Klassenfahrt Tag 2 - Point Alpha

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Point Alpha und nächtliche Besucher

Dienstag, 9.4.19

Am nächsten Tag ging es nach Geisa zu Point Alpha. Eigentlich war es ziemlich interessant, aber da die Technik nicht funktionierte, mussten wir den ganzen Plan umstellen. Das bedeutete, das wir erst den Workshop über das Leben im Sperrgebiet erarbeiteten und diesen dann vorstellen mussten. Aber in der Ausstellungshalle war es so laut, das wir fast schreien mussten, damit die anderen uns verstehen komnten. Zum Mittag gab es Nudeln mit Spinat und das klingt echt besser als dass es war.

Neben uns gab es noch eine zweite Reisegruppe und die haben im Vorfeld natürlich ne richtig geile Currywurst mit Pommes bestellt. Nach Ende des Herunterwürgens gingen wir zurück in den Hörsaal und dann könnten wir auch "endlich" den Film schauen.
Aber bei der Rückfahrt gab es das nächste Chaos. Und nein, diesmal ist nicht die Bustür aufgegangen. Fast noch viel unangenehmer. Es wurde von unserem netten Lehrerkollegium ein viel zu kleiner Bus bestellt, einer mit 50 Sitzplätzen. 50. Wir waren 58. Was nun? Genau, zu dritt auf einem Zweiersitz quetschen. Und das für 45 Minuten.
Oder nein, stopp. Eigentlich ein wenig länger, denn auf der Rückfahrt haben wir einen kurzen Zwischenstopp bei Rewe gemacht.

Wir alle haben uns gefreut, das wir endlich auf anderes Leben stoßen. Okay, vielleicht ein wenig übertrieben. Aber im Ernst, wenn man für eine Woche abgeschottet ohne Internet zusammengepfercht ist, freut man sich echt über jede Kleinigkeit.

Eine Schülerin aus der Parallelklasse meinte dann so: "Es ist krass, wie schnell und wie sehr sich unsere Bedürfnisse gesenkt haben." Dem kann ich aber nur zustimmen. Wir hatten aber "nur" 20 Minuten Zeit, also sind wir alle wie die Wilden in den Laden gestürmt. Die Jungs haben - wie nicht anders zu erwarten - ein paar Päckchen Bier gekauft und ein paar Mädchen Likör und Prosecco und so Zeugs. Und was kaufen wir? Tonnenweise Popkorn und Gummibärlis. Dies gab es nach dem nicht sehr schmackhaften Abendessen und die Folge war, dass wir so voll Zucker und Adrenalin waren, das wir nicht schlafen konnten.
Nun ging die Zeit wahnsinnig schnell vorbei und dann war es auch schon 22 Uhr und somit mussten wir in unserem eigenen Zimmer bleiben. Aber immerhin war erst 23 Uhr Nachtruhe und so verbrachten wir die Stunde damit, freudig durchs Zimmer zu tanzen. Und das war genauso witzig, wie man es sich vorstellt.

Wir waren so in unserem Element, das wir komplett die Zeit vergessen haben und als wir das nächste Mal auf die Uhr sahen, war es 0 Uhr 10. Und plötzlich hat es ganz doll an unserer Tür geklopft. Ich hatte noch nie solches Herzrasen, denn wir dachten, das es einer unserer Lehrer waren, weil die sich unter uns wegen ihrer bebenden Decke bei ihnen beschwert haben. Ich gehe also mutigen Schrittes zu unserer Tür und schloss sie auf und wer stand vor uns? Vier Jungs aus dem Zimmer am anderen Ende des Ganges. Wir haben die also hineingelassen, denn wir wollten kein Krach auf dem Gang machen, denn die Wände bestanden gefühlt aus Pappe. Wir haben die gefragt, was sie um diese Uhrzeit bei uns wollten und was die uns dann erzählt haben, fand ich bei näherer Betrachtung echt gruselig.

Sie meinten so, das sie nicht schlafen konnten und deshalb in die Zimmer schauen wollten, wer noch wach war. Die meisten Zimmer waren nicht abgeschlossen und deshalb sind sie einfach reingegangen. Stellt euch mal vor, ihr schlaft und wacht wegen was auch immer auf und plötzlich stehen so vier Jungs vor eurem Bett und schauen euch an. Wie hättet ihr reagiert?

Sie sagten dann auch, dass wir die einzigen wären, die noch wach waren und deshalb haben wir ein wenig Zeit mit ihnen verbracht, aber ungefähr eine viertel Stunde später sind diese wieder gegangen mit der Begründung, dass sie "noch ein paar Zimmer vor sich haben".
Gegen ein Uhr sind wir dann auch endlich ins Bett gegangen, aber waren schon halb 7 morgens mehr oder weniger wach.

Bildungsresistente Intelligenzallergiker 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt