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Mit unruhigen Schritten lief ich in meinem Zimmer auf und ab. Auf meiner Bettkante saß Aleya und hatte die Arme verschränkt. »Du läufst noch einen Graben in den Boden, wenn du so weiter herum läufst, Jax«, schmunzelte sie und lehnte sich leicht zurück. »Haha, verarschen kann ich mich selbst«, seufzte ich und schaute zum tausendsten Mal die Tür an, in der Hoffnung, Maisie würde durch die Tür kommen. Dann klopfte es zaghaft an und die Tür wurde geöffnet. Maisie war endlich da.
»Mai!«
Mit großen Schritten war ich bei ihr und drückte sie eng an mich. Sie schlang die Arme um meinen Oberkörper und presste sich an mich. Dann begann sie zu schluchzen. Kurz erstarrte ich, dann drückte ich ihren zarten Körper fester an den meinen. »Was ist denn los?«, fragte ich und hauchte ihr einen Kuss auf den Scheitel. »Jax...«, hauchte sie und drückte sich enger an mich. »Ich...« Sie brach ab und schluchzte erneut auf.Nun stand auch Aleya auf und trat auf sie zu. Maisie löste sich von mir und sprang ihrer - und meiner - besten Freundin in die Arme. Aleya selbst war ebenfalls überrascht, doch strich meinem Mädchen über den Rücken. Schließlich beruhigte Maisie sich und strich sich die Tränen von den Wangen.
»Ich...habe Angst...«, murmelte sie leise und setzte sich auf die Bettkante meines Bettes. Vorsichtig trat ich auf sie zu und setzte mich neben sie. Dann schlang ich einen Arm um ihre zierlichen Schultern. »Wovor hast du denn Angst?«, fragte ich leise und schaute sie besorgt an. »Vor deiner Reaktion. Ich weiß nicht, vielleicht ist es noch zu früh? Es ist nicht der ideale Zeitpunkt...«, murmelte sie leise und schloss die Augen. Verwirrt schaute ich sie an. Was meinte sie denn mit diesen Worten? Währenddessen bekam Aleya große Augen.
»Es ist aber nicht das, was ich meine, oder?«, hauchte die braunhaarige und schaute Maisie überrascht an. Ich schaute sie erwartungsvoll an. Sie schien verstanden zu haben, was Maisie sagen wollte, während ich auf der langen Leitung stand. Doch Maisie nickte und Aleya musste sich erst einmal setzen. »Oh Gott«, murmelte sie und schaute uns entgeistert an.
»Von was sprecht ihr bitteschön?«, fragte ich weiterhin verwirrt und schaute die beiden abwechselnd an. Aleya nickte ihrer besten Freundin erneut zu.
»Ich...ich...ich bin schwanger«, murmelte Maisie an meine Brust. Ich riss die Augen auf und nahm mein Mädchen noch mehr in die Arme. »Was?« Das einzelne Wort verließ meine Lippen, bevor ich irgendetwas unternehmen konnte. Leise schluchzte sie in meinen Armen auf. »Ich weiß, es ist zu früh. Ich weiß, wir sind noch so jung. Ich weiß doch, dass nicht einmal deine, oder meine Familie von unserer Beziehung Bescheid weiß. Ich würde es sogar verstehen, wenn du mich jetzt verlässt...« Sie brach ab und ein weiterer Schluchzer verließ ihre Kehle. Ich legte meinen zeige- und Mittelfinger unter ihr Kinn, hob es an und sah ihr tief in die Augen. Sie schluchzte wieder und wieder, ihr Blick huschte durch den Raum, fixierte alles, nur nicht mich. »Sieh mich bitte an«, wisperte ich und spürte ihren Körper nachgeben, sah in ihre wunderschönen grünen Augen, welche ängstlich in meine sahen. Dann beugte ich mich zu ihr hinab und küsste sie sanft, hauchzart, als könnte sie zerbrechen. Ich durfte ihr nicht das Gefühl geben, dass sie oder das, was in ihrem Bauch entstand, nicht erwünscht war. Es mochte sein, dass das alles etwas ungeplant war, doch um keinen Preis der Welt würde ich das jetzt wieder hergeben. Erneut erzitterte sie unter einem Schluchzen.
»Schhhh...«, murmelte ich und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. »Mai, ich würde dich niemals verlassen. Weder dich, noch das kleine Ding in deinem Bauch. Wenn du das noch nicht bemerkt hast, ich liebe dich, und ich werde auch dieses Baby lieben!« Leichte Tränen verließen ihre Augen und rollten ihre Wangen hinab. Mit einer sanften Bewegung strich ich sie weg.
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Maisie brauchte lange, um sich richtig zu beruhigen. Sie blieb schluchzend in meine Arme gedrängt, den Kopf in meinem Hemd versteckt und weinte, während ihre Tränen mich bis auf die Haut durchnässten. »Mai«, hauchte ich sanft, streichelte weiterhin über ihren zierlichen Rücken, auch wenn sie gerade mit dem Weinen aufgehört hatte. »Mai, ich weiß, das ist schwierig für dich. Du bist auf den Job angewiesen, aber glaube mir, es könnte für mich nichts schöneres geben, als das! Sieh es als unsere Chance unser Leben offiziell zusammen zu verbringen! Sieh es als Chance, diese heimliche Affäre öffentlich zu machen!« Aleya seufzte genervt. »Und dann kommt es nicht so und du hast sie enttäuscht. Mach keine Versprechen, die du nicht halten kannst, Jax!«, sagte sie wütend, ihre Stimme bebte vorwurfsvoll. Maisie schloss die angeschwollenen Augen. »Und wer hat dich gefragt, Aleya?", zischte ich giftig zurück. »Hört auf! Ich will doch einfach nur... ich will es einfach hinter mich bringen, okay? Ich brauche eure ständigen Streits nicht! Ich...ich brauche Ruhe. Versteht das bitte einfach!« Ich streichele ihr sanft über die Haare. »Natürlich Mai, wir verstehen das.« Sie nickte langsam und zuckte wieder in meinen Armen, ein Zeichen für ihren inneren Zwiespalt.
»Ich...ich habe einfach nur Angst, dass mir das alles über den Kopf wächst, Jax. Das ist so viel neues und ich kann damit noch nicht umgehen.«, hauchte meine Liebste nach einer kurzen Zeit des Schweigens, ich lächelte. »Maisie White, du musst aufhören dich für alles zu rechtfertigen! Es wird dir irgendwann das Genick brechen.«Das Mädchen in meinen Armen lief rosa an und verstecke ihr Gesicht an meinem Hemd. Sie war zuckersüß, keine Frage, und wenn es eine Sache neben meiner Maisie liebte, dann war es jeder Form von Süßem. Dass nun aber Mai die Königin des Süßen war, machte es nicht sonderlich einfach, ihr zu widerstehen. Jedes Mal, wenn wir uns küssten, dann bildete ich mir ein den Geschmack von Zucker auf ihren Lippen zu schmecken, so als bestünde der eigentlich salzige menschliche Körper bei ihr von Kopf bis Fuß aus reinem Zucker, die süßeste Versuchung. Es war himmlisch, sie war himmlisch, sie war ein kleiner Engel.
»I-ich liebe dich Jax«, hauchte sie leise. Ihre himmlische Stimme war wie Musik in meinen Ohren. »Ich liebe dich auch, Mai.« Maisies Augen füllten sich erneut mit Tränen. »Trotz dem, was sich in meinem Bauch zusammenbraut?« -»Gerade deshalb.«
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Of Love and Betrayal [paused]
RomanceMaisie und Jax. Jax und Maisie. Ein perfektes Liebespaar. Sie vertrauen einander. Sie lieben einander. Die perfekten Voraussetzungen für ein Paar, oder? Nun, die Umstände machen es den Liebenden jedoch nicht gerade einfach. Weshalb? Nun, sein Name i...