schreibtischstuhl um mein Kleid nicht zu zerknittern. Wie immer, wenn ich nichts zu tun habe, betrachte ich die Bilder. Meine Ersten Bilder, die ich gemalt habe, habe ich nicht aufgehängt. Nur die besonders schönen oder die, die mir was bedeuten hängen über meinem Bett. Die anderen habe ich vorsichtig in Ordner geheftet, die alle nach Charakter sortiert sind. Mein Blick wandert zum Regal. Alle Bänder. Ich habe alle Bänder von Naruto. Irgendwie fühlt sich das nicht echt an. Als ich 12 war habe ich angefangen Naruto zu lesen und habe mich sofort in die Geschichte verliebt. Kurz darauf habe ich mit dem sammeln angefangen und bin zur meinem ersten Karateunterricht gegangen. Mein Lehrer Shu habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Es ist als wäre der 50-jährige Mann mein bester Freund. Was er ja ist. Obwohl wir uns das nicht leisten konnten, hat Shu vorgeschlagen, dass ich Privatunterricht nehme und nur den halben Preis zahlen muss. Ich habe dadurch schnelle und gute Fortschritte gemacht und habe mein erstes Turnier gewonnen. Das Training hat mir auch sehr viel Selbstbewusstsein gegeben, aber allein bin ich trotzdem geblieben. Mindestens ärgert mich keiner mehr, da ich mich zu verteidigen weis. Unglücklich erinnere ich mich an mein 14. Lebensjahr zurück bei der ich am meisten Probleme hatte. Es sind neue Schüler in meine Klasse gekommen, die sich das Ziel nahmen mich zu ärgern. Als sie mich an einem dann abgefangen haben und mich herumgeschupst haben, habe ich mich verteidigt, worauf ich einen Monat nachsitzen musste und von Meister Shu und meiner Mutter die Predigt anhören musste, dass auch wenn sie mich ärgern, ich nicht zuschlagen muss, auch wenn es nur Verteidigung ist. In diesem Schuljahr bin ich das ,,aggressive Schwein" genannt worden, doch mehr als mich zu beleidigen haben sie sich nie getraut. Ich schüttle leicht den Kopf, als könnte so die schlechten Erinnerungen verschwinden. Seufzend stehe ich auf und laufe rüber zum Regal, um mir eines der Manga rauszunehmen. Band Nummer 46. Ich schlage es auf und weiß sofort wo ich bin, da sich die Geschichte in mein Gehirn gebrannt hat. Ich lese ein bisschen bis meine Mutter mich ruft:,, Lucy, komm wir holen Opa ab." ,,Ich komme!" Ich verräume das Band an seinem Platz und verlasse mein Zimmer. Meine Mutter hat eine schwarze Hose an und eine schicke Türkisfarbene Bluse, auf der mehrere Verzierungen drauf sind. ,,Lass uns gehen." Ich schlüpfe schnell in meine Sandalen und ziehe ein leichtes schwarzes Jäckchen an, da es heute Abend etwas kühl werden soll. Ich verlasse die Wohnung und laufe nach unten in die Garage. Der alte, grüne Opel hat schon mehrere Kratzer jedoch haben wir kein neues Auto gekauft, wir können ja auch nicht. Ich setze mich auf die Rückbank und schnalle mich an. Meine Mutter startet das Auto und erst beim zweiten Versuch springt der Motor an. Sie fährt aus der Tiefgarage und macht sich auf den Weg Richtung Opa. Keine 15 Minuten später sitzt Opa bei uns im Auto und wir fahren zum Restaurant. Der Kellner bringt uns zum reservierten Tisch und reicht uns die Karten. ,,Großvater was soll ich nehmen? Es ist so viel." Sage ich nachdem ich mir die Karte zweimal durchgelesen habe. ,,Ich empfehle dir den Lachs oder die Tartar. Sind beide sehr gut. Sonst kann ich etwas von beiden nehmen du und du nimmst das andere, so