Letzte Nacht habe ich von Steph geträumt. Ich glaube das war der erste Morgen seit Jahren, an dem ich mit einem Lächeln aufgestanden bin. Schnell wische ich die Gedanken an sie beiseite, das kann ich überhaupt nicht gebrauchen. So habe ich mir mein neues Leben nicht vorgestellt. Erst die Sache mit Emilia, jetzt Steph, die mir einfach nicht aus dem Kopf gehen will. Diese wunderschönen Augen und dieses bezaubernde Lächeln schwirren mir die ganze Zeit durch meine Gedanken, während ich dusche und mich für die Uni fertig mache. Ich hoffe ich muss mich konzentrieren, damit ich auf andere Gedanken komme. Als ich das Haus verlasse und mir eine Zigarette anzünde, merke ich, dass es regnet. Ein Lächeln huscht mir über die Lippen, ich liebe Regen. Mit für meine Verhältnisse echt guter Laune laufe ich Richtung Campus. Die Musik, die mir laut in den Ohren dröhnt verhindert, dass ich irgendwas von außerhalb höre und das ist das schöne daran. Plötzlich spüre ich ein Tippen auf meiner Schulter. Erschrocken drehe ich mich um und sehe Steph, die mich anlächelt. "Hallo Dean, gehst du etwa auch hier zur Uni?" Oh nein sie ist hier, das heißt ich werde sie öfter sehen. Das kann nicht gut enden. Trotzdem breitet sich ein Gefühl von Glück in mir auf. "Ja, 1. Semester Psychologie. Das war schon immer mein Traum." "Ich studiere auch Psychologie im 1. Semester, das heißt ja wir sind in einigen Kursen auf jeden Fall zusammen. Das find ich schön, ich kenn hier nämlich niemanden. Ach übrigens das Buch, was du mir empfohlen hast ist echt super bisher." Sie redet offenbar recht gerne und viel, aber das finde ich nicht schlimm. Das heißt ich muss weniger reden. Wir vergleichen unsere Kurse und sind tatsächlich in sehr vielen zusammen. Wir unterhalten uns noch ein wenig und gehen dann zusammen zum ersten Kurs. Einige Menschen sind schon im Saal und ich bemerke ein Mädchen, welches alleine sitzt. Mein Herz gefriert. Verdammte Scheiße es ist Emilia. Stalkt sie mich etwa? "Alles in Ordnung Dean? Du bist so blass geworden." Beruhige dich, sie hat dich noch nicht bemerkt. "Ja danke Steph, alles in Ordnung. Wollen wir uns da hinsetzen?" Ich habe einen Platz weit weg ausgesucht, damit Emilia mich hoffentlich nicht sieht. Die Vorlesung ging sehr schnell vorbei, Steph und ich haben viel geredet und ich merke, dass es kein gutes Ende nehmen wird. Wenn ich soviel mit ihr zu tun habe, werde ich mich verlieben und das wird mich nur verletzen. Natürlich finde ich es schön, aber ich begreife einfach nicht, warum sie überhaupt mit mir redet. In der letzten Vorlesung für mich heute ist sie zum Glück nicht dabei, also habe ich Zeit nachzudenken. Sollte ich wirklich einen Menschen in mein Leben lassen? Bisher ist das immer schief gegangen und auch dieses mal wird es so sein. Also nein, ich werde sie nicht näher an mich heran lassen. Nach der Vorlesung mache ich mich sofort auf den Heimweg, aber bevor ich weg bin höre ich Steph rufen: "Dean warte mal kurz. Ich wollte dich fragen, ob du mal Lust hast mit mir auszugehen?"
DU LIEST GERADE
Wie das Leben so spielt
RomanceDean Thomas ist von seiner Vergangenheit gezeichnet. Nun versucht er jeden Tag zu überleben. Aber kann er wirklich sein ganzes Leben alleine führen oder wird er von seiner Vergangenheit eingeholt?