» Chapter two «

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Mit müden Augen setzte ich den letzten Punkt auf das Blatt Papier und ließ den Stift aus der Hand gleiten. Neben mir stapelten sich zwei Haufen an Papieren, die ich von meinem Vater erhalten hatte. Der eine Stapel enthielt die Verträge, die ich als nicht notwendig bedachte. Der andere, wesentlich kleinere Stapel beinhaltete die Verträge, die nun abgearbeitet werden sollten.

Mit einem leisen Poltern landete der Kugelschreiber auf dem Boden und ich bückte mich, um ihn aufzuheben. Zum Glück war die Arbeit nun beendet und ich konnte mich meiner geliebten Maisie zuwenden.
Als wir uns kennenlernten, hätte ich niemals erwartet, wie sich unsere Beziehung zueinander verändern würde. Ich hätte niemals erwartet, jemals Gefühle für das wunderschöne Mädchen mit den blonden, engelsgleichen Haaren und den blauen Augen zu entwickeln. Doch ihre Art, wie sie sprach, wie sie ihren Kopf leicht in den Nacken legte, wenn sie lachte oder einfach nur neben mir saß, hatte mich eingewickelt. Ich liebte sie mehr, als ich irgendjemand sonst lieben konnte oder wollte.

Schließlich ertönte ein leises klopfen an der Tür und nachdem ich »Herein!« gerufen hatte, betrat Maisie den Raum. Ihre Wange zierte ein leicht rötlicher Abdruck und ich sprang beinahe auf, um zu ihr zu gelangen. »Maisie! Was ist passiert?«, fragte ich und legte leicht meine Hand auf die rötliche Stelle. »Wer hat Dir das angetan?« Leicht schüttelte Maisie den Kopf, als Zeichen, dass sie nicht darüber reden wolle. Doch das hatte ich mir zu lange angehört. Immer wieder kam sie mit tränennassen Wangen in mein Zimmer, immer mehr wurden die roten Flecken, die sich auf ihrer ansonst so reinen Haut abzeichneten.
»Mai, ich weiß, dass dir jemand etwas Böses will. Und ich weiß, dass dir das sowohl körperlich, als auch seelisch weh tut. Bitte, ich will dir doch nur helfen...«, murmelte ich und strich leicht über die rote Stelle. »Bitte Jax, ich will dich doch nicht mit noch mehr Problemen belasten...«, murmelte sie leise und schmiegte ihren Kopf in meine Hand. »Und ich will nicht, dass dir jemand weh tut«, erwiderte ich und lächelte leicht. »Bitte, nenne mir nur die Person, die es dir angetan hat und ich verspreche dir, dass sie dir niemals mehr weh tun wird«, flüsterte ich und schloss die Augen. »Josie...«, murmelte sie leise, sodass ich mich anstrengen musste, um den Namen verstehen zu können.

»Josie? Josie, wie meine Schwester Josephine?«, hauchte ich und schaute sie traurig an. Irgendwie hätte ich es erwarten können. Irgendwie hätte ich erwarten können, dass meine jüngere Schwester ihre Finger im Spiel hatte. Nun, meine Halbschwester. Sie konnte es nicht leiden, wenn die Aufmerksamkeit nicht auf ihr lag. Das konnte sie noch nie. »Ich werde diese kleine...«, begann ich, doch Maisie unterbrach mich. »Tu ihr nichts an«, murmelte sie. »Ich werde zumindest mit ihr sprechen«, widersprach ich. »Es geht nicht, dass sie so mit dir spricht, Mai!«

»Aber dann sieht sie sich in ihrer Vermutung bestätigt, dass wir eine Beziehung zueinander pflegen. Eine innigere Beziehung, als wir es sollten...«, murmelte Maisie und nahm meine Hand in ihre kleine. Wie automatisch umschlossen meine Finger ihre Hand und bedeckte sie vollkommen. »Ich weiss, aber sie darf so nicht mit dir sprechen, Maisie. Ich will nicht, dass sie dir weh tut. Und ich weiß, dass sie dir weh tut«, murmelte ich und küsste sie auf die Stirn. Sie hob den Kopf und küsste mich auf den Mund. Und dann war es um mich geschehen. Langsam drängte ich sie in Richtung meines Bettes und öffnete mit geschickten Bewegungen ihre Zofentracht. Leicht keuchte sie auf, es war wie Musik in meinen Ohren. Schnell fiel ihr Kleid auf den Boden, ihr BH und ihr Slip wanderten ebenso schnell dazu. Ich lächelte leicht und sie knöpfte langsam die Knöpfe meines weißen Hemds auf. Als es zu ihren Kleidern auf den Boden fiel, legte ich sie sanft aufs Bett, während sie am Reißverschluss meiner Anzugshose nestelte. Ich grinste leicht und half ihr. Dann streifte ich meine Hose ab und zog meine Boxershorts herunter.

»Ich liebe dich, das weißt du doch, oder, Maisie?«, fragte ich erschöpft und schaute sie mit funkelnden Augen an. Nachdem wir gemeinsam Sex hatten, hatte ich meine Arme um ihren nackten Körper geschlungen und drückte sie an mich. »Ich liebe dich so sehr, Maisie. Ich hätte niemals erwartet, jemanden so sehr lieben zu können«, murmelte ich und drückte ihr einen Kuss auf den blonden Haarschopf. Ihr Haar war verwuschelt und ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie das meine aussehen musste. Die zarte Maisie liebte es, an meinen Haaren zu ziehen und meine Frisur zu zerstören, wenn wir gemeinsam im Bett waren und uns liebten. Sie lächelte leicht und schaute mich mit funkelnden Augen an. »Ich liebe dich noch viel mehr, Jax!«, kicherte sie und drehte sich um. Meine Augen wanderten sofort zu ihren Brüsten und ihrem wundervollen, perfekten Körper. Allein bei ihrem Anblick könnte ich bereits erneut hart werden. Ich setzte mich auf und begann sie zu kitzeln. »Geht gar nicht!«, lachte ich. »Hör auf, Jax!«, kicherte sie und wand sich unter meinem Piksen und dem Gekitzel. »Erst, wenn du zugibst, dass du mich nicht mehr liebst, als ich dich!«, erwiderte ich und drückte sie erneut in die Seite. »Ist ja gut, ist ja gut!«, kicherte sie und ich hörte auf. »Siehst du? So schwer war das doch nicht.«, sagte ich mit einem belustigtem Tonfall und seufzte leise, als sie sich aufrappelte und ihre Kleider zusammensuchte. »Warum willst du jetzt schon gehen?«

Der Blick, den sie mir zuwarf, sprach von Bedauern und diesem kleinen Etwas, das sie immer an sich hatte, wenn sie mich ansah. Ihre wunderschönen Lippen öffneten sich, als ob sie etwas sagen wollte, doch sie schloss sie wieder und blieb still. Der rote Abdruck auf ihrer Wange hatte sich mittlerweile zu einem gelben, bald blau werdenden, Hämatom entwickelt. Josephines Hand war deutlich zu erkennen. Ich würde sie dafür umbringen. Niemand durfte meiner Mai etwas antun, nicht einmal meine Schwester. Ihre grünen Augen zuckten unsicher zu meinen, schienen dann zu bemerken, wohin ich gerade sah und verkrampfte sich merklich. »Bitte, sprich sie nicht darauf an. Sie... Josie würde wahrscheinlich noch unerträglicher werden, wenn sie wüsste, dass sie dir und mir damit eins auswischen könnte«, murmelte sie und verschwand in meinem Badezimmer, welches an mein Zimmer grenzte.

Of Love and Betrayal [paused]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt