~ Kapitel 5 ~

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Es gibt doch nichts schöneres, als am Morgen vom warmen Schein der Sonne, der durch das Fenster in den Raum dringt, geweckt zu werden und man dadurch ein leichtes Kribbeln auf der Nasenspitze verspürt.

Naja, würde da nicht das unerträgliche Dröhnen in meinem Kopf sein, die unglaublichn Schmerzen die ich verspürte, wenn ich meinen Körper auch nur einen Millimeter bewegt hatte und man durfte natürlich dieses "angenehme" Übelkeitsgefühl nicht vergessen, welches sich in meiner Magengegend gerade ausbreitete.

Ich kuschelte mich also tiefer in meine Decke und hoffte, dass alles bald vorrüber war. Aber warte - Es roch nicht nach mir bzw. nach dem Weichspüler, den Klaus immer für meine Sachen verwedete. Der duftete nämlich leicht nach Rosen und diese Decke hier nach einer Mischung aus Männerdeo und Zimt.

Ich schlug die Augen auf.

WO ZUR HÖLLE BIN ICH?

Klar, ich war es gewohnt, wenn ich feiern war, in unbekannten Häusern aufzuwachen und es mir nichts ausmachte, aber meistens wusste ich dann noch, was am Vorabend geschah und das war heute nicht der Fall.

'Man Violett, denk nach! Du musst doch noch irgendwas von gestern Nacht wissen!'

Aber das einzige an was ich mich noch erinnern konnte war, dass ich mit Claire im "N E O N " war und wir uns mit zwei jungen Männern im Club amüsierten. Ab da ist alles wie ausgelöscht. Blackout, toll.

Ich muss unbedingt herausfinden, was da passiert ist und wo ich bin. Aber vorher brauche ich ein Asperin.

Ich richtete mich also auf, doch das war keine so gute Idee, denn im nächsten Moment spürte ich wie ein unerträglicher Schmerz durch meinen ganzen Körper zuckte, als wären es tausende kleine Messer, die sich langsam durch meine Haut bohren.

Ich schloss meine Augen und atmete kräftig aus und ein.

Nach ein paar Luftzügen linderten sich die Schmerzen ein bisschen und so setzte ich mich in Bewegung.

Ich guckte mich ein wenig im Zimmer um und musste feststellen, dass, wer auch immer hier wohnt, einen ziemlich guten Geschmack hatte, da das Zimmer modern eingerichtet und alles farblich aufeinander abgestimmt war.

Ich ging noch ein bisschen im Raum herum und entdeckte im hinteren Bereich einen großen Schreibtisch, auf dem zwei Computer - Bildschirme standen, die ich mir noch etwas genauer ansah. Auf einem der beiden war eine Konstruktion angebracht, die eine kleine Kamera hielt, welche perfekt dafür ausgelegt war, einen Menschen zu filmen, der vor dem Rechner saß.

Aber das war noch lange nicht alles, was auf dem Tisch stand. Das einzige, was ich allerdings zuordnen konnte, war ein Mikrofon. Das Andere kannte ich nicht bzw. hatte wirklich keine Ahnung, was man damit machen sollte.

Aufjedenfall kannte sich der Typ mit Technik aus.

Die Gliederschmerzen hatten sich in der Zeit, in der ich mich umsah, etwas gebessert , doch Kopfschmerzen hatte ich immernoch, weswegen ich mich auf den Flur begab, um die Küche aufzusuchen.

Nachdem ich ein paar Türen geöffnet hatte fand ich sie schließlich ganz am Ende des Flurs.

Ich betrat den Raum und fasste mir erstmal an den Kopf, da mir die Sonne unmittelbar ins Gesicht schien und ich davon noch mehr Kopfschmerzen bekam.

"Mein Pulli steht dir besser als ich dachte!"

Warte mal - ich schaute auf. Ich sah den Typ vom Rheinufer, wie er sich gerade einen Nutella-Toast in den Mund schob.

