Sunlight - Sebastian

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Now playing: Sunlight by Hozier

Er erinnerte sich noch genau daran.
An das orangefarbene Licht, dass gegen die Bäume schien, als würden sie leuchten.
Als würden sie brennen.
Umhüllt von den Flammen, die auch ihn trafen und ihm ein bis dahin unbekanntes Gefühl von Wärme gaben.
An das erste Mal, als dass das Sonnenlicht seine Haut berührte.
Wenn er daran dachte war ihm, als hätte er einen Teil dieses Lichts eingefangen. Als würde es ihn noch immer wärmen. Und dieser damals gefundene Funke Sicherheit und Frieden war das, was ihm schon oft geholfen hatte, seinen langweiligen Alltag zu bewältigen.
Aber jetzt waren die Zeiten der Langeweile ohnehin vorbei. Jedenfalls vorübergehend, denn sein Alltag auf dem Phantomhive Anwesen war nicht wirklich als solcher zu bezeichnen.
Und auch wenn die anderen Angestellten unendlich nervtötend seien konnten, verscheuchten sie seine Langeweile.
Er war ein anderer gewesen, als er in diesem Waldstück das erste Mal die Welt gesehen hatte. Ein Teufel ohne Namen, ohne Ziel.
Zu Beginn hatte er gar keine Langeweile gekannt.
Alles war neu und um ihn herum waren so viele Seelen, die er sich aneignen konnte.
Nahrung im Überfluss und so leicht zu erreichen. Und er hatte solch einen Hunger.
Doch mit der Zeit war er es schlicht und einfach leid gewesen.
Und er fand einen neuen Hunger. Den Hunger nach mehr.
Den Hunger nach Erfüllung.
Den Hunger nach einem Ziel.
Er hatte sogar in Erwägung gezogen, sich für immer in die Hölle zurückzuziehen.
Doch als er den Jungen fand, der ihn rief, entschied er sich dagegen.
Seine Seele roch nach Erfüllung und die Aufgabe die er ihm gab roch nach dem Versprechen eines Zieles.
Doch er wusste, dass dieser Weg der Langeweileprävention nicht von langer Dauer war.
Dass er, nachdem er sich die Seele des jungen Herrn angeeignet hatte, wieder zu dem altbewährten Problem zurückkehren würde, bis er eine weitere Seele fand, die ihm das bieten konnte, was der Junge Herr ihm gab.
Also fand er doch wieder zu dem Gedanken an orangenes Licht zurück.
An den Geruch von Moos und lauer Morgenluft.
Und an den Gesang der Vögel in den Baumkronen.

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Ja, hallo, ich musste auch beim drüberlesen immer mal wieder an Finny denken.
Ist vielleicht auch ein wenig zu romantisch angehaucht.
Aber das ist eine meiner Headcanons, also take it or leave it xD

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