Ankunft in Double Ville

37 4 1
                                    

Es war Mittag, als Jimmy und seine Schwester Luna in Double Ville ankamen. Die neue Luft war für beide ungewohnt, doch schon jetzt wussten sie, dass ihr zukünftiges abwechslungsreicher, als ihr bisheriges Leben wird, dies konnten sie beide spüren.
Es war ziemlich laut, da sie nicht die einzigen waren, die auf dem Bahnsteig standen. Der alltägliche Stadtlärm hatte nun auch sie erreicht. Das Geschrei der Kinder war kaum zu überhören. Leicht unbeholfen sahen sich die Neulinge um. Wo sollten sie überhaupt hin?

"Hey! Hallo!", rief eine freundlich klingende Männerstimme den beiden Geschwistern zu. Zeitgleich lief ein Cowboy auf sie zu. Kurz bevor er bei ihnen ankam stolperte der Junge, konnte sich gerade noch halten, sodass er nicht auf die beiden drauf fiel und landete direkt vor ihren Füßen am Boden. Luna konnte sich ein schmunzelndes Lachen nicht verkneifen. Das hatte einfach zu lustig ausgesehen. Auch Jimmys Lippen wurden von einem leichten Lächeln verziert. "Tut mir u-unglaublich leid!", entschuldigte sich der Fremde schnell und rappelte sich eilig auf. "A-also ich bin Johnny. Ich freue mich euch in unserer wunderschönen Stadt Double Ville begrüßen zu dürfen", grinste er fröhlich. Luna und Jimmy nickten. "Freut mich ebenfalls, ich bin Jimmy Wilde", stellte sich der zukünftige Sheriff vor und nahm seinen Hut ab. "Mich auch. Ich bin Luna", lächelte sie freundlich. Anfänglich machte sich das Mädchen sogar Sorgen. Dass zu ihrer Ankunft gleich jemand kommt und sie und ihren Bruder begrüßt hätte sie nicht gedacht. Oft war es so, dass jeder nur auf sein Eigenwohl achtete, doch jetzt war die 17-jährige vom Gegenteil überzeugt worden.
"Dann sind Sie also der neue Sheriff?", fragte der Cowboy neugierig und blickte den Neuen mit erwartungsvollen Augen an. Er nickte erneut und setzte seinen Hut wieder auf. "Ich habe vor diesen Job mit meinem ganzen Herzblut zu erfüllen und für Sicherheit und Ordnung zu sorgen!", kündigte er leicht stolz an und schaute seine neu gewonnene Bekanntschaft motiviert an. "Wie wäre es, wenn ich euch beiden erstmal die Stadt zeige", bot der freundliche Junge an, was die Geschwister natürlich annahmen. "Dann folgt mir bitte"

So geschah es auch. Die drei gingen durch Double Ville. Johnny als spitz und Luna und Jimmy jeweils schräg hinter ihm. Erstaunt sahen sie sich um. Es war komplett anders, als sie es sich vorgestellt hatten. Viel mehr Leute und auch die Stadt hatten sie für etwas kleiner gehalten. Das alles sollte sie nicht stören, immerhin war es wunderschön hier und von nun an auch ihr neues Zuhause.

Nach einiger Zeit führte der hilfsbereite Cowboy sie zum Salon. Mit erhobener Nasenspitze stolzierte er durch die hölzerne Tür. Dabei schaffte er es fast wieder hinzufallen. Mit großen Schritten stolperte er über die Bretter, die als Fußboden dienten, und knallte mit dem Kopf gegen den Bartresen. Sofort spürte er, wie sich alle Blicke auf ihn konzentrierten, doch einer stach klar heraus. //Jack?!?!!!//, dachte er panisch und zitterte ganz leicht. Dieser Typ kam ihm schon immer irgendwie unheimlich vor. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah der Kellner auf ihn herab. Währenddessen polierte er ein Glas mit einem Stofffetzen in seiner Hand. Alles war still. Keiner traute sich irgendetwas zu sagen. Ein Heuball flog an der Hütte vorbei.

Plötzlich klingelte ein Glöckchen und die unangenehme Stille war durchbrochen. Jewelle kam mit einem Tablett aus der Salonküche und sah alles im sie herum verwirrt an. Hatte sie etwas verpasst?
Sofort würde es wieder laut und das Gequatsche nahm seinen Lauf. Erleichtert stieß Johnny einen Seufzer von sich und stand auf. Er war auch wirklich ein Tollpatsch. Beschämt zog er seinen Hut hinunter und ging zurück zu den Wilde Geschwistern. Beide hatten Mühe ihr Lachen zurückzuhalten. Sowas sah man wirklich nicht alle Tage. Oder doch? Vielleicht war es alltäglich, dass jemand, wie der 18-jährige, die Bodenbretter entlang schlitterte und mit dem Kopf am Tresen abbremste?

"Lasst uns schnell raus hier.....", murmelte immer noch peinlich berührt und verließ den Salon auch wieder. Hoffentlich hatte Valentine ihn nicht gesehen......Hoffentlich war sie nicht anwesend......Hoffentlich.....
"Alles klar bei dir?", unterbrach Luna den mehr oder weniger wichtigen Gedankengang des Jungen. Die Sache vorhin schien ihn wirklich mitgenommen zu haben. Worüber machte er sich eigentlich so einen Kopf?
"Jaja! A-a-alles gut!", stotterte der Cowboy halb. Er hatte komplett vergessen, dass er zwei Begleitungen hatte. "Falls du dir Sorgen wegen der Sache im Salon machst, ich bin mir sicher, jeder hat das schon so gut wie vergessen", sagte Jimmy aufmunternd, da Johnny ihm ja doch etwas leid tat. Ein so lebensfroher und freundlicher Mensch würde mit so viel Ungeschick verflucht. Pech musste man haben.
"Als nächstes führe ich euch zu Apotheke", meinte er leiser und bog einmal nach rechts in eine Gasse ab. "Falls ihr irgendwas braucht, was eure Gesundheit betrifft, sollte hier immer jemand sein, der euch helfen kann. Auch, falls ihr einen Indianerpfeil im Leib stecken habt", erklärte er und hatte ganz vergessen, dass er den Wildes noch nichts von dem Krieg zwischen Cowboys und Indianern erzählt hatte.
Jimmy war verwundert. Ein Pfeil? Wieso sollte ein Indianer, die sonst immer so ruhig waren, mit einem spitzen Gegenstand in den Leib eines 'Artgenossen' zu schießen. Nach einem ständigen Krieg sah es jedenfalls nicht aus. Er hatte noch nicht ein kaputtes Gebäude entdeckt, doch ganz sicher war er sich auch nicht. Früher oder später würde er es erfahren.

Nach einer stundenlangen Führung durch den Rest der Stadt konnten die Geschwister endlich in das ehemalige Büro ihres Onkels, welches Jimmy nun mit aller Freude umwidmen dürfte. Damit würde er jedoch erst am nächsten Tag beginnen. Luna war schon ins Bett gefallen, so müde war die 17-jährige. Lächelnd deckte er seine kleine Schwester zu, kümmerte sich um die nötigsten Sachen, die unbedingt noch erledigt werden mussten, und lies sich dann auch voller Erschöpfung neben Luna fallen. Der erste Tag und schon viel der neu gebackene Sheriff ins Bett, wie ein Lämmchen, das stundenlang auf einer Koppel herumtobte und abends müde ins Heu fiel. Ob die zukünftigen Arbeitstage von ihm genauso anspruchsvoll werden würden?

———————————————————

Pizza-Boy18 endlich bin ich auch fertig xD
Geplant hatte ich sie eigentlich im Flugzeug weiterzuschreiten yk, aber durch Netzprobleme musste es warten -.-

An alle, die das hier gelesen haben:
Ich hoffe es waren nicht zu viele Rechtschreibfehler xD

Nachti

Random Sachen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt