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Es folgten einige Sekunden stille und aus Sekunden wurden Minuten..., bis ich meine Stimme wieder fand.
Ich Schloß meine  Augen und atmete tief durch.
"Ich weiß nich ob ich das kann,einfach so darüber zu reden.."ich senkte meinen Kopf  zum Boden.

„Versuch es" er schaut mir tief in die Augen und deine Hand umschlang meine, er musste gemerkt haben, wie sehr ich zitterte.

Eigentlich sollte es komisch sein, ich mein er ist mein Stiefbruder, aber aus irgendeinem Grund fühlte ich mich einfach nur sicher und wohl.
Es lag nicht daran, dass es er war es war einfach schön zu wissen, dass jemand bei mir war , dass dich endlich jemand Zeit nahm um mir zu  Zuhören.

„Es war vor zwei Jahren, als ich von der Schule wie immer heim kam.
Es stürmte draußen und ich verzog mich direkt in unser Wohnzimmer, um mich in einer Decke zu verkriechen.
Mein Vater kam ungefähr eine Stunde später nachhause und sah total gestresst und fertig aus.
Er sagte zu mir ich soll sofort in mein Zimmer hoch gehen und mich verstecken und egal was passiert erst wieder raus kommen, wenn ich nichts mehr höre.
Er umarmte mich und murmelte das er mich lieb hat bevor er mich in Richtung  Treppe schob und ich hoch rannte.

Ich versteckte mich in meinem Schrank und wartete.
Ich war total verwirrt, mein Vater sah noch nie so besorgt aus.

Meine Mutter war Gott sei dank an diesem Tag sehr lange in ihrer Arbeit.
Ich zitterte und hörte laute Schreie und stimmen die sich stritten.
Bis ein lauter Knall ertönte und alles ruhig wurde.
Die Stille war unerträglich, ich war so in Schock , dass mein Körper sich nicht bewegte.

Nach einiger Zeit lief ich aus meinem Zimmer.
Ich schaute nach meinem Vater , aber es war schon zu spät.
Es war  alles rot und klebrig, aus seinem Mund lief auch Blut und seine sonst so strahlenden  Augen, starrten mich leblos und leer an.
Ich brach zusammen und kniete neben meinen nicht mehr atmenden Vater und weinte so lange bis meine Mutter nach Hause kam und mich in ihre Arme zog.... ich hätte mich nicht verstecken sollen..ich hätte  ihn vielleicht retten können..
Aber nein ich war ein Angsthase und konnte die wichtigste Person in meinem Leben nicht retten.", Ich schluchzte und versuchte erst gar nicht zu verhindern das ich weinte.
Die warmen Tränen machten mir klar, wie lange ich den Tod meines Vater in meinem Kopf, verdrängt hatte.

Evan drückte mich ganz fest an seine Brust und ich schloss meine Arme um seinen Nacken und versteckte mein Gesicht in seinem Pullover.
Er legte seinen Kopf in meinem Nacken ab und streichelte mir den Rücken.

„Du hättest nichts tun können.
Du bist nicht schuld das es so gekommen ist, stell dir mal vor du wärst auch gestorben, dass macht die Situation nicht weniger schlimm, aber es war in keiner Lage deine Schuld.."
Er sprach ruhig und sanft..
Seine Hand drückte leicht meine und mit seiner anderen hand wischte er meine Tränen weg.
Er brauchte nichts sagen , es war genug das er zugehört hatte.
Ich lehnte meinen Kopf kraftlos gegen seine Schulter.
Die leisen Stimmen vom Fernseher beruhigten mich..

Irgendwann schlief ich einfach ein und viel in einen Traum losen  schlaf.

𝕄𝕒𝕥𝕖?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt