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~전 정국~

Ich habe Taehyung gar nicht bemerkt.
Natürlich, die Musik war zu laut.
War es ein Fehler?
Nein, er hat Recht, du kannst gut singen.
Und jetzt?
Nichts. Es ist alles wie vorher.

Ich sehe Taehyung an und lächle schwach, dann stehe ich auf und schalte die Musikanlage aus, während er sich auf die Couch setzt und das Essen, das er mitgebracht hat, auf dem Tisch davor ausbreitet.
Es sieht wirklich nicht schlecht aus, und als Taehyung mir - nachdem er Teller und Stäbchen aus der Küche geholt hat - symbolisiert, dass ich mich zu ihm setzen soll, greife ich beherzt zu.
Es schmeckt wirklich gut, sehr gut sogar! Begeistert esse ich so viel, bis ich einfach nicht mehr kann und lasse mich dann nach hinten sinken.

Taehyung grinst. "Es hat dir geschmeckt?"
Ich nicke nur und er isst auch schnell auf, bevor er alles wegräumt und sich dann wieder zu mir setzt.

Er scheint etwas gelernt zu haben, denn er setzt sich nicht direkt neben mich, wie er es am Anfang immer getan hat, sondern er lässt genug Platz zwischen uns, dass ich ruhig sitzen bleiben kann. Dann räuspert er sich.
"Geht es wieder?", fragt er vorsichtig, "wegen den..."
Da ich weiß, was er meint, nicke ich.
Die Entzugserscheinungen.
Ja, es geht wieder, ich habe Kontrolle über meinen Körper.
Anscheinend liegt ihm aber noch etwas auf der Seele, doch offensichtlich bekommt er es nicht über sich, es einfach laut auszusprechen.
Um ihm zu symbolisieren, dass ich weiß, dass er noch etwas sagen will und dass ich ihm zuhöre, lehne ich mich ihm etwas entgegen und hebe die Augenbrauen erwartungsvoll.

"Naja, also...", fängt er dann nach einiger Zeit leicht unsicher an, "du kannst nicht immer in meiner Wohnung bleiben... Das hört sich jetzt vielleicht schlimmer an, als es ist, aber du musst zur Polizei. Vielleicht wurdest du schon als vermisst gemeldet oder so, aber auf jeden Fall müssen wir zusehen, dass wir das alles staatlich geregelt bekommen. Vielleicht hast du ja einen Job, auf dem du vermisst wirst oder so, ich weiß es nicht. Jedenfalls musst du morgen mit zu mir kommen, mit auf meine Arbeit gehen, es muss festgehalten werden, dass du dein Gedächtnis verloren hast und... Wahrscheinlich wirst du so gut wie möglich in dein altes Leben zurückgebracht."

Entsetzt und erschrocken starre ich ihn an.
Das kann er nicht ernst meinen.
Tut er aber, das siehst du doch.
„Jungkook", sagt er mit einfühlsamer Stimme, was mich theoretisch beruhigt hätte, allerdings streckt er zeitgleich die Hände nach mir aus, was meinen Berührungsängsten und dem Fluchtinstinkt gar nicht gefällt, deshalb springe ich von der Couch auf und ziehe die Schultern hoch.

Auf einmal kommt Yeontan zu mir und springt an meinen Beinen hoch, aber nicht, wie es manche hyperaktive Kläffer machen, sondern nur nach Aufmerksamkeit suchend, die ich ihm sofort gebe.
Er macht irgendwie nichts, aber trotzdem beruhigt sich mein Herzschlag sofort wieder und ich setze mich wieder auf die Couch, wo Taehyung seine Hand noch immer nach mir ausgestreckt hat.

Nimm sie.
Was?
Nimm seine Hand.
Warum?
Wir haben ihn so oft abgewiesen. Dieses eine Mal nur.
Aber-
Los!

Nachdem ich einmal kurz zusammengezuckt bin, strecke ich meine Hand aus und verbinde sie mit Taehyungs.
Sofort zieht sich eine Gänsehaut über meinen Körper und ich weiß nicht mehr genau, was ich fühle.
Einerseits will ich den körperlichen Kontakt zu ihm sofort beenden, andererseits will ich mehr davon.

———

[Written by Nexus_NxS]

Amnesia (TaeKook)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt