Wenn wir schweigen

18. Krieg und andere Verschwörungen

Das Wochenende war wirklich erfolgreich. Mithilfe meiner besten Freundin konnte ich den Gartenzaun meiner Oma streichen. Als Tribut habe ich einen Sonnenbrand der mir wirklich, wirklich wehtut - und das auf meinem ganzen Körper UND ich habe das Waffeleisen vom Tisch gefegt und mich an meinem Bein verbrannt... Es gibt die Tollpatschigkeit und es gibt mich.

Wusstet ihr das dieses Wochenende Ostern war? Tja, ist meinen Eltern und mir dann auch wieder eingefallen. Ich durfte dennoch durch den Garten hoppeln und meinen Wein in den Büschen suchen. Kein Scherz - ich vermisse die Spielsachen Zeit ja wirklich, aber mit dem Wein kann man es natürlich auch gut aushalten.

Habt ihr was schönes bekommen?

Ich glaube die eine oder andere könnte sich über das Ende dieses Kapitels freuen. Viel Spaß dabei!<3

Sloan Dewayne

Selbst zwei Cocktails und mehrere Kurze später komme ich über das was zwischen Caleb und Aspen geschehen ist, nicht sonderlich gut drüber hinweg. Wenn ich einen neuen Schluck nehme, merke ich wie sich eine Art Nebel um die schweren Gedanken legt, sobald ich aber nichts als den Nachgeschmack auf meiner Zunge liegen habe, ist es als seien sie stärker als zuvor wieder da.

So langsam beschleicht mich das Gefühl, das Alkohol mich nicht lustiger oder lockerer macht, sondern ganz einfach wehmütiger und noch nachdenklicher. Oder aber ich muss aufhören in Zeiten der Streits zu trinken.

Haven lässt sich neben mich fallen und streckt ihre Arme und Beine von sich. "Ich bin so betrunken." Uns wächst beiden ein Grinsen auf die Lippen, bevor wir zu lachen beginnen. Die Sonne ist unermüdlich und lässt den Alkohol erhitzt durch unser Blut pulsieren. Die Musik besteht mittlerweile auch nur noch aus Bass, statt aus Klängen oder aber diese werden bereits bis zu uns verschluckt.

Haven und ich haben uns von den anderen abgesondert. Eigentlich sind wir alle nur noch in kleinen Grüppchen unterwegs. Wir beide befinden uns auf der Spitze der Yacht. Aspen, Zack, Chastity und Dean hinten und die anderen auf dem Sonnendeck. Hin und wieder spüre ich deutlich Calebs Blicke auf mir liegen, allerdings ignorieren wir uns sonst weites gehend, um diese Tour hier nicht noch mehr zu strapazieren.

"Keaton ruft dich schon wieder an." Hicksend nimmt Haven mein Handy aus dem Schatten um mir den angekündigten Anruf zu zeigen. Augen rollend schüttle ich meinen Kopf, sodass sie es weiterhin kichernd wieder zurück legt. Auch das stört mich ungemein: Keaton ruft pausenlos an, nachdem ich unser Gespräch beendet habe. Ihm ist nicht nur bewusst, dass ich dort bereits ein wenig getrunken hatte, sondern das ich ungemein abgelenkt war und es ihm nicht erzählt habe warum.

Ich kann noch immer spüren, wie mein Herz stehen geblieben ist, als ich Aspens Spiegelung in der Arbeitsfläche sehen konnte. Er stand einfach da. Er hatte nicht einmal besonders geschaut oder irgendeine Reaktion gezeigt – nein, er stand da und hat mich beobachtet. Selbst jetzt kann ich die Gänsehaut auf meinem Körper ausfindig machen, die mich vor ihm verraten hatte.

Die mich neben meinem pochenden Herzschlag immer vor ihm verrät.

Das Klingeln verstummt und reißt mich mit heißen Wangen aus meinen Erinnerungen, während ich meinen Kopf zu Haven drehe. Sie starrt Gedankenlos in den Himmel, scheint irgendwie friedvoll und zufrieden. "Wir müssen irgendwas machen." Nuschle ich undeutlich, allerdings ziemlich verheißungsvoll, wodurch sie argwöhnisch ihre Braue hochzieht. "Wenn du jetzt mit sowas wie Flaschendrehen oder Wahrheit oder Pflicht kommst, dann–" Lachend schüttle ich meinen Kopf und unterbreche sie damit. "Das würde ja nur noch mehr Chaos bedeuten – außer du möchtest die Chance nutzen, um Anthony näher zu kommen." Ein zischen gefolgt von roten Wangen auf ihrer braunen Haut, lassen mich noch schallender Lachen, wodurch sich einige bereits neugierig über die Reling lehnen und hinunter zu uns schauen. Statt noch etwas zu sagen, ergreift sie meine Hand und zieht mich nach drinnen wo ich noch vor kurzem mit Aspen und Caleb stand.