können wir es teilen." Dankend nicke ich ,,Sehr gerne! Ich nehme dann den Lachs, wenn es in Ordnung ist?" Opa nickt ,,Natürlich!" Er wendet sich zu meiner Mutter. ,,Andrea was nimmst denn du?" ,,Ich nehme das Pfeffersteak. Und wie ich gehört habe nimmst du die Tartar? Stimmt's Henrick?" Opa und sie diskutieren noch welchen Wein nehmen sollen. Der Kellner kommt vorbei und nimmt unsere Bestellungen auf. Mutter und Opa teilen sich den ausgesuchten Wein dazu, während ich mir ein hausgemachten Eistee bestelle. Nach kurzem warten kommt das Essen und es schmeckt super. Meine Mutter bestellt noch einen weiteren Wein, da sie ihn schon fertig getrunken haben. ,,Andrea pass auf du darfst nicht zu viel trinken." Sagt mein Großvater hinweisend. Ich esse mein Essen auf und bestelle noch eine Kugel Vanilleeis mit Schokoladensoße. Genüsslich esse ich mein Dessert und leider ist der Teller wieder viel zu schnell leer. Kurz darauf bringt uns der Kellner die Rechnung und mit einem etwas bleichem Gesicht zahlt meine Mutter sie. ,,Komm Lucy lass uns schnell aus diesem Raubladen verschwinden." Sagt mein Opa lachend, meine Mutter nickt nur. ,,Der Wein war viel zu teuer! Ich mache jetzt eine lange Alkoholpause, der Schock liegt mir in den Knochen." Ich lächle und folge meinem Opa nach draußen. ,,Ich fahre." Sagt er zu meiner Mutter, als sie das Auto aufschließt. Ich lasse mich auf dir Rückbank nieder. Diesmal startet der Motor sofort und wir fahren Richtung nachhause. Ich merke wie Opa Probleme hat sich auf die Straße zu konzentrieren und halte mich Instinktiv an der Türe fest. Wir fahren gerade über eine Brücke als plötzlich im Dunkeln Scheinwerfer auftauchen. Opa reagiert zu spät und reist das das Lenkrad sehr scharf nach rechts. Das Auto fährt gegen das Geländer, aber das Geländer haltet uns nicht, Nein! Das Auto fällt im hohen Bogen von der Brücke in den Fluss. Schreiend schnalle ich mich los. ,,Mama aufwachen!" Meine Mutter ist während der Reise eingeschlafen und ich versuche sie aufzuwecken. Das Auto knallt ins Wasser und die Scheiben gehen kaputt. Trübes Wasser stürzt sich ins Auto und ich versuche die Autotür zu öffnen aber der Druck vom Wasser ist stärker. Im nu ist das Auto überschwemmt und sinkt nach unten. Der Wasserdruck lässt mich nichts hören und meine Lungen fangen an zu pochen. Das Auto sinkt immer tiefer und tiefer. Mit beiden Händen versuche ich nochmals die Türe zu öffnen doch sie bleibt zu. Es wird immer dunkler bis ich fast nicht mehr erkennen kann. ,,Luft! Ich brauche Luft!" Ist das einzige was mir durch den Kopf geht. Instinktiv schnappe ich nach Luft als mir die Puste ausgeht doch es strömt nur warmes, dreckiges Flusswasser in meine Lungen. Ich huste wobei noch mehr Wasser in meine Lungen kommt. Mit letzter Kraft nehme ich die letzten Glasscherben vom Fenster und zwänge mich hindurch. Ich schaffe es gerade durch und will meine Mutter und Opa helfen rauszukommen, doch das Auto sinkt immer tiefer. Ich wehre mich doch ich schwebe an die Wasseroberfläche. Oben angekommen schnappe ich gierig nach Luft. ,,Mom?! Mom?!" schreie ich und schlage um mich, doch niemand taucht auf. Ich sehe noch blaue Lichter, als mir schwarz um die Augen wird und ich mich von der starken Flussströmung gleiten lasse.

In einer anderen Welt -Kakashi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt