Cansu's Sicht:
Es war dunkel und still. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, wo ich mich befand. Es könnte mein Schlafzimmer sein. Es könnte aber auch irgendein Raum bei den Erdems sein. Doch ich vermutete mal, dass ich mich im Krankenhaus befand. Ich wusste es nicht. Genau gesagt, wollte ich dies nicht wissen. Ich hielt meine Augen weiterhin zu geschlossen und wollte weiter schlafen, doch dann überragten mich die Schuldgefühle. Schuldgefühle gegenüber Mira und den anderen, da ich in diesem Moment einfach zu feige war meine Augen zu öffnen. Genauso schämte ich mich, dass ich den anderen unnötig Sorgen zu bereitet habe. Obwohl wir genug Probleme im Moment hatten, hatte ich ein weiteres Problem verursacht. Ich fühlte mich wirklich elend und traurig zugleich. Ich war auch verwirrt, da ich nicht wusste, was ich machen sollte. Worüber ich mich nicht beklagen konnte war, dass ich mein Bestes gegeben, aber es fühlte sich nicht genug an. Ich hatte meine Eltern um Hilfe gebeten und die haben einige Leute auf die Suche nach Mira geschickt. Genauso wie Herr Erdem, aber wie bereits erwähnt fühlte es sich nicht genug an. Vor allem nach der Aufnahme, die uns gezeigt wurde ....
Durch die Erinnerung an die Aufnahme, musste ich wieder weinen. Doch ich versuchte mich zusammenzureißen, da ich mich nicht entlarven wollte, falls sich hier jemand befinden sollte.
"Ich weiß, dass du wach bist, Cansu...."
Sofort begann mein Herz zu rasen, da ich die Stimme sofort erkannte und es mir extrem peinlich wurde. Vorsichtig öffnete ich die Augen, doch traute mich nicht in sein Gesicht zu schauen. Ich setzte mich aufrecht hin und zog meine Beine an mich ran mit der Decke zusammen.
"Es tut mir leid...", flüsterte ich leise und traute mich immer noch nicht ihn anzuschauen. Ich wurde wortwörtlich erwischt und das ausgerechnet von Kerem. Na super hinbekommen Cansu, dachte ich mir sarkastisch und hätte am liebsten die Augen verdreht.
"Cansu... Schau mich bitte an", hörte ich ihn mit einer rauen Stimme sagen. Ehrlich gesagt wollte ich dies nicht tun, doch ich tat es dennoch. Warum? Ich wusste es nicht.
"Du musst dich für nichts entschuldigen, wenn.... dann ich...", sagte er und wurde am Ende immer leiser. Er hatte Schuldgefühle gegenüber mir, was ihm auch recht war, doch in dieser Situation wollte ich es nicht. Ich wollte wirklich nicht, dass er Schuldgefühle meinetwegen bekam, für das was er bei mir damals abgezogen hatte.
Ohne irgendetwas dazu etwas zu erwidern, stand ich vorsichtig auf und ging langsam zur Tür. Doch plötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen, da mir bewusst wurde, wo ich mich wirklich befand. Es war nicht mein Zimmer, nicht Miras oder das Krankenhauszimmer. Es war das Schlafzimmer von Kerem. Aber warum? Schlagartig drehte ich mich zu ihm um, der plötzlich genau vor mir nun stand. Unwillkürlich begann mein Herz zu rasen und mir wurde auch irgendwie schwindelig. Seine Nähe tat mir nicht gut, das stand schon mal fest.
"Alles in Ordnung bei dir?", fragte er mich besorgt und kam noch näher auf mich zu. Sofort ging ich ein Schritt nach hinten, um etwas Abstand zwischen uns zu halten.
"Ähm ja... ich muss... ähm... nur kurz an die frische Luft." Dabei fuhr ich mir durch die Haare und versuchte meine Gedanken einzuordnen, was natürlich eine Fehlanzeige war. Wie sollte man da bitteschön einen klaren Kopf bekommen? Natürlich gar nicht.
Ohne irgendwie auf seine Antwort abzuwarten, verließ ich das Zimmer und rannte wortwörtlich nach draußen an die frische Luft raus. Die Haustür ließ ich offen und atmete erst einmal die frische Luft ein. Plötzlich schwirrten mir tausende Fragen im Kopf. War Herr Erdem eigentlich zu Hause? Und wusste eigentlich Frau Erdem von der Aufnahme? Wie ging es überhaupt Ayla?
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Die Suche ( Pausiert!)
Teenfikce'Das ist der zweite Teil von 'Der Zusammenstoß' Textausschnitt: "Mira?", fragt ich sprachlos und konnte meinen Augen nicht trauen. Sie schaute mich bloß mit glasigen Augen an. War ich etwa am Träumen? - Das dritte Problem ist nun aufgetaucht und die...