2. Gedicht

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Ich fühle mich schlecht
Ich fühle mich leer
Ich hasse mich
Und das von Tag zu Tag mehr

Ich gehe ins Bad-befeuchte mein Gesicht
Dich wahren tue ich das nicht
Die Rasierklingen meines Vaters fallen mir ins Auge
Und ich frage mich wozu ich noch was tauge

Ich nehme die Klinge in meine Hand
Ich betrachte sie-bin wie gebannt
Ich strecke meinen nackten Arm aus
Ich frage mich: Ist es danach aus?

Ich setzte die Klinge an, schließe die Augen
Ich sage zu mir. Ich werde nie etwas taugen
Ich ziehe durch
wie weggeblasen ist die Furcht

Ich sehe auf das Blut an meinem Arm
Ich frage mich: was habe ich getan?
Das Blut tropft in das Waschbecken
und ich frage mich: Werden mich die anderen wegen den Wunden necken?

Und schon habe ich die Klinge auf neue in der Hand
Bin beim zweiten mal weniger gespannt
Wieder setzte ich an die Augen halte ich offen
Und das Einzige was ich noch tun kann ist ist hoffen

Ich ziehe mehrere Male durch, doch es erfüllt mich nicht
Wieso ist in der Dunkelheit kein Licht?
Mein Arm er blutet, ich trockne das Blur
Doch noch nicht mal das verlassen der Schmerzen gibt nur Mur

Denn der Schmerz sitzt viel tiefer als ich schneiden kann
Wann wird es aufhören-ich frage mich: Wann?
Und die Erkenntnis trifft mich mit voller Wucht
Ich bin ihr verfallen, denn Ritzen ist eine Sucht

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