Was zu Hölle?!

Ich schaute an mir herunter. Und Tatsächlich. Ich hatte seinen Pullover an, den er gestern Vormittag anhatte!

Oke, warum genau hatte ich mir das gemerkt?! Ach, keine Ahnung. Die wichtigere Frage, war jetzt was ich überhaupt hier machte!

Ich zog meine Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. "Warum bin ich hier?", begann ich zu sprechen. "Was willst du von mir?"

Ich verschränkte meime Arme und beobachtete seine Reaktion. Er schüttelte nur den Kopf und grinste.

Oke, das reicht mir!

Ich ging auf ihn mit großen Schritten zu und schrie in an: " WAS SOLL DAS? WENN DU MICH SCHON IN DEINE WOHNUNG SCHLEPPST, DANN SAG MIR WENIGSTENS DEN GRUND! ICH MEIN, ICH KENN DICH GARNICHT. VIELLEICHT BIST DU JA SO EIN PÄDOPHILER DRECKS-"

Er hielt meine Arme fest, welche ich wild durch die Luft schwang und sah mich mit einem beruhigenden Blick an, dem ich allerdings nur mit einem spottenden Gesichtsausdruck entgegen kam.

" Hör zu. Ich weiß, dass das ne' ziemlich abgefuckte Situation für dich ist, aber wenn du wissen willst, was gestern Abend passiert ist solltest du mir zuhör-" "Woher willst du bitteschön wissen, dass ich nen Blackout hab?", schnitt ich ihm ins Wort, "Ich könnte genauso gut alles wissen!" "Wenn du das tätest, hättest du nicht so abwertend auf mich reagiert!" - Jetzt wurde ich hellhörig. "Was meinst du?" Er lies meine Arme fallen und lehnte sich an den Esstisch. "Eigentlich habe ich dir gestern nur geholfen." Ich schaute auf meine Hände. "Erzähl!"

"Setz' dich!", meinte der Blonde nur und deutete auf einen Stuhl neben sich. Ich nahm also Platz und er fing an zu erzählen: " Ich war mit Ardy ein bisschen longborden, um mal wieder den Kopf frei zubekommen, von dem ganzen Stress, den ich zur Zeit habe. Aber das ist ein anderes Thema. Aufjedenfall waren wir unterwegs zum Bahnhof, um uns da noch etwas zu Essen zu kaufen und da hörten wir Schreihe. Wir fuhren also dahin, wo sie herkamen und da sah ich dich und diesen Kerl, der dich bedrängte. Du schriest immer wieder so etwas wie 'Lass mich!' oder 'Hör auf! Ich will das nicht!'. Das brachte mich zum brodeln. Ich bekam so eine Wut auf den Kerl, dass ich im nächsten Moment hinter ihm stand. Ich hörte immer wieder Ardy rufen: 'Komm wieder her, Mann!' 'Der macht dich kalt!' Aber das war mir in dem Moment sowas von egal. Ich drängte mich zwischen euch und dann lag der Typ auch schon auf dem Boden. Du warst total aufgelöst und weintest die ganze Zeit, also haben wir dich zu uns genommen!" Er guckte mich an, doch ich wich seinen Augen aus.

Ich stand, ohne ein Wort zu sagen, auf und ging in sein Zimmer, um meine Sachen zu holen.

Das war grade alles zu viel für mich.

Ich warf mir meine Jacke über die Schultern, zog meine Schuhe an und spürte, dass er hinter mir stand. Ich ging zur Tür und drückte die Klinke nach unten. Doch bevor ich hinausging drehte ich mich nocheinmal um und sah ihm in seine Augen. " Danke, ehm.." "Taddl.", grinste er.

Meine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben, als ich dies sah. Dann wand ich mich wieder zur Tür und machte sie auf.

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Sorry Leute, dass ich wieder so lang nichts geschrieben habe! :(

Ich hoff ihr könnt mir verzeihen! ♡

Franzi ✌

Menschen verändern.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt