Kapitel 3

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Nach 4 Tagen schlafen, weinen und an die Decke starren, stand ich zum ersten Mal nach diesem Tag auf.
Wie eine leblose Hülle wanderte ich durchs Haus.
Ich war auch leblos, denn an dem Tag ist mein Herz gestorben.
Mit einer Tafel Schokolade setzte ich mich auf die Couch und schaltete den Fernseher an.
Seit 4 Tagen hatte ich das Haus nicht verlassen und bin nicht in die Schule gegangen, aber ich hätte auch nichts verpasst.
Selbst wenn ich in die Schule gegangen wäre, ich hätte nicht aufgepasst und hätte mich mit den gleichen Gedanken wie in meinem Bett gequält.
Wie konnten sie mich so hintergehen? Die zwei Menschen, die ich am meisten geliebt habe, von denen ich das selbe dachte.
Dass sie mich liebten.
Freudlos lachte ich auf.
Da sieht man, wie man sich irren kann.

Nach 3 Stunden Fernseher schauen und weiteren 2 Tafeln Schokolade, kam meine Mom endlich nach Hause.
Überrascht blieb sie stehen und schaute mich an.
Ha, damit hat sie wohl nicht gerechnet.
Sie streifte ihren Mantel ab und kam auf mich!zu.
,,Leyla, ich weiß was passiert ist."
Ich starrte nur auf den Fernseher.
Woher will sie das wissen?
Hat es schon die Runde gemacht oder was.
,,Allie hat es mir erzählt. Ich soll ausrichten dass es ihr leid tut."
Schnaubend schaltete ich den Fernseher aus und schaute wütend zu meiner Mutter.
,,Falls sie denkt dass jetzt alles wieder gut ist, dann hat sie sich geschnitten. Die ist nicht mehr meine Freundin und wird es auch nie mehr werden."
Und da war ich mir sicher, ich wusste es einfach.
Wir hatten abgeschlossen, ebenso wie Max und ich.
Mom seufzte.
,,Ich weiß, Liebes. Deswegen hab ich dich auch von der Schule abgemeldet. Ich habe zusammen mit Maggi besprochen, dass du jetzt zu ihr nach Amerika ziehst. Ich hoffe, das ist okay. Aber ich glaube, dass du es hier nicht mehr länger aushältst."
Mit offenem Mund starrte ich sie an.
Das nenne ich die beste Mutter die man nur haben kann!
Stürmisch umarmte ich sie.
,,Danke Mom, du bist die Beste!"
Mom lachte.
,,Das will ich doch hoffen. Der Flieger geht in 4 Tagen am Nachmittag um 15 Uhr. Also, am besten jetzt alle Sachen packen."
Ich nickte und stand auf.
,,Am besten gehst du jetzt duschen."
Ich schaute an mir herunter und musste ihr Recht geben. Seit mehreren Tagen in gleichen Klamotten rumsitzen und sich nie waschen? Das geht echt nicht.

Nachdem ich fertig geduscht und mich umgezogen hatte, lief ich in mein Zimmer und half meiner Mutter beim einpacken.
Inzwischen war ich über den Schmerz hinweg.
Natürlich tat es noch weh, sie waren die Menschen in meinem Leben gewesen, abgesehen von meiner Mutter.
Ich glaube, das hat damit zu tun, wie schnell man sich eingesteht einen Fehler gemacht zu haben.
Mein Fehler war, dass ich beiden vertraut habe und die Augen geschlossen hatte.
So konnte ich nicht sehen, was wirklich los war.
Ich war Schuld.
Aber jetzt wahr ich froh, die Wahrheit zu kennen und war bereits darüber hinweg, den so wirklich geliebt hatte ich Max nicht.
Klar, am Anfang schon, aber jetzt nicht mehr.
Wir hatten einfach nichts mehr unternommen, das war es.
Da ist das Interesse einfach verschwunden.
Ich packte meinen kleinen Koffer voll mit T-Shirts, HotPans, Jeans und sneakers,
Was nicht fehlen durfte war meine Lederjacke, aber jetzt war es Sommer.
Hier in Deutschland mag es warm sein, aber in Los Angeles ist es richtig heiß.
Mein Badeanzug durfte also auch nicht fehlen.
Dazu noch mein Schulsach und Rucksack, den Maggi hatte mich dort in die High School eingeschrieben.
Ich war sechzehn, ging also in die 10 Klasse, und englisch konnte ich gut, da Maggi immer zu Besuch kam.
Plötzlich kam Mom rein.
,,Ich hab dein Auto rüberschiffen lassen, schließlich willst du dort ja auch fahren."
Jep, meine Mom hatte meinen Lamborghini rüberschiffen lassen.
Wir gehörten zu den 1% der Welt, die so viel Geld haben, dass sie sich kaum retten können.
Klar, ich hatte schon eine ordentliche Summe auf meinem eigenen Konto, aber wir unterstützen auch viele Wohltätigkeitsorganisationen, wie zum Beispiel ,,Brüder" oder ,,ein Herz für Kinder".
Man muss nicht immer schlecht sein, nur weil man Geld hat.

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