Bittersüß 2

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„Mr Stark?".

Ich schreckte kurz zurück.
Sah hoch zu ihm hinauf, ehe ich entschuldigend nickte.
„Ja, Verzeihung. Ich habe nur nicht damit gerechnet, Sie hier aufzutreffen".
Ein verwirrtes Lächeln bekam ich als Antwort.
„Naja- Sie haben mir vor Monaten das Leben gerettet und ich konnte mich halt noch nicht bei ihnen bedank-".
Er unterbrach mich.

„Es war mein Job- Und mir eine Ehre, Ihnen noch ein längeres Dasein im Diesseits zu ermöglichen.", meinte er und schenkte mir eins seiner sanftesten Lächeln. Ich musste schlucken. Damit hatte mein Bisexuelles Ich nicht gerechnet- Verdammt.
„Ja- Vielen Dank dafür. Wissen Sie- Also-", ich räusperte mich, „Der Name für dieses Krankenhaus- gefällt mir. Wieso? Ich meine- Wieso Stark Strange?".

Der Mann gegenüber von mir verstaute seine Hände leise lachend in seine Hosentasche.
„Nun- Ohne Sie wäre dieses Krankenhaus nicht möglich gewesen. Und zum Dank der Name. Ich denke, damit sind wir quitt, oder? Sie haben mir geholfen und ich habe Ihnen geholfen.".
Kurz kratzte ich mich am Bart, nickte etwas.
„So kann man es auch sehen.".
Eine gewisse Traurigkeit lag in meiner Stimme.
Jetzt hatte ich ja gar keinen Grund mehr, ihn aufzusuchen.
Kurz schwieg ich, überlegte kurz, ehe ich wagemutig ihn nach seiner Nummer fragte- Oder eher nach anderen Kontaktmöglichkeiten.

„Wie?".
„Na- Ihre Nummer.".
Skeptisch sah er meine Wenigkeit an.
„Damit ich sie näher kennen lernen kann- Sofern ich darf. Sie sind eine interessante Persönlichkeit.",erklärte ich rasch.
Irgendwie klang das ziemlich blöd.
Und seltsam.
Was wenn-
Oh?

„Leider bin ich nicht im Besitz von Visitenkarten, deswegen-", Stephen stoppte, kam mir gefährlich nah und beugte sich mir entgegen, ehe er mir ins Ohr flüsterte und zeitgleich meine Jacke öffnete und in die Innentasche griff um mein Handy heraus zu nehmen.
„Ich darf doch wohl, oder?",raunte er mir zu und mir widerfuhr eine angenehme Gänsehaut.
Seine Stimme war so tief und rau und doch angenehm zu hören.
Ich bekam nicht einmal Zeit dazu, zu sprechen.

Als er mein Handy in der Hand hatte, tippte er auf "Kontakte" und schien sich selbst einzuspeichern.
Ich wollte ihm über die Schulter sehen, doch dafür war ich minimal zu klein.
Schnell steckte er es mir wieder zu, ehe er etwas Platz machte.

„Das hätten wir nun geklärt und da Sie schon mal hier sind, zeige ich ihnen mal das Gebäude von innen, welches sie finanziert haben.".

,,Tony.".
,,Was?".
,,Tony. Nenne mich Tony und- Duz mich.".
,, Okay, Tony. Dann nenne mich Stephen.".

Ich lächelte, nickte etwas. Das werde ich. Obwohl ich nicht versprechen konnte, ob ich ihn nicht irgendwann mit irgendwelchen Spitznamen anreden würde. Er selbst erwiderte das Lächeln, trat einen Schritt beiseite und lud mich mit einer einladenden Geste ins Innere. Allerdings musste ich gestehen, dass die Eingangshalle sich kaum von anderen Krankenhaus Eingangshallen unterschied. Alles wirkte Sauber, Hygienisch und die Aquarien sorgten für eine angenehme Atmosphäre- und das obwohl der Tod zukünftig der beste Freund von allen Arbeitern und womöglich Patienten sein würde.

Stephen lief mit mir durch verschiedene Gänge, zeigte mir Räume, die Patienten zum Beispiel nie betreten dürften- zumindest nicht lebend. Die OP- Räume sahen ebenfalls faszinierend aus und Stephen zeigte mir sogar einige Instrumente. Es war spannend all das ausführlich gezeigt und erklärt zu bekommen- ebenso war es niedlich, wie begeistert Stephen von allem redete. Er schien seinen Beruf einfach zu lieben.

,, Mit deiner Hilfe konnte ich meinen Traum erfülle. Gott- Das alles fühlt sich so surreal an!".

Ehe ich mich versah, hatte Stephen mich in seine Arme gezogen- Umarmte mich überglücklich. Mich aus seinen Armen zu winden wäre unmöglich gewesen und hätte ich auch eigentlich nie vor gehabt. Stephen war angenehm warm und er roch gut. Halt- Durfte ich sowas eigentlich denken? Allerdings hatte ich keine Zeit mehr so zu denken, da ein Anruf uns zwei auseinander brachte. Verwundert nahm Stephen den Anruf entgegen.

,, Ja? Was- Ja, ist gut! Bring ihn hier her! Schnell! OP- Saal 1.".

OP-Saal? Ist etwas passiert? Ich wollte fragen, doch ehe ich mich versah warf er mir seine Jacke entgegen, lief rüber in den Wasch-abteil.

,, Es gab am Eingang eine Schießerei. Eine Verletzte. Drei Einschusslöcher. Der Blutverlust ist hoch. Wir operieren hier. Geht schneller und verschafft bessere Überlebenschancen. Tony, du musst mir assistieren. Ich brauche-".

Moment- Was?
Entgeistert sah ich ihn an, hing seine Jacke auf den Stuhl.
,,Was? Stephen, ich kann das nicht! Ich weiß nicht, wie ich dir assistieren soll!".

,, Tony, du musst mir helfen! Ich bauche dich! Ich brauche deine Hilfe. Alleine schaff ich es nicht. Ich werde dir Anweisungen geben, ja? Wir schaffen das gemeinsam.".

Ich schluckte, nickte nervös. So hatte ich mir das ganze aber nicht vorgestellt.


Fortsetzung folgt...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 03, 2019 ⏰

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