Kapitel 13

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"Lass sie gehen!", schrie ich. Meine Augen brannten vor Tränen. Der fremde Mann schlug meiner Freundin erneut mit voller Wucht ins Gesicht und brachte sie somit zu Fall. "Lass sie in Ruhe!", brüllte ich und wollte mich auf ihn stürzen, aber eine unsichtbare Kraft hinderte mich daran, mich zu bewegen. "Scheiß Lesbe, verbrenne in der Hölle!", schnaufte der unbekannte Mann und trat auf meine leblose Freundin ein. Ich wollte um Hilfe rufen, ich wollte ihn von ihr weg ziehen. Doch ich konnte nur da stehen und zusehen, wie er Vanessa zu Tode prügelte.

"Madelaine!"

Meine Sicht verschwomm leicht, ich sah nur noch die Körperstaturen des Mannes und meiner Freundin am Boden.

"Madelaine, wach auf!". Ich spürte ein Rütteln an meiner Schulter.

Auf einmal drehte sich der Mann langsam um. "Du.", knurrte er und machte sich auf den Weg zu mir, "du wirst leiden.".

"Madelaine, Baby!". Das Rütteln wurde stärker.

Er hob seine Faust und-

"MADELAINE!". Ich schreckte hoch. Auf den Handflächen abgestützt und schwer atmend sah ich mich in der Wohnung meiner Freundin um. Auf einmal fühlte ich eine Warme Hand an meiner Wange und zuckte zusammen. "Schhhh, Baby. Alles okay. Ich bin hier, du hast nur geträumt.", ertönte Vanessas besorgte Stimme. Ich drehte den Kopf und sah ihr in die Augen. Augenblicklich normalisierte sich meine Atmung wieder ein wenig. "D-du lebst.". Mehr brachte ich nicht hervor. "Ja, natürlich lebe ich. Mir geht es gut.", versicherte Vanessa mir sanft. Ich atmete tief durch und versuchte die Bilder meines Albtraums aus dem Kopf zu bekommen. "Ich-ich-i-", setzte ich an, wurde jedoch von Vanessas leisem schhhh zum Schweigen gebracht. Ganz vorsichtig ließ sie sich zurück auf die Matraze fallen und zog mich mit. Ich legte meinen Kopf auf ihrer Brust ab und umschlang ihren Bauch mit meinen Armen. Sie legte einen Arm um meine Schultern und küsste zärtlich meinen Scheitel. Eine Weile lagen wir so da und ich beruhigte mich. "Also,", sagte Vanessa nach einer langen Stille, "willst du mir sagen was in deinem Traum passiert ist?". Ich schluckte kurz. "Wir waren auf einer Verleihung von irgendeinem Serien-Award. Und wir waren zusammen, öffentlich zusammen. Der Abend lief perfekt, ich war wirklich so unendlich glücklich. Aber nachher sind wir zusammen zum Hotel zurück gelaufen und dann war da auf einmal dieser Mann...er hat uns angeschrien und uns beleidigt. Und dann hat er dich zusammengeschlagen und ich konnte nichts dagegen machen. Ich war wie festgeklebt.", erzählte ich mit zitteriger Stimme. "Es-es tut mir leid das ich dich nicht gerettet habe!", schluchzte ich schließlich los. "Baby, das war ein Traum. Nichts ist passiert. Und du konntest mich gar nicht retten, das war nur dein Kopf der dir das hier kaputt machen will.", sagte Nessa bestimmt und drückte mich fester an sie. Ich nickte, immernoch leise schluchzend.

"Ich werde dich nie, nie verlassen.", flüsterte Vanessa, "ich liebe dich.".


"Es tut mir leid, ich kann das nicht mehr, Cheryl.", sagte Vanessa. In ihren Augen bildeten sich Tränen. "A-aber du hast gesagt du liebst mich.", erwiederte ich mit zitteriger Stimme. Auch wenn wir vor laufender Kamera standen und wussten, dass Cheryl und Toni in wenigen Episoden wieder zusammen kommen würde, nahm mich die Situation ziemlich mit. "Das ist genau das Problem. Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass ich dir alles in wenigen Sekunden vergeben könnte. Und so darf eine Beziehung nicht sein.", flüsterte Vanessa fast und sah mir in die Augen. "Ich tu das hier für dich. Ich tue es für uns.", fügte sie hinzu. Dann drehte sie sich um und ging weg. "Geh nicht.", kam es auf einmal von mir. Roberto warf mir einen fragenden Blick zu. Das stand nicht im Skript. Vanessa blieb stehen und drehte sich langsam um. Tränen brannten in ihren Augen. "Ich muss, Cheryl.", sagte sie leise. Ich ging auf sie zu. "Antoinette Topaz. Du warst für mich da als es niemand sonst war. Du hast mich innerhalb Sekunden durchschaut, bist durch meine Fassade gebrochen und hast mir gezeigt, wie es ist, Liebe zu empfangen.". Ich stand nun genau vor ihr. "Wenn du jetzt gehen willst, ist es okay, es ist deine Entscheidung. Aber ich schulde dir einen Dank. Danke für Alles, Toni. Danke. Ich liebe dich. Und ich werde dich immer immer lieben. Weil du die Liebe meines Lebens bist.", sagte ich. Vanessa schluchzte leise auf. "Ich liebe dich auch. Deswegen lasse ich dich gehen.", sagte sie leise und legte eine Hand an meine Wange. Ich küsste sanft ihre Lippen und schmeckte die salzigen Tränen. In Zeitlupe entfernten wir unsere Gesichter wieder von einander und Vanessa verließ schweigend das Set. Ich brach zusammen und fing an, leise zu weinen. Es war so still, das man die berüchtigte Stecknadel hätte falles hören können. Auf einmal ertönte ein Klatschen. Ich drehte langsam den Kopf und sah Roberto. Er stand auf und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. "Wow, Mädels. Das war wunderschön.", sagte er nur.

"Baby?", fragte Vanessa als wir wenige Stunden später erschöpft im Bett lagen. Ich sah von meinem Buch auf. "Ja?", murmelte ich. "Was du heute Mittag gesagt hast...zu Toni...war das wirklich nur gespielt?", fragte meine Freundin vorsichtig. Ich lächelte und legte das Buch beiseite. Dann schwang ein Bein über ihre Schenkel, dass ich auf ihrem Schoß saß. Vanessa richtete sich augenblicklich auf und sah mir in die Augen. "Danke für Alles, Baby. Danke. Ich liebe dich. Und ich werde dich immer, immer lieben. Weil du die Liebe meines Lebens bist.", wiederholte ich meine Worte, was ihr ein Kichern entlockte. "Ich liebe dich auch. Deshalb lasse ich dich nie mehr gehen.", kicherte sie. "Spinnerin.", murmelte ich und verschloss unsere Lippen zu einem innigen Kuss. Als ihre Finger meine Seiten berührten seufzte ich und realisierte wie glücklich ich war. Wie unglaublich glücklich.

Und während ich den mit Abstand besten Sex meines Lebens hatte, braute sich ein Sturm zusammen. Ein Sturm der ohne Vorwarnung und mit voller Kraft auf uns einschlagen würde und fatale Folgen hinterlassen würde, die unser Leben für immer verändern würden...


Hi!

Ich hab es tatsächlich geschafft, heute Abend noch ein Kapitel zu schreiben, whohoo! Das nächste kommt wahrscheinlich noch diese Woche also seid bereit für DRAMA.

Ps: Ich freue mich total auf die Musical-Episode übermorgen!

PPs: Omg diese Choni Sex Szene in der letzten Folge! Ich komm immernoch nicht darauf klar :)

Lilli

I like girls-madnessaